„Durch EPA wird die Armut in Kamerun wachsen“
Veröffentlicht: 22. Oktober 2015 Abgelegt unter: ACDIC (Vereinigung von Bürgern zur Verteidigung der kollektiven Interessen), Economic Partnership Agreements, EPAs, Kamerun, mit Kamerun | Tags: Cotonou-Abkommen, EDF (Europäischer Entwicklungsfonds), Entwicklungshilfe, EU-Handelspolitik, Lomé-Abkommen 3 Kommentare„Durch EPA wird die Armut in Kamerun wachsen“
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Die von der EU forcierten „Wirtschaftspartnerschaftsabkommen“ (Economic Partnership Agreements, EPAs) stoßen in zahlreichen Ländern Afrikas auf Kritik.
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GFP sprach mit Yvonne Takang, der Generalsekretärin der Bürgerorganisation ACDIC (Association Citoyenne de Défense des Intérèts Collectifs) aus Kamerun, die seit Jahren gegen die Verabschiedung eines EPA zwischen der EU und Kamerun kämpft.
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Auszug:
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german-foreign-policy.com:
Die von der EU forcierten „Wirtschaftspartnerschaftsabkommen“ mit den früheren europäischen Kolonien stoßen in Kamerun und anderen afrikanischen Ländern auf heftige Ablehnung. Die EU sagt, die EPAs brächten Afrika wirtschaftliche Vorteile. Kamerun hat das Abkommen inzwischen ratifiziert. Wie sehen Sie das?
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Yvonne Takang:
Ich teile die Einschätzung der EU überhaupt nicht.
Sie sagten uns, diese Abkommen hätten Entwicklung und regionale Integration zum Ziel, aber nichts davon können wir bisher sehen.
Die EU hat definitiv organisiert, was man „Teile und herrsche“ nennt. Das EPA war für mehrere Länder in der zentralafrikanischen Region gemeinsam gedacht, aber weil sich die EU mit starkem Widerstand konfrontiert sah, entschied sie sich, bilaterale Abkommen mit den wirtschaftlich stärkeren Ländern abzuschließen.
Die EU hat damit ihr eigenes Ziel regionaler Abkommen mißachtet. In der Region Zentralafrika hat sie sich Kamerun ausgewählt. Inzwischen ist das Abkommen ratifiziert. Und jetzt setzt die EU Kamerun unter Druck, auch die anderen Länder der Region zur Zustimmung zu bewegen. Hier wird mit Lügen und Verwirrung gearbeitet. Ich bin ganz gegen die Handlungsweise der EU.
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gfp.com:
Auf welche Weise hat die EU erreicht, dass Kamerun das Abkommen ratifiziert hat?
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Takang:
Kamerun hat das EPA 2009 unterzeichnet und 2014 unter Druck der EU ratifiziert. Man sagte, ohne Ratifizierung bekommt ihr nichts vom Europäischen Entwicklungsfonds EDF. Das ist eine Lüge, denn dieser Entwicklungsfonds ist nicht von der Ratifizierung abhängig.
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gfp.com:
Um welche Summe geht es beim Entwicklungsfonds?
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Takang:
Für den Zeitraum von 2014 bis 2020 geht es um 282 Millionen Euro.
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gfp.com:
Gab es stärkeren Widerstand gegen das EPA?
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Takang:
Wenn es nicht Organisationen der Zivilgesellschaft wie ACDIC (Association Citoyenne de Défense des Intérèts Collectifs) gegeben hätte, wäre das Abkommen schon viel früher ratifiziert worden. Im gleichen Maße wie die EU Kamerun unter Druck setzte, hat Kameruns Zivilgesellschaft Druck auf unsere Regierung ausgeübt und erklärt, sie habe nicht das Recht, dieses Abkommen zu ratifizieren. Leider wandte die EU andere Methoden an, um Kamerun zur Ratifizierung zu zwingen. Aber bis zur Ratifizierung brauchte es immerhin fünf Jahre.
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gfp.com:
Wie wurde Widerstand geleistet?
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Takang:
Wir haben eine ganze Reihe von Diskussionsveranstaltungen organisiert.
Meine Organisation, die ACDIC, hat sogar eine Plattform der Akteure der zentralafrikanischen Region gegründet. Zu unseren Treffen haben wir auch Regierungsvertreter, führende Politiker und sogar die EU eingeladen. Und sehr hilfreich waren die Medien. Die meisten von ihnen waren gegen die Ratifizierung, das muss ich sehr loben. Ich habe sogar ein Netzwerk von Journalisten zu den Wirtschaftsabkommen mit Kamerun und der zentralafrikanischen Region ins Leben gerufen.
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gfp.com:
Worin sehen Sie die stärksten Nachteile des Abkommens?
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Takang:
Für Kamerun in der Landwirtschaft und bei der regionalen Integration.
Das Abkommen zwingt uns zur Aufgabe des Anbaus von Nahrungsmitteln, die wir selbst produzieren können. Sie haben sicher von billigem Hühnerfleisch gehört, das Deutschland und andere EU-Staaten nach Kamerun exportierten. Wir haben einen großen Kampf geführt, bis diese Importe am Ende verboten wurden.
Andere Lebensmittel wie Milch, Zucker und Speiseöl könnten hier produziert werden, aber das ist jetzt alles in Gefahr, weil subventionierte Agrarprodukte aus der EU sehr viel billiger sind – unsere Bauern werden ja nicht subventioniert.
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gfp.com:
Dass in Kamerun Importe von Hühnerfleisch verboten wurden, ist in Deutschland kaum bekannt.
Wie kam es zu dazu?
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Takang:
Die von der WTO beschlossenen Handelsliberalisierungen bedeuteten für uns ab 1996 einen schweren Schlag, besonders für die einheimische Geflügelproduktion. Die Geflügelfleischimporte stiegen von 1996 bis 2003 von 978 auf 22.154 Tonnen, sie zerstörten unsere einheimische Geflügelproduktion.
Wegen der EU-Subventionen wurde importiertes Hühnerfleisch zwei- bis dreimal billiger verkauft.
Unsere Organisation legte Untersuchungen vor, die belegten, dass die Importe für den menschlichen Verzehr ungeeignet waren.
83 Prozent waren unter anderem durch Salmonellen verseucht, weil sie sich lange auf See befanden und in Kamerun nicht in Kühlwagen transportiert wurden.
Wir organisierten eine Kampagne und hatten Demonstrationen mit über 5.000 ACDIC-Mitgliedern. Die Regierung war anfangs gegen uns, aber schließlich erreichten wir 2006 ein Importverbot für Geflügelfleisch. Es gilt weiterhin.
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[…]
German-Foreign-Policy
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Merke:
EU-Handelspolitik mit zahlreichen afrikanischen Ländern und in erschreckend vielen Branchen ist als eine von vielen Fluchtursachen zu bewerten, ein Umstand der im öffentlichen Diskurs schlichtweg ausgeblendet wird !
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Informationen
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Economic Partnership Agreement (Wirtschaftspartnerschaftsabkommen)
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Cotonou-Abkommen
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Lomé-Abkommen
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23.07.2015
Illegaler Elektroschrott:Von Bayern nach Ghana – unser Müll für Afrika
Merkel unterstützt spanische Korruptionspartei
Veröffentlicht: 22. Oktober 2015 Abgelegt unter: Angela Merkel (Bundeskanzlerin 22.11.2005 bis 08.12.2021), Mariano Rajoy | Tags: PP-Korruptionssumpf Hinterlasse einen KommentarMerkel unterstützt spanische Korruptionspartei
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Das hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel sicher etwas anders vorgestellt. Doch ausgerechnet beim Unterstützungsbesuch des ultrakonservativen Regierungschefs Mariano Rajoy im spanischen Wahlkampf kann sogar ihr kaum verborgen bleiben, wie tief dessen Volkspartei (PP) im Korruptionssumpf versinkt. Ist das der „Musterschüler“, als den sie ihn gerne darzustellen versucht?
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Vor der Abreise Merkels nach Madrid hat die Zeitung Eldiaro.es das Geständnis des Mannes veröffentlicht, der in dem wohl größten Korruptionsskandal der neueren spanischen Geschichte (was etwas heißen will) im Mittelpunkt steht. Sie reicht hinauf bis ins vom Diktator Franco restaurierte Königshaus.
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Ralf Streck – Telepolis
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Täter verwüsten geplante Asylunterkunft
Veröffentlicht: 22. Oktober 2015 Abgelegt unter: Anschläge auf/in Asylunterkünfte(n), Landscheid-Burg/Verbandsgemeinde Wittlich-Land (ehemaliges Waldhotel Viktoria) | Tags: Hausfriedensbruch, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung, Verdacht auf versuchte Brandstiftung Hinterlasse einen KommentarTäter verwüsten geplante Asylunterkunft
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Hakenkreuze und rechtsradikale Schriftzüge auf den Wänden: Der Eigentümer eines leer stehenden Hotels in Landscheid bei Wittlich hatte am Montag einen Einbruch bemerkt und die Polizei alarmiert.
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Die Kriminaldirektion Trier ermittelt wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung, der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie des Verdachtes der versuchten Brandstiftung. Mögliche fremdenfeindliche Motive der Täter werden dabei besonders in die Ermittlungen einbezogen. Die Polizei sucht Zeugen der Tat.
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SWR
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Gesinnungsterror bei den ‚Grünen Khmer‘ ?
Veröffentlicht: 22. Oktober 2015 Abgelegt unter: Asylpolitik & Flüchtlingshilfe, BADEN-WÜRTTEMBERG, Merkzettel | Tags: Boris Palmer (OB Tübingen), Oliver Hildenbrand - Landesvorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg von Bündnis 90/Die Grünen., Thekla Walter - Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden Württemberg Hinterlasse einen Kommentar.
Gesinnungsterror bei den ‚Grünen Khmer‘ ?
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Bringt man die Geduld auf sich mit durchgegrünten Sprachpossen etwas intensiver auseinanderzusetzen, kann gelegentlich der Eindruck entstehen, dass Einzelne dieser Truppe bei dem Versuch die Grundrechenarten anzuwenden, etwas überfordert sein könnten.
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Ein solches Manko ist bei dem studierten Mathematiker und Tübinger OB Boris Palmer nicht zu verorten.
Es ist davon auszugehen, dass er die in Baden-Württemberg bereits willkommenen Asylgäste aufaddiert hat, die noch anreisenden Intelligenzien unter Berücksichtigung des Königsteiner Schlüssels ermittelte und somit zu einem schlüssigen Resultat kam.
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Folgerichtig lautete seine diesbezügliche Bewertung:
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„Es tut mir leid, wir schaffen das nicht !
Die Politik muss handeln,
sonst implodiert unser Aufnahmesystem und der soziale Frieden im Land.“
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Palmer hatte vermutlich nicht auf dem Schirm, dass seine sachliche Analyse bei den Vorturnern der grünen Landesvereinigung in Ermangelung stringenter Gegenargumente einen so genannten „satanischen Weihwasser-Effekt“ auslösen könnte.
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Doch es kam wie es kommen musste:
Unisono verlauteten die Betroffenheits-Rhetoriker Thekla Walker (freie Dozentin für Naturpädagogik und Mitglied im Hörfunkrat Deutschlandradio für Baden-Württemberg, im Verwaltungsrat Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Vorsitzende im Förderkreis Stuttgarter Apfelsaft – ökologischer Streuobstbau in Stuttgart e.V.) und Oliver Hildenbrand (27-jähriger Psychologe und u.a. aktiver Mitstreiter von ProAsyl, dem Lesben- und Schwulenverband, Amnesty International, Institut Solidarische Moderne):
„Es sei wenig hilfreich, wenn Boris Palmer sich auf Facebook in die Reihe der vielen Bescheidwisser und Untergangsbeschwörer einreihe. Damit verunsichere er diejenigen, die ohnehin schon verängstigt und besorgt sind.“