Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe


Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe
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Während die Kritik des ‚ehrenwerten Gesellschaft‘ am Luftangriff der Kremlins auf das syrische Homs bei welchem bedauerlicherweise Zivilisten ihr Leben verloren noch nicht verhallt ist, kam es in Kundus zu einem bedauerlichen Bombenangriff auf ein Krankenhaus. Dabei sollen angeblich fünfzehn Terroristen getötet worden sein, allerdings auch mindestens neun Ärzte der Organisation ‚Ärzte ohne Grenzen‘ sowie weitere unbeteiligte Menschen.
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Natürlich wäre es an der Stelle völlig unangebracht, deswegen ein mediales Getöse gegen den friedensengelgleichen Oberbefehlshaber loszutreten, der unter tiefsten Beileidsbekundungen für die Hinterbliebenen diesen ‚tragischen Zwischenfall‘ als Versehen darstellen ließ. Das US-Verteidigungsministerium werde nun eine Untersuchung einleiten.
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Unter Berufung auf US-Militärkreise kommentierte New York Times unter Verwendung der menschenfeindlichen Begrifflichkeit „collateral“:

„The attack, which the military said in a statement might have been “collateral damage” that occurred while engaging militants, drew a fierce international outcry.“

Die UNO zeigte sich entsetzt und sprach von einem „unverzeihlichen und möglicherweise sogar kriminellen“ Zwischenfall. Generalsekretär Ban Ki-moon forderte er eine „gründliche und unabhängige Untersuchung“, um festzustellen, wer verantwortlich sei.
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Wie im Lichte dieser Bewertungen überdeutlich wird, gibt es nun mal graduelle Unterschiede bei der Verantwortung für den Tod unschuldiger Menschen.
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Ihr Oeconomicus
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A SHORT HISTORY OF U.S. BOMBING OF CIVILIAN FACILITIES
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18 Kommentare on “Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe”

  1. […] “Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe”, schreibt Oconomicus zum US-Anschlag auf ‘Ärzte ohne Grenzen’. “Warum heißt es Blasen obwohl man beim Oralsex […]

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  2. Terry sagt:

    “ Kollateralschäden “ die aber dennoch immer wieder gerne in Kauf genommen werden ….

    Kommen nicht wenige Politiker, bezüglich ihres Geisteszustands, mit einem „Kollateralschaden“ zur Welt ?

    „Monster Madge“

    … die dann nichts anderes im Sinn haben, als bei anderen Menschen, diesen „Kollateralschaden“ ganz bewusst herbeizuführen?

    http://www.aktivist4you.at/wordpress/2014/11/01/who-verzoegert-bericht-ueber-auswirkungen-von-langzeit-massenvernichtungswaffe-uranmunition-ein-komplexes-thema-in-6-minuten-erklaert-deadly-dust-todesstaub-uran–munition-und-die-folgen/

    „Kollateralschaden“ wurde in Deutschland zum Unwort des Jahres 1999 gewählt.

    Zur Begründungnannte die Jury zwei Faktoren:

    – zum einen habe die Übernahme der Medien dieses „nur halb übersetzte[n]“ Wortes (vgl. Anglizismus) aus der NATO-Berichterstattung über Interventionen der NATO in Ex-Jugoslawien („Kosovo-Krieg“ durch die schwere Verständlichkeit eine imponierende Wirkung, die vom wahren Inhalt des Begriffes ablenke;

    – zum zweiten verharmlose die Verwendung dieses Wortes (gerade wenn man es wörtlich übersetze) „militärisch[e] Verbrechen“ als unwichtige Nebensache.

    „Beschädigungen an Bauobjekten oder Zerstörung von Wohnhäusern oder ganzen Siedlungen bei Flächenbombardements, Raketenwaffenangriffen oder Folgebränden.

    -Verunreinigung oder Verseuchung von Bewuchs, Böden und Gewässern etwa durch Reste von Uranmunition

    -Missbildungen, die nach der Versprühung von Agent Orange (zwecks Dschungelentlaubung und Zerstörung von Nutzpflanzen im Vietnamkrieg) in Vietnam aufgetreten sind.

    -Verstümmelungen von Zivilisten durch Landminen

    -Tötung von Wildtieren, Vieh und Zivilpersonen“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Begleitschaden

    ….wobei bezeichnenderweise bei WIKI Wildtier/Vieh, noch vor dem Menschen kommt -noch Fragen ?

    Ich packe grundsätzlich Menschenrecht, Völkerrecht, NATO, oder UNO-UNHCR in einen großen Müllsack und entsorge diesen bei „Mc Doof“

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  3. Freiwild sagt:

    @Erleuchtetes 4. Oktober 2015 um 10:36

    …wie geht das denn?

    „Erleuchtete “ harren in der „Finsternis“ und betteln um ein „Zündhölzchen“?

    ..hier werden sie geholfen:-)

    http://www.spiritueller-blog.com/die-macken-und-irrtuemer-der-erleuchteten

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  4. Maddin sagt:

    Sehr geehrter Oeconomicus!

    Man muss die Lüge als Lüge benennnen. Das tun Sie unentwegt. Gut so!

    Man muss nicht auf jeden Troll antworten, und dieser „Erleuchtetes“ ist nur ein Irrlicht im medialen Nebel. Unwichtig.

    Aber ich wünschte mir auch, dass wir alle uns endlich daran machen, persönlich Artikel 20 Absatz 4 des GG umzusetzen. Generalstreik aller, die dieses Konstrukt BRD und seine Pseudoelite ernähren.

    Oder dass wir jeden Marktplatz mit einem Demonstranten belegen, so dass Antifa und Systemkräfte keine Chance mehr haben, weil wir die schweigende Mehrheit sind.

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    • Oeconomicus sagt:

      Danke für Ihre aufmunternden Worte.

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    • Erleuchtetes sagt:

      „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“
      (aus Schillers Trauerspiel „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“)

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      • Oeconomicus sagt:

        @Erleuchtetes

        Obgleich Ihr Hinweis an den Kommentator „Maddin“ gerichtet ist, möchte ich doch nachfragen, in welcher Weise Sie Schillers Werk als Analogie oder quasi-Patenschaft im Zusammenhang mit diesem Beitrag oder zum facettenreichen politischen Schauspiel unserer Tage sehen.

        Falls meine Vermutung nicht allzu weit hergeholt ist, wäre es in diesem Zusammenhang sicher hochspannend, etwaige parallele Verhaltensmuster zwischen Schillers Akteuren (bspw. den beiden Dorias, dem Grafeb von Lavagna, Verrina, oder gar Muley Hassan) und heutigen, wirklichen Figuren aus dem Sprachschurken-Kabinett aufzuzeigen.

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  5. Ali Baba sagt:

    Die Meldung über die 36 getöteten Zivilisten durch russischen Angriff ist eine Behauptung gewisser Institutionen syrischer Aktivisten und eine dpa Meldung für deutsche Leser. Das Pentagon meldet dazu, dass es dafür keine Erkenntnis gibt.

    Pentagon-Chef Ashton Carter hat Erklärungen der syrischen Opposition nicht bestätigt, wonach russische Luftangriffe in Syrien den Tod friedlicher Einwohner zur Folge hatten. „Das hätte eine mangelhafte Planung der Angriffe vor Augen geführt“, sagte Carter am Mittwoch in Washington.

    Zuvor hatte ein Vertreter der vom Westen unterstützten Opposition in einem Interview der Agentur Reuters gesagt, dass bei russischen Bombenangriffen 36 Zivilisten gestorben waren.

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  6. Murksel sagt:

    Da passt es doch gut dass die Amerikaner dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag nicht beigetreten sind.
    Die Achse des Bösen verläuft m.M .nach von Washington über London nach Berlin.

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  7. […] Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe […]

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  8. Erleuchtetes sagt:

    Achtungswerter Oeconomicus,
    ihre Hilflosigkeit, in der Sie stecken, ist mehr als ersichtlich. Was glauben Sie bezwecken zu können, wenn Sie zum 100. male die Dinge ans Licht bringen, dessen Kenntnis schon längst Teil unserer Selbst geworden ist? Statt bildlich zu „kotzen“ wäre es vielleicht angebracht, den – mindestens genauso verwirrten Geistern, für die Sie schreiben – einen Weg heraus zu zeigen! Ich spüre aber, dass Sie diesen nicht kennen und da Sie nicht tatenlos dem Schicksal entgegensteuern wollen, machen Sie sich zum Geschichtsschreiber ihrer eigenen Wahrnehmung. Gewiss, es ist komfortabler sich im Hintergrund zu halten und andere nach vorne zu schicken. Dabei werden Sie aber zum eigentlichen Problem unserer Zustände, statt dessen Zeuge zu bleiben, denn längst merken die Menschen wie sie manipuliert werden.
    Zeigen Sie uns doch lieber die Dinge auf, die die Welt wieder etwas besser macht, statt sich auf rationale Fingerspiele zu konzentrieren…

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    • Oeconomicus sagt:

      @Erleuchtetes

      Besten Dank dafür, dass ich nun endlich auch „erleuchtet“ sein darf und nun weiß, wie „hilfslos“ ich sein mag oder zumindest auf Sie wirke.

      Meine Motivation auch „zum Hundertsten Male“ Vorgänge wie diese darzulegen folgt auch dem Erkenntnishorizont des Geheimrats von Goethe:

      „Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.“

      Es erschließt sich mir nicht, warum Sie der Meinung sind, ich würde im Auftrag irgendwelcher „verwirrten Geister“ schreiben, was u.U. dem Umstand geschuldet sein könnte, dass meine Terminologie zumindest für Sie zu unscharf sein könnte.

      Um als Realist, der ich meine zu sein, Konstruktive und sinnstiftende Wege aus den vielfältigen politischen, wirtschaftlichen und/oder gesellschaftlichen Verwerfungen aufzuzeigen, übersteigt meine Fähigkeiten, womit nicht gesagt werden soll, dass solche Denkansätze nicht Teil meiner diesbezüglichen Überlegungen sind.

      Wie Sie vermutlich selbst wissen, liegen zwischen vergeistigter Theorie und praktikabler Umsetzung jedoch oftmals Welten, die nicht so ohne weiters überbrückbar erscheinen, was Sie nicht davon abhalten soll, Ihre Sicht der Dinge zu formulieren.

      Ich bin auf Ihre diesbezüglichen, durchdachten Hinweise sehr gespannt.

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      • Erleuchtetes sagt:

        Traf der Stachel so präzise, dass es einem Geheimrat vom Schlage Goethes braucht, um ihn zu entfernen?

        Wer sich selbst seines Verstandes gewiss ist, braucht nicht den, der längst verstorbenen. Wer stets alles zur Seite schiebt, hört irgendwann den Schuss nicht mehr, der ihm galt.

        Es ist das Handwerkszeug eines Politikers, Fragen nicht zu beantworten, sondern diese zurück zu schmettern. Das Gleitmittel zwischen der Frage und der Gegenfrage ist die kaum wahrnehmende Geschmacksrichtung, die noch bleibt.

        Ein Hinweis sei gegeben – schauen Sie sich einmal näher an, was es mit dem Patriarchat auf sich hat und was dem Matriarchat fehlt, das Gleichgewicht zu finden…

        sapere aude, Oeconomicus!

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      • Oeconomicus sagt:

        @Erleuchtetes

        Ungeachtet der Feststellung, dass Sie offenbar weder Willens noch in der Lage zu sein scheinen, meiner Anregung nach der Zeichnung Ihres Weltbildes oder gar adäquater Lösungsansätze zu folgen, nachstehend einige Bemerkungen zu diesem Kommentar:

        1. Nach meiner subjektiven Bewertung erschien Ihr Eingangs-Vortrag nicht annähernd substantiiert, um als „Stachel“ wahrgenommen zu werden.

        2. Für Selbstdenker, die gerade nicht, wie es Kant darlegte, jegliche Verantwortung Dritten überlassen, sondern es sich stellenweise keinesfalls leicht machen, die eigenen Synapsen bei der Herangehensweise an die Verwerfungen des Zeitgeschehens zu nutzen, bedarf es wohl kaum den Hinweis auf kluge Erkenntnisse anerkannter Autoritäten.

        Dies schließt jedoch nicht aus, dass es hin und wieder solcher Zitate bedarf, um ungeübten Ohren, die so genannte politische Wahrheiten als alternativlos betrachten, oder um ein anderes Bild zu malen, vor einem Konzert das Stimmen der Instrumente als Musik wahrnehmen, dazu anzuregen, das Wagnis einzugehen, die Dinge so zu sehen, wie sie sind.

        3. Ihr Hinweis zum Themenkomplex „Patriarchat vs. Matriarchat“ unterstützt, wie nicht zuletzt einschlägigen soziologischen Forschungsergebnissen zu entnehmen ist, die Eingangsthese meines Beitrages.

        „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe!“

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      • Erleuchtetes sagt:

        Ich muss leider die vielen Fragen schuldig bleiben, denn ich mache mich nun wieder auf in die geschlossene Anstalt.

        Dort lässt es sich sicher und angenehm leben, gerade in Zeiten wie diesen.

        Ein Gespräch mit Napoleon und Katarina ist dort vertiefender als die verklärten Erkenntnisse der in Freiheit sich glaubender.

        Ich möchte nicht ohne ein Geschenk Ihres Brother-in-Arms gehen:
        „Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.“

        Oeconomicus:

        Hier geht Ihnen das Licht aus…

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      • Oeconomicus sagt:

        @Erleuchtetes

        Wie immer Sie meinen!

        Vielleicht sollten Sie bis zu Ihrem nächsten Anlauf noch ein wenig an Ihren Möglichkeiten basteln, wobei ein Zitat des deutschen Schriftstellers Ludwig Robert, dabei helfen könnte, den Pfad auszuleuchten:

        „Zu dem Adler sprach die Taube:
        Wo das denken aufhört, da beginnt der Glaube;
        Recht, sprach jener, mit dem Unterschied jedoch,
        Wo du noch glaubst, da denk‘ ich noch.“

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      • Erleuchtetes sagt:

        Ihren väterlichen Rat will ich zu gegebener Zeit gerne folgen, nur bin ich auf Reisen und kann weder Adler noch Tauben etwas abgewinnen.
        Aber vielleicht geht mir ja noch ein Licht auf – wo auch immer dieses scheinen mag…

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    • Ro!and sagt:

      Wir sind doch längst nur noch handlungsunfähige Zuschauer eines teuflischen Spiels. Außer ewig auf das GG Art. 20 Satz 4 zu verweisen, fällt uns kaum noch etwas ein 😦

      Ich befürchte, dass wir erst dann wieder handlungsfähig werden, wenn unsere eigenen Kinder opfer werden – nur dann ist es zu spät. Aber wie heißt es doch so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt…

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