BMF-Monatsbericht April 2016

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BMF-Monatsbericht April 2016
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Auszug:

(Anmerkungen by Oeconomicus)

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Steuerbetrug, trickreiche Steuervermeidung und Geldwäsche konsequent bekämpfen
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Nächste Schritte für ein faires internationales Steuersystem und ein effektiveres Vorgehen gegen Geldwäsche
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  1. Die Bundesregierung setzt sich für ein faires internationales Besteuerungssystem ein, in dem aggressive Steuergestaltung, Steuerhinterziehung und Geldwäsche keinen Platz haben.
    Die jüngsten Enthüllungen der sogenannten Panama-Papers bieten die Chance, das Thema international mit Nachdruck weiter voranzutreiben.
    Jetzt ist der Zeitpunkt, um weitere Fortschritte erzielen zu können.
  2. Die Erfahrung zeigt, dass ein erfolgreiches Vorgehen gegen Steuerflucht einen weltweiten und koordinierten Ansatz erfordert.
    Deswegen hat Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble erneut eine globale Initiative gegen Steuerbetrug, trickreiche Steuervermeidung und Geldwäsche gestartet, die sich in bisherige Initiativen einfügt.
    Dieser Aktionsplan wird hier näher vorgestellt.
    Im Mittelpunkt steht mehr Transparenz von Unternehmens- und Treuhandkonstruktionen gegenüber den zuständigen Behörden – und zwar weltweit.
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1 Hintergrund
Schon in der Vergangenheit ist deutlich geworden, dass Lücken in der steuerrechtlichen
Abstimmung zwischen Staaten umfassend und teils mit krimineller Energie genutzt werden.
Auch aufgrund der nachdrücklichen Initiative Deutschlands sind zuletzt erhebliche Fortschritte sowohl im Kampf gegen internationalen Steuerbetrug als auch im Kampf gegen legale, aber unfaire Steuergestaltungen erzielt worden:

Fast 100 Staaten bekennen sich zu dem auf der Berliner Steuerkonferenz im Oktober 2014 vereinbarten neuen Standard für einen automatischen Informationsaustausch über Finanzkonten.
Im Rahmen des von Deutschland im Jahr 2013 maßgeblich angestoßenen gemeinsamen Projekts der G20-Staatengruppe gegen aggressive Steuergestaltungen multinationaler Unternehmen wurden 15 Maßnahmen beschlossen, deren konsequente Umsetzung nun von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) überwacht wird.

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Die jüngsten Veröffentlichungen über langjährige Rechtspraktiken von Briefkastenfirmen in Panama sind eine weitere Bestätigung dafür, dass es richtig war, mit großem Nachdruck internationale Schritte gegen Steuerbetrug und unfaire Steuerpraktiken zu vereinbaren.
Die aktuellen Ereignisse geben Anlass, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu beschreiten.
Der Bundesfinanzminister hat daher einen Aktionsplan vorgestellt und im Rahmen der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington in die internationale Abstimmung eingebracht.
Daraus hat sich bereits eine erneute enge Zusammenarbeit mit wichtigen europäischen Partnern, der OECD und dem IWF entwickelt.
In der anlässlich der IWF-Frühjahrstagung verabschiedeten gemeinsamen Abschlusserklärung der G20 wurden alle Länder, Finanzzentren und Überseegebiete aufgefordert, sich am automatischen Informationsaustausch von Steuer- und Finanzdaten zu beteiligen.
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2 Zum Inhalt des Aktionsplans
Der Aktionsplan des Bundesfinanzministers sieht die nachfolgenden Maßnahmen vor:
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1. „Panama muss kooperieren.
Panama muss möglichst rasch dem automatischen Informationsaustausch beitreten und zudem sein Gesellschaftsrecht so weiterentwickeln, dass inaktive und substanzlose Gesellschaften und deren Gesellschafter identifiziert werden können.
Gesellschafter oder Geschäftsführer müssen zu einem regelmäßigen Nachweis verpflichtet werden, welche wirtschaftliche Aktivität ihre Firma entfaltet.
Wir brauchen volle Transparenz.
Zur Identifikation von inaktiven und substanzlosen Gesellschaften sollte die OECD Kriterien entwickeln. Wir müssen unter scheiden können zwischen unschädlichen leeren Firmenmänteln und sogenannten Briefkastengesellschaften.
Wenn Panama nicht rasch kooperiert, werden wir dafür eintreten, bestimmte in Panama getätigte Finanzgeschäfte international zu ächten.“

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Panama soll durch internationalen Druck dazu bewegt werden, den internationalen Standard zum automatischen Informationsaustausch über Finanzkonten, den sogenannten Common Reporting Standard, zu akzeptieren.
Auch alle Staaten, die sich bisher als „Steueroasen“ vermarktet haben, müssen sich internationalen Transparenzstandards anschließen.
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(Anmerkung:
Dabei erhebt sich die Frage,
– ob die US-Regierung dieses „MUSS“ auch hinsichtlich Delaware unterstützt
– inwieweit UK die Kanal- und Britisch Virgin Islands, etc. hierzu verpflichten kann
– wie sich die Bahamas, Grand Cayman oder die Seychellen hierzu positionieren
– in welcher Weise sich die Niederlande hinsichtlich kreativer Steuervermeidungsstrategien unter Einbeziehung der Niederländischen Antillen dieser Forderung anschließt
– was Luxemburg, Irland oder Zypern (um nur einige zu nennen) davon halten.
– und last but not least, in welcher Weise das von Ausländern geschätzte Steuerparadies Deutschland die eigenen Forderungen umsetzt)
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Inzwischen hat sich die Regierung der Republik Panama am 14. April 2016 – am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank – nach wachsendem internationalem Druck zu einer besseren Zusammenarbeit bereiterklärt.
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Kriterien für eine zielgenaue Identifikation von Briefkastengesellschaften können aufbauen auf den aktuellen Arbeiten des „OECD Forum für schädlichen Steuerwettbewerb“ zur wirtschaftlichen Substanz bei Regelungen, die eine für bestimmte Sachverhalte begünstigte Besteuerung vorsehen.
Demnach geht es beispielsweise um Folgendes:
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– Wo werden die die wesentlichen Einkünfte generierenden Aktivitäten tatsächlich ausgeübt?
– Welche Personen üben in der Gesellschaft welche Funktionen aus?
– Wo ist der Ort der Geschäftsleitung, wo werden also die maßgeblichen Entscheidungen getroffen?
– Verfügt die Gesellschaft über eigene Büroräume und Kommunikationsanschlüsse?
– Bei Holding-Gesellschaften ist darauf abzustellen, welche Aktivitäten die Beteiligungsgesellschaften entfalten.

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Die im Aktionsplan geforderte Transparenz von Gesellschaften gegenüber den zuständigen Behörden umfasst vielfältige Rechtsformen und Strukturen wie etwa auch Trusts (rechtlich verselbständigte Vermögen, die treuhänderisch verwaltet werden).
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8. „Wir brauchen schärfere Verwaltungssanktionen für Unternehmen.
Eine wirksame strafrechtliche Verfolgung von Fehlverhalten scheitert oftmals am Nachweis persönlichen Verschuldens.
Daher sollten die Institutionen selbst stärker zur Verantwortung gezogen werden.
So wie in den USA werden auch in Deutschland und Europa von den Aufsichtsbehörden verhängte Sanktionen
künftig eine stärkere Rolle spielen.
Unternehmen müssen ihrerseits die Verantwortlichen für solche Sanktionen stärker in Regress nehmen.“

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Der Nachweis des individuellen Verschuldens hat sich in der Praxis für die strafrechtliche Haftung von Unternehmen als hinderlich erwiesen.
Obgleich ein Unternehmen in illegale Handlungen verstrickt ist, kann es aufgrund der Organisationsstruktur und der Organisation der Arbeitsabläufe dazu kommen, dass der Nachweis des individuellen Verschuldens misslingt.
Diese Probleme bestehen auch bei einem sogenannten Unternehmensstrafrecht, das auch juristische
Personen mit Strafen belegen kann.
Dieser individuelle Schuldnachweis ist derzeit beispielsweise auch erforderlich, um Sanktionen gegen Unternehmen nach dem Regime des Ordnungswidrigkeitenrechts zu verhängen.

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(Anmerkung:
Als Lösungsvorschlag für die „Probleme“ sollte endlich ein eigenes europaweit geltedes Unternehmensstrafrecht auf den Weg gebracht werden.
Zugegeben, eine solcher Systemwechsel würde erheblichen Widerstand einschlägiger mächtiger Lobbyorganisationen zur Folge haben und könnte die Spendenbereitschaft der Industrie zugunsten von Parteien erheblich einschränken.)
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3 Maßnahmen im Bereich der Geldwäscheprävention
Deutlich effizienter und besser durchsetzbar wäre eine Sanktionierung durch Verwaltungsstrafen oder „administrative Strafen“ nach dem Verwaltungsrecht, wonach Behörden Sanktionen durch Verwaltungsakt festsetzen könnten.
Ähnlich wie die US-amerikanische Kapitalmarktaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) könnten hier beispielsweise Strafen durch die Finanzaufsicht verhängt werden.
Ein Verwaltungssanktionsregime wäre im Einklang mit dem EU-Recht und deutschem Verfassungsrecht umzusetzen.
Den betroffenen Unternehmen stünde natürlich weiterhin der Rechtsweg vor den Verwaltungsgerichten offen.

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Diese Sanktionen würden nicht nur der Abschöpfung der ungerechtfertigt erlangten wirtschaftlichen Vorteile dienen, sondern auch eine größere abschreckende Wirkung zur Folge haben.
(Anmerkung:
Diese „abschreckende Wirkung“ wäre vermutlich dann gegeben, wenn für Unternehmen dieselben strafrechtlichen Standards gelten würden, wie dies aus dem Gesetzentwurf der Bundesregierung, Titel:
Entwurf eines Gesetzes zur Reform der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung (Bundestags-Drucksache 18/9525), hervorgeht.)
[…]
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3.1 Vorgehensweise der Studie
Bei der Geldwäscheprävention ist Deutschland nicht nur konform mit den europäischen und internationalen Standards – das hat die FATF ausdrücklich bestätigt.
In einigen Bereichen geht das deutsche Anti-Geldwäscherecht sogar weit darüber hinaus – etwa bei der Regulierung elektronischen Geldes und bei der Group Compliance von Instituten, wonach auch ausländische Töchter und Filialen deutscher Institute das deutsche Anti-Geldwäsche-Recht in Offshore-Staaten einhalten müssen.
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Dennoch besteht typischerweise bei allen Wirtschaftsdelikten ein erhebliches Dunkelfeld, und dies gilt insbesondere für Geldwäsche.
Bei diesem Delikt kommt jedoch hinzu, dass die beim Bundeskriminalamt registrierten Verdachtsmeldungen fast ausschließlich aus dem Finanzsektor stammen, sodass für den gesamten Nicht-Finanzsektor kaum belastbare Daten zur Geldwäsche vorlagen.
Nach der 4. EU-Geldwäscherichtlinie haben die Mitgliedstaaten für alle Wirtschaftssektoren Analysen über spezifische Geldwäscherisiken zu erstellen.
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Aufgrund dessen hat das BMF eine Studie in Auftrag gegeben, den Umfang der Geldwäsche im Nicht-Finanzsektor in Deutschland und die Geldwäscherisiken in einzelnen Wirtschaftssektoren zu untersuchen. Die Studie führte Prof. Dr. Kai-D. Bussmann von der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durch.
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3.2 Risiken in den einzelnen Wirtschaftssektoren
Die Ergebnisse der Studie stützen sich zum einen auf 73 Interviews mit Experten aus Wissenschaft, Polizei und Justiz sowie Vertretern von Berufs- und Wirtschaftsverbänden und zum anderen auf eine repräsentative Befragung von 1002 nach dem Geldwäschegesetz zu besonderer Sorgfalt und Verdachtsanzeigen Verpflichteten primär aus dem Nicht-Finanzsektor.
Einbezogen wurden Verpflichtete aus den rechtsberatenden und vermögensverwaltenden Berufen, Versicherungsvermittler/-makler, Immobilienmakler und Güterhändler.
Die Gruppe der Güterhändler umfasste Kraftfahrzeughändler, Händler mit Gold/Silber, Perlen/Schmuck, Kunst- und Antiquitätenhändler sowie Boots- und Yachthändler.
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3.3 Handlungsempfehlungen und Ergebnisse der Studie
Die Studie von Prof. Dr. Kai-D. Bussmann schließt mit folgenden zentralen Handlungsempfehlungen:
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Bargeldzahlungen:
Bargeldzahlungen stellen eines der größten Geldwäscherisiken dar.
Der Gutachter empfiehlt die Einführung eines Höchstbetrags bei der Bezahlung mit Bargeld, auch weil entsprechende Regelungen in anderen EU-Mitgliedstaaten zu einer Verlagerung von Geldwäsche nach Deutschland geführt haben.
Empfohlen wird eine Begrenzung von Bargeldzahlungen ab einem mittleren vierstelligen Betrag.
Hierzu gibt es mittlerweile einen entsprechenden Prüfauftrag des Finanzministerrats der EU (ECOFIN) vom 12. Februar 2016 an die EU-Kommission, ob eine EU-weit einheitliche Grenze für Bargeldzahlungen notwendig ist.

[…]
Die Studie zeigt, dass Deutschland aufgrund seiner Attraktivität als Wirtschaftsstandort ein erhöhtes Geldwäscherisiko aufweist.
Die inkriminierten Gelder kommen zu einem großen Teil auch aus dem Ausland.
Angesichts dieser Risikolage muss der Geldwäscheprävention in der gesamten den Bundesländern unterliegenden Aufsicht des Nicht-Finanzsektors in Deutschland ein sehr viel größerer Stellenwert eingeräumt werden als bisher.
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4 Fazit
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Der komplette Monatsbericht des BMF ist hier nachzulesen bzw. downloadbar.
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Ihr Oeconomicus
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Max Horkheimer – „Porträt eines Aufklärers“ (1969)

Max Horkheimer – „Porträt eines Aufklärers“ (1969)
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zur Einstimmung:
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„Die Beziehungen zwischen den führenden Politikern
wird von ganz anderen Dingen als von Recht und Unrecht bestimmt.

Das ist etwas, was mich an der Politik sehr erschreckt und deprimiert.“
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„Ich glaube, dass der Grund des Fanatismus mit der eine Gesinnung,
-welche es auch sei-
ob eine religiöse, eine politische oder eine soziale, daher kommt,
dass der Zweifel an ihr nicht mit ins Bewußtsein aufgenommen,
sondern verdrängt wird.“
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Max Horkheimer (aus dem Video-Porträt)
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und zu den Transatlantischen Wechselwirkungen schreibt Horkheimer:
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„Man muß eine Elite schaffen,
die ganz auf Amerika eingestellt ist.
Diese Elite darf andererseits nicht so beschaffen sein,
daß sie im deutschen Volk selber kein Vertrauen mehr genießt und als bestochen gilt.“
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Quelle:
„Transatlantische Wechselwirkungen – Der Elitenwechsel in Deutschland nach 1945“
(Berlin 2012)

Autor: Stefan Scheil (deutscher Historiker)
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Im Jahr 1930 wurde Max Horkheimer als Ordinarius für Sozialphilosophie an die Universität Frankfurt am Main und als Direktor an das Institut für Sozialforschung berufen.
Bereits in seiner Antrittsvorlesung hatte er das Programm skizziert, aus dem dann, in den 1930er-Jahren im amerikanischen Exil, die Kritische Theorie, die später weltberühmt gewordene „Frankfurter Schule“ entstand.
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Sein Verhältnis zur Studentenbewegung steht im Zentrum der Fragen, die Hellmuth Karasek und Kurt Zimmermann dem Philosophen in diesem Gespräch stellen.
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Portrait & Gespräch (mit Hellmuth Karasek – hr 1969)
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Passend zum Thema
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Theodor W. Adorno / Max Horkheimer
Dialektik der Aufklärung – Philosophische Fragmente
Für Friedrich Pollock
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Zur Neuausgabe
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„Die ‚Dialektik der Aufklärung‘ ist 1947 bei Querido in Amsterdam erschienen.
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Das Buch, das erst allmählich sich verbreitete, ist seit geraumer Zeit vergriffen.
Wenn wir den Band nach mehr als zwanzig Jahren jetzt wieder herausbringen, so bewegt uns nicht allein vielfaches Drängen, sondern die Vorstellung, daß nicht wenige der Gedanken auch heute noch an der Zeit sind und unsere späteren theoretischen Bemühungen weitgehend bestimmt haben.
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Kein Außenstehender wird leicht sich vorstellen, in welchem Maß wir beide für jeden Satz verantwortlich sind. Große Abschnitte haben wir zusammen diktiert; die Spannung der beiden geistigen Temperamente, die in der ‚Dialektik‘ sich verbanden, ist deren Lebenselement.
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Nicht an allem, was in dem Buch gesagt ist, halten wir unverändert fest. Das wäre unvereinbar mit einer Theorie, welche der Wahrheit einen Zeitkern zuspricht, anstatt sie als Unveränderliches der geschichtlichen Bewegung entgegenzusetzen.
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Das Buch wurde in einem Augenblick verfaßt, in dem das Ende des nationalsozialistischen Terrors absehbar war.
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An nicht wenigen Stellen jedoch ist die Formulierung der Realität von heute nicht mehr angemessen.
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Indessen haben wir den Übergang zur verwalteten Welt schon damals nicht zu harmlos eingeschätzt.
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In der Periode der politischen Spaltung in übergroße Blöcke, die objektiv dazu gedrängt werden, aufeinander zu prallen, hat das Grauen sich fortgesetzt.
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Die Konflikte in der Dritten Welt, das erneute Anwachsen des Totalitarismus sind so wenig nur historische Zwischenfälle, wie, der ‚Dialektik‘ zufolge, der damalige Faschismus es war.
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Kritisches Denken, das auch vor dem Fortschritt nicht innehält, verlangt heute Parteinahme für die Residuen von Freiheit, für Tendenzen zur realen Humanität, selbst wenn sie angesichts des großen historischen Zuges ohnmächtig scheinen.
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Die in dem Buch erkannte Entwicklung zur totalen Integration ist unterbrochen, nicht abgebrochen; sie droht, über Diktaturen und Kriege sich zu vollziehen.
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Die Prognose des damit verbundenen Umschlags von Aufklärung in Positivismus, den Mythos dessen, was der Fall ist, schließlich die Identität von Intelligenz und Geistfeindschaft hat überwältigend sich bestätigt.
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Unsere Konzeption der Geschichte wähnt nicht, ihr enthoben zu sein, aber sie jagt nicht positivistisch nach Information.
Als Kritik von Philosophie will sie Philosophie nicht preisgeben.
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Aus Amerika, wo das Buch geschrieben ist, kehrten in der Überzeugung wir nach Deutschland zurück, theoretisch wie praktisch mehr tun zu können als anderswo.
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Zusammen mit Friedrich Pollock, dem das Buch, wie seinerzeit zum fünfzigsten so heute zu seinem fünfundsiebzigsten Geburtstag gewidmet ist, haben wir das Institut für Sozialforschung in dem Gedanken wieder aufgebaut, die in der ‚Dialektik‘ formulierte Konzeption weiterzutreiben.
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Bei der Fortbildung unserer Theorie und den anschließenden gemeinsamen Erfahrungen hat uns Gretel Adorno, wie schon bei der ersten Fassung, im schönsten Sinn geholfen.
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Mit Änderungen verfuhren wir weit sparsamer, als bei Neuausgaben von Jahrzehnte zurückliegenden Büchern üblich ist. Wir wollten nicht retouchieren, was wir geschrieben hatten, nicht einmal die offenkundig inadäquaten Stellen; den Text voll auf den gegenwärtigen Stand zu bringen, wäre ohnehin auf nicht weniger hinausgelaufen als auf ein neues Buch.
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Daß es heute mehr darauf ankommt, Freiheit zu bewahren, sie auszubreiten und zu entfalten, anstatt, wie immer mittelbar, den Lauf zur verwalteten Welt zu beschleunigen, haben wir auch in unseren späteren Schriften ausgedrückt.
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Wir haben uns im wesentlichen mit der Berichtigung von Druckfehlern und ähnlichem begnügt.
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Durch solche Zurückhaltung wird das Buch zur Dokumentation; wir hoffen, es sei zugleich mehr.“
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Frankfurt am Main, April 1969
Max Horkheimer
Theodor W. Adorno
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Neuausgabe ‚Dialektik der Aufklärung‘ – PDF (133 Seiten)
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korrespondierende Beiträge
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20.04.2012
Die kritische Theorie der Frankfurter Schule
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Systematischer Wahlbetrug bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur ?

Systematischer Wahlbetrug bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur ?
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Die Spannungen innerhalb der Demokratischen Partei eskalieren angesichts evidenter Manipulationen der Parteiführung. Der linke Underdog Sanders könnte noch der Präsidentschaftskandidat werden.
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Die Welt als Wille und Vorstellung: Da die demokratische Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton samt der Führung der Demokratischen Partei sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren linken Herausforderer Bernie Sanders endlich loszuwerden, hat das demokratische Establishment schlicht beschlossen, die Vorwahlen bereits für beendet zu erklären – obwohl die Vorwahl im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA, in Kalifornien, noch bevorsteht.
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Deswegen zog Clinton ihre Zusage zu einer weiteren öffentlichen Diskussionsveranstaltung mit Bernie Sanders in Kalifornien Ende Mai einfach zurück. Sanders bezeichnete den Bruch dieser Abmachung, auf die sich die demokratischen Präsidentschaftskandidaten Anfang 2016 verständigten, als eine „Beleidigung“ der Wähler in Kalifornien. Hillary Clinton geht somit dazu über, ihre Versprechen bereits zu brechen, noch bevor sie ins höchste Amt der USA gewählt wurde.
[…]
Tomasz Konicz – Telepolis
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korrespondierende Beiträge
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RollingStone: 27.05.2016
Happened at the Nevada Democratic State Convention?
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CNN: 26.05.2016
DNC chair on thin ice
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New York Times, 25.05.2016
Hillary Clinton Is Criticized for Private Emails in State Dept. Review
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GAYLE BRANDEIS: 20.05.2016
„I watched Hillary Clinton’s forces swipe Nevada: This is what the media’s not telling you“
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heavy.com: 15.05.2016
Nevada Democratic Convention: Stories of Voter Suppression
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YT: 02.05.2016
Evidence Of Election Fraud & Media Blackout!
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zu Clintons email-Affäre:
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Boston Herald: 26.05.2016
Audit justifies FBI’s push for Hillary Clinton indictment
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Office of the Secretary:
Evaluation of Email Records Management and Cybersecurity Requirements

Wahlbetrug in Österreich? Lies mal, da stimmt was nicht.

Wahlbetrug in Österreich?
Lies mal, da stimmt was nicht.
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„Österreich ist ein kleines Land mit einer bewährten Demokratie“,
eröffnet Marcello Foa seinen Beitrag im unabhängigen Blog des Mailänder “Il Giornale” vom 26. Mai 2016.
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Ja, meint der erfahrene italienisch-schweizerische Journalist, Manager und Autor, es sei bekannt, dass in einem kleinen Land die Möglichkeiten wirksamer Kontrolle größer sind und damit die Möglichkeiten des Betrugs selbst bei einer Bundeswahl so klein, dass sie nicht ins Gewicht fallen.
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Aus diesem Grund, so schreibt Foa, habe er die Vermutungen über Tricksereien bei der Präsidentschaftswahl anfangs nicht glauben mögen.
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„Jetzt aber wird der Verdacht echt plausibel“.
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Marcello Foa nimmt Bezug auf Berichte, die er seinen (meist italienischen) Lesern unterbreitet. Es sei uns die Übersetzung des Blog-Beitrags gestattet, um deutschen Lesern die Möglichkeit zu bieten, mitzuverfolgen, wie eine absolut seriöse und herausragende Persönlichkeit wie Foa die Angelegenheit beurteilt.
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Marcello Foa: „Waidhofen an der Ybbs. Dort betrug die Wahlbeteiligung …146,9%. Ja, ihr habt richtig gelesen, 146,9%.
Es gab mehr Wähler als Wahlberechtigte. 13.262 sind zu den Urnen geschritten, aber nur 9.026 hätten das Recht dazu gehabt. Selbstverständlich hat Van der Bellen gewonnen, der 6.621 Stimmen (52,7%) einsackte, gegen die 5.938 Stimmen für den konservativen Kandidaten Hofer (47,3%).
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Naja, könnte man denken, das sind ungefähr 700 Stimmen und nicht mehr. Was soll man aber von dem halten, was in einer großen Stadt wie Linz geschehen ist?
Die Wahlbeteiligung dort betrug im Bereich delegierte Wahlstimmen gar 598%:
Das ist, wenn zum Beispiel Kranke anderen die Vollmacht geben, um an ihrer statt zu wählen (siehe hier).
Statt der 3.580 eingetragenen Wähler dieser Kategorie wurden am Ende 21.060 Stimmen gezählt. Natürlich hat Van der Bellen gewonnen. Er erhielt 14.000 dieser mirakulös vermehrten 21.000 Wählerstimmen und ließ damit Hofer um ganze 8.500 Stimmen hinter sich.
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Mauro Bottarelli im “Sussidiario” berichtet, wie die Auslandswähler in einer Nacht um 20.000 Stimmzettel gewachsen sind. Der Vorsitzende der Wahlkommission hatte erklärt, es seien 740.000 Wahlzettel ausgehändigt worden und er schätzte, dass es am Ende 700.000 gültige Stimmzettel sein würden (also 6% ungültige aus verschiedenen Gründen). Am nächsten Tag aber waren es 760.000 geworden und allesamt außerordentlich gültig. Das sind ganze 60.000 Stimmen mehr!
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So, und das sind nur drei Vorkommnisse. Wahrscheinlich gibt es mehrere. Jetzt machen wir einmal eine kleine Rechnung. Van der Bellen hat Hofer geschlagen, um 8.500 fragwürdige Stimmen in Linz und um 700 fragwürdige in Waidhofen. Bei der Briefwahl kann man 20.000 der wundersam vermehrten 60.000 Stimmzettel veranschlagen, gemäß dem Verhältnis 2/3 für den Grünen, 1/3 für Hofer. Macht zusammen bereits 29.200 Stimmen, die alles andere als klar sind. Der Öko-Kandidat hatte am Ende einen Vorsprung von 31.000 Stimmen.
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Wollen wir doch sehen, ob die Österreicher in Wirklichkeit nicht einen anderen Präsidenten gewählt haben, nämlich den, der offiziell unterlegen ist? Undenkbar in einem europäischen Land, noch dazu in einer bewährten und reifen Demokratie. Doch die Zahlen lassen eine andere Wahrheit vermuten. Eine ganz und gar beunruhigende“, schließt Marcello Foa seinen Beitrag.
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Quelle:
unser Tirol.com
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korrespondierende Beiträge
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27.05.2016
Was wäre, wenn Hofer gewonnen hätte ?
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Auszüge:
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„Wer auch immer wo auch immer in dieser Szene auftritt, er oder sie sagt stets das gleiche: „Obergrenzen“ sind unmenschlich, alle „Schutzsuchenden“ haben ein Recht auf Asyl und Versorgtwerden, und wer das nicht will, ist ein Rechter.
Dabei blenden sie aus, dass laut Genfer Flüchtlingskonvention das Asylrecht unter bestimmten Bedingungen temporär gilt und dass jeder Staat den Schutz der eigenen Interessen (also auch der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen) an die erste Stelle setzen muss.
Martin Lichtmesz kommt in der „Außensicht“ zum selben Resultat wie jene (eigentlich) Roten und Grünen, die das Denken nicht verlernt haben:
„Österreich teilt sich heute in jene, die begriffen haben, ob intuitiv oder analytisch, was die Grundlagen unserer Existenz sind, und jene, die es nicht begriffen haben.“
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„Hier liegt auch der wesentliche Unterschied zwischen den Bildern, die die Hofer- und Van der Bellen-Wähler jeweils voneinander haben: Ich denke, wir Hofer-Wähler halten nur einen kleinen Bruchteil der Unterstützer oder Anhänger Van der Bellens für ernsthaft bösartig oder korrupt.
Der weitaus größte Teil hat sich von der Realität abgekoppelt und ist außerstande, die Tragweite der Politik zu erkennen, für die Van der Bellen steht. Ganze Knäuel aus Affekten, irrationalen Ängsten, Fluchtreflexen, Selbstbilderhaltungstrieben und Klassen- wie Kasteninteressen verstellen ihnen den Blick.
Sie kennen keine Solidarität mehr mit den ökonomisch schlechtergestellten Schichten im Lande, und stecken den Kopf in den Sand vor den Kollateralschäden des Multikulturalismus.“
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„Viele sind so verwirrt, dass sie allen Ernstes auf Van der Bellens heuchlerische, auf patriotische Gefühle appellierende Wahlkampagne hereingefallen sind. Sie wollen alles gleichzeitig haben: ihr kuscheliges Wohlstands-, Wald-, Feld- und Almwiesen-Österreich und offene Grenzen, verschwiegene Gräben, konfliktfreie ‚Weltoffenheit‘, ‚Refugees-Welcome‘-Rausch und das Gefühl, ein ‚guter‘, ‚toleranter‘ etc. Mensch zu sein. Dafür reagieren sie immer gereizter auf alle, die es wagen, ihre Illusionen in Frage zu stellen oder sie auf bestimmte Fakten hinzuweisen.
[…]“
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24.05.2016
Österreichs Wahlpanne: Stadt erreicht Wahl-Beteiligung von 146,9 Prozent
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23.05.2016
Norbert Hofer hat offenbar via Facebook seine Wahlniederlage eingestanden
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16.05.2016
Katharina Stemberger, Schauspielerin und UNESCO-Botschafterin
Aufruf bei der Veranstaltung „Stimmen für Van der Bellen“ am 16. Mai im Wiener Konzerthaus:
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„Wir brauchen jede Stimme, wenn wir dieses Rennen für uns entscheiden wollen.
Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Nur nicht kriminell werden, …also – nicht sehr“
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Stadt bringt maximal 270 Flüchtlinge an der Roßstraße unter

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Stadt bringt maximal 270 Flüchtlinge an der Roßstraße unter
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Nach wie vor werden der Stadt Düsseldorf wöchentlich 175 Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen. Die Stadt Düsseldorf übernimmt dauerhaft die bisherige vom Land als Notunterkunft genutzte Einrichtung im ehemaligen Finanzamt an der Roßstraße. Die Stadt wird dort ab Freitag, 27. Mai, schrittweise maximal 270 Menschen unterbringen. Ein hierzu entwickeltes Belegungskonzept wird dazu führen, dass sich die Lebenssituation insbesondere für Flüchtlinge, die schon länger in den beiden Traglufthallen leben, durch einen Umzug zur Roßstraße verbessert. Die Stadt Düsseldorf wird die bisherige Zusammenarbeit mit den Johannitern als Betreiber der Unterkunft fortsetzen.
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Stadtdirektor Burkhard Hintzsche:
„Weiterhin steht die Stadt bei der Unterbringung neuer Flüchtlinge vor einer großen Herausforderung. Ich freue mich daher, dass sich das Land bereiterklärt hat, die Stadt durch Überlassung von Landesunterkünften hierbei zu unterstützen.“
Überdies führt die Stadt mit dem Land Gesprächen zur Übernahme von weiteren Einrichtungen. Dafür sind jedoch noch baurechtliche Fragen zu klären.
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Unabhängig von den Landesplätzen verliert die Stadt in diesem Jahr rund 1.900 nur vorübergehend nutzbare Unterbringungsplätze. Hinzu kommt der angestrebte Abbau von vergleichsweisen teuren Hotel- und Appartementplätzen. Um die Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge auch zukünftig sicherzustellen und Obdachlosigkeit zu vermeiden, hat die Stadt im ersten Quartal bereits die Herrichtung von sechs neuen Wohnmodulanlagen und fünf Leichtbauhallen beschlossen.
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Quelle:
Landeshauptstadt Düsseldorf
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Griechische Behörden räumen Flüchtlingscamp in Idomeni

Griechische Behörden räumen Flüchtlingscamp in Idomeni
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Die griechischen Behörden wollen die Räumung des provisorischen Flüchtlingslagers Idomeni an der mazedonischen Grenze heute fortsetzen. Gestern wurden mehr als 2.000 Menschen in andere Unterkünfte bei Thessaloniki gebracht.
Schätzungen zufolge hielten sich in Idomeni zuletzt etwa 8.400 Flüchtlinge auf.
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Mieter raus, Migranten rein – Skandal um geplantes Asylheim in Nürnberg

Mieter raus, Migranten rein
Skandal um geplantes Asylheim in Nürnberg
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Mit „Mafia-Methoden“ soll ein Hausbesitzer Mieter vertrieben haben, um der Stadt Nürnberg ein Objekt für Migranten anzubieten. Die Stadt will von nichts gewusst haben und stornierte den Vertrag. Eine Ex-Mieterin wohnt jetzt in einem Gartenhaus.
[…]
Epoch Times
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