Hessen sucht dringend Wohnraum für Flüchtlinge

Hessen sucht dringend Wohnraum für Flüchtlinge
.
Mit der Zahl der Asylsuchenden, die in Zelten unterkommen, wächst die Kritik an dieser Praxis.
Weder die hessische Landesregierung noch die Opposition sind zufrieden, der stellvertretende Ministerpräsident Tarek Al-Wazir spricht von einer „Notlösung“.
Im Erstaufnahmelager Gießen sind erstmals mehr als 10.000 Menschen untergebracht.
[…]
Pitt von Bebenburg – Frankfurter Rundschau
.

Erste Flüchtlinge in Bensheim eingetroffen

Erste Flüchtlinge in Bensheim eingetroffen
.
Am Samstag sind gegen 16.00 Uhr in der vom Regierungspräsidium Darmstadt auf dem Festplatzgelände in Bensheim eingerichteten Zeltunterkunft die ersten Busse mit Flüchtlingen eingetroffen. Die Busse kamen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen und brachten in der Folgezeit zunächst etwa 300 Flüchtlinge.
Ein Großteil der Flüchtlinge stammt aus Syrien, Afghanistan, Albanien und Irak. Insgesamt sollen bis zu 600 Personen in der provisorischen Unterkunft Platz finden. Regierungsvizepräsident Dr. Alexander Böhmert und der Bensheimer Rolf Richter waren vor Ort. Die Unterkunft, so die Vereinbarung mit der Stadt Bensheim wird bis Ende Oktober 2015 unterhalten.
.
Das Regierungspräsidium geht davon aus, dass in den nächsten Tagen weitere Flüchtlinge kommen, so dass die Einrichtung voll belegt werden dürfte. Auch in einem Kasernenbereich in Darmstadt wurde deshalb jetzt mit der Einrichtung einer weiteren Unterkunft begonnen, die ebenfalls benötigt wird.
.
Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen entlasten
.

„Wir stehen angesichts des starken Anstiegs der in Hessen ankommenden Flüchtlinge auch in Südhessen in der Verantwortung, im Wege der Amtshilfe die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen zu entlasten“

erläuterte Regierungsvizepräsident Dr. Alexander Böhmer, der sich zudem bei der Stadt Bensheim und dem Landkreis Bergstraße erneut für die Unterstützung bedankte.
.
Eine Arbeitsgruppe beim Regierungspräsidium Darmstadt hat in den letzten Tagen die Flüchtlingsunterbringung in Bensheim intensiv vorbereit. Bei der Herstellung der Infrastruktur war man auch auf die tatkräftige Unterstützung von zahlreichen freiwilligen Helfern aus dem Katastrophenschutzbereich und der Bensheimer Stadtverwaltung mit angewiesen. Auch für diese sehr kurzfristige und engagierte Hilfe gilt es zu danken, so der Regierungsvizepräsident.
.
Mailadresse für hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger
.
Das Regierungspräsidium Darmstadt hat eine Mailadresse eingerichtet, unter der hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger ihre Unterstützungsangebote für die Flüchtlingseinrichtung in Bensheim anmelden können. Wichtig ist, das Hilfsangebot möglichst genau zu beschreiben. Die Adresse lautet: fluechtlingshilfe-bensheim@rpda.hessen.de. Angebote können auch gerne telefonisch unter der Telefonnummer 06151 126001 übermittelt werden. Kleider- und Essenspenden werden nicht benötigt.
.

„Die Stadt Bensheim und ihre Bürgerinnen und Bürger haben mit einer Welle der Hilfsbereitschaft auf die Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft reagiert. Die Stadtverwaltung wird das Regierungspräsidium auch weiterhin unterstützen, indem sie die Hilfsangebote von Freiwilligen organisiert und koordiniert“

so Bürgermeister Richter.
.
Die Stadt Bensheim hat ein Infotelefon unter der Rufnummer 06251 14330 eingerichtet.
Links: 
.
Pressemitteilung: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration – 17.08.2015
.

Schweizer Job-Motor stottert

Schweizer Job-Motor stottert
.
Noch liegt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz bei eher unspektakulären 3,1 Prozent.
Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) ist jedoch davon überzeugt, dass diese Zahlen vorwiegend saisonbedingt täuschen. Lampart rechnet bis Ende Jahr mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gegen vier Prozent, womit zusätzliche 40.000 Menschen ohne Job sein könnten.
.
Sein Counterpart, der Arbeitgeberpräsiden Valentin Vogt teilt diese Einschätzung und meint, was wir heute erleben sei kein ‚Frankenschöckli‘, sondern ein ausgewachsener Frankenschock! Auch nach seiner Prognose ist gegen Jahresende eine Arbeitslosenquote zwischen 3,5 und 4 Prozent zu erwarten.
.
Basierend auf einer aktuellen Umfrage meldet die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH knapp ein Fünftel aller Unternehmen, die im zweiten Halbjahr einen Stellenabbau planen, wobei diese Pläne vorwiegend in der Industrie, dem Gastgewerbe und dem Handel zu verorten seien.
.
Wie aus der Juli-Statistik des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) hervorgeht, zeigt die Krise bereits ihre häßliche Fratze. Bei der traditionell stabilen Uhrenindustrie, die bis vor kurzem mit Sonderschichten in der Produktion volle Auftragbücher abarbeitete, ist aktuell eine Arbeitslosenquote von 8 Prozent festzustellen, im Gastgewerbe liegt die Quote bei 7,8 Prozent und auch aus der Metall- und Elektroindustrie werden überdurchschnittliche Quoten berichtet.
.
Nach Ansicht des KOF-Ökonomen Klaus Abberger könnte sich die Lage alsbald verschärfen, da viele Industrieunternehmen ertragsmindernd Preise reduzierten, eine Strategie, die sich auf Dauer nicht durchhalten lässt und zu Arbeitsplatzverlagerungen und Stellenabbau führt.
.
Auch Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann befürchtet steigende Arbeitslosigkeit und erläutert seine diesbezüglichen Einschätzungen in einem „Schweiz am Sonntag“-Interview.
.
Andererseits zeigen sich Jobs im Handwerk und insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen und beim größten Arbeitgeber des Landes, dem Staat als weitestgehend krisenresistent.
.
Spannende Zeiten mit stellenweise weniger schönen Erfahrungen für den Durchschnitts-Eidgenossen.
.
Ihr Oeconomicus
.
.
korrespondierende Beiträge
.
.
12.08.2015
KOF-Studie: Wer wird am ehesten arbeitslos?
In den letzten Jahren ist die Arbeitslosigkeit in der Schweiz gestiegen. Eine neue KOF-Studie zeigt, dass besonders Männer, mittelbezahlte Berufsgruppen, Personen mit tiefem Bildungsgrad und Jugendliche von einem steigenden Arbeitslosigkeitsrisiko betroffen sind. Bei diesem Anstieg der Arbeitslosigkeit handle es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein strukturelles und nicht um ein konjunkturelles Phänomen, so die KOF.
[…]
Panorama – Fachinformationen für Berufsbildung, Berufsberatung und Arbeitsmarkt
.
.
11.08.2015
Franken-Schock und sinkende Preise: Lohnherbst mit Nullrunde in Aussicht
.

Wer den Wind sät: Was westliche Politik im Orient anrichtet

Wer den Wind sät: Was westliche Politik im Orient anrichtet
.
Der fanatische Islam, der Terror, die brutale Gewalt des IS:
Das ganze Desaster wäre nicht in der Welt ohne die fatalen Interventionen des Westens innerhalb der letzten 60 Jahre, sagt der Politik- und Islamwissenschaftler Dr. Michael Lüders:

 

„Wenn man sich die Verhältnisse in der Region, im Nahen und Mittleren Osten anschaut,
Stichwort: Entstehung der Taliban, Stichwort: Entstehung des Islamischen Staates, von Al Quaida.
Die Spuren führen immer in Richtung Washington, in Richtung amerikanischer Politik.“

 

Für die Recherche zu seinem Buch ist Lüders zurückgegangen bis in die 50er Jahre. Im Iran ereignete sich der Sündenfall schlechthin, sagt er. Es war der Sturz des ersten demokratisch gewählten Regierung und ihres Premierministers Mossadegh.
Der wollte die iranische Erdölindustrie verstaatlichen. 90 Prozent des in Europa gehandelten Öls stammten damals aus dem Iran. Großbritannien sah sein Monopol auf das iranische Öl bedroht.
Zusammen mit den USA brachten sie Mossadegh durch einen präzise geplanten Putsch zu Fall. Dabei war Amerika Mossadeghs großes Vorbild.
[…]
TTT
.

.
.
Zur Vertiefung:
In seinem Vortrag am Deutsch-Amerikanischen Institut in Heidelberg analysiert Michael Lüders die Folgen westlicher Politik in der arabisch-islamischen Welt:
.

.
.
korrespondierene Beiträge
.
07.08.2015
US-Historiker Eric Zuesse: „U.S. is Destroying Europe“
.
20.04.2014
Das Geheimnis der sieben Schwestern
.
15.06.2010
The History of BP and its role in the 1953 Iran-Coup