Dramatische Szenen vor Ankunftszentrum

Dramatische Szenen vor Ankunftszentrum in München (Nord)
Flüchtlinge: Reiter ruft Katastrophenfall aus
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Wegen der untragbaren humanitären Zustände vor dem neuen Ankunftszentrum für Flüchtlinge hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Donnerstagabend den Katastrophenfall ausgerufen.
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Vor der kürzlich erst eröffneten Einrichtung im Norden der Stadt spielten sich im Verlauf des Donnerstags dramatische Szenen ab. Mehr als 100 ausgezehrte Flüchtlinge baten um Einlass, die Tore aber blieben verriegelt. Die Flüchtlinge, darunter rund 30 Kinder, mussten stundenlang ohne Essen und Trinken am Straßenrand in der Sonne ausharren.
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Merkur
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Ergänzende Hintergrund-Infos
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Flüchtlingseinrichtung voll – Zeltlagerbau mitten in der Nacht
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Wegen hoffnungsloser Überfüllung des erst vor zwei Wochen fertiggestellten zentralen Ankunftszentrums für Flüchtlinge im Norden Münchens hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Donnerstagabend Alarm geschlagen.
Die Regierung von Oberbayern hatte ihn darum gebeten. Daraufhin konnten Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und verschiedene Hilfsorganisationen in Marsch gesetzt werden, um für die Nacht Zelte aufzustellen.
Rund 100 Helfer seien im Einsatz, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Sie begannen am späten Abend damit, Zelte für rund 300 Flüchtlinge aufzuschlagen und die Verpflegung der Menschen sicherzustellen.
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Abendzeitung München
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Max-Immelmann-Kaserne: Ankunfts- und Rückführungseinrichtung für Asylbewerber vom Balkan

Max-Immelmann-Kaserne:
Ankunfts- und Rückführungseinrichtung für Asylbewerber vom Balkan
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Die Max-Immelmann-Kaserne in Manching bei Ingolstadt wird ab 1. September 2015 die erste gebündelte Ankunfts- und Rückführungseinrichtung für Asylbewerber aus den Balkanländern. Das haben heute Bayerns Sozialministerin Emilia Müller und Innenminister Joachim Herrmann sowie Oberbayerns Regierungspräsident Christoph Hillenbrand mit Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel, dem Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf und dem Bürgermeister von Manching, Herbert Nerb, vereinbart.
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Geplant ist, in der Max-Immelmann-Kaserne 500 Asylsuchende unterzubringen und alle erforderlichen Verwaltungsstellen zur beschleunigten Behandlung der Anträge einzurichten. Durch den Aufbau bzw. die Umwidmung von zwei weiteren Standorten, wie zum Beispiel „P 3“ an der Manchinger Straße oder „Ingolstadt Nord-Ost“, sollen schließlich rund 1.500 Balkanflüchtlinge in Ingolstadt und Manching zusammengefasst werden.
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Innenminister Herrmann sagte:

„Wir brauchen diese Einrichtung dringend, um zu einer schnelleren Bearbeitung und Abwicklung der Asylverfahren für Antragsteller ohne Bleibeperspektive zu kommen.“

Auch Sozialministerin Emilia Müller bezeichnete die Einigung als großen Erfolg:

„Angesichts der aktuellen Herausforderungen müssen wir die Verfahren für Asylbewerber ohne Bleibeperspektive beschleunigen. Dafür wollen wir diese Asylbewerber in Bayern zentral an zwei Orten unterbringen, an denen auch alle nötigen Verwaltungseinrichtungen vorhanden sind. Die Neuausrichtung der Max-Immelmann-Kaserne, die bislang schon, einschließlich ihrer Dependancen, als Erstaufnahmeeinrichtung arbeitet, ermöglicht es uns, schnell mit diesem beschleunigten Verfahren zu beginnen.“

Müller und Herrmann dankten allen Beteiligten, insbesondere den kommunalpolitisch Verantwortlichen, für ihre Unterstützung.
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Bund, Land und Stadt bauen für die Aufnahme- und Rückführungseinrichtung ihre Verwaltung auf. Die nötigen Büros werden etwa für Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), der zentralen Ausländerbehörde, sowie für medizinische Einrichtungen und die Kantine hergestellt. Ziel der Einrichtung ist der Abschluss der in der Regel aussichtslosen Asylverfahren innerhalb weniger Wochen und die anschließende Rückführung in die jeweiligen Heimatländer direkt aus der Einrichtung. In der Einrichtung einschließlich ihrer Außenstellen gelte außerdem konsequent der Vorrang des Sachleistungsprinzips, so Sozialministerin Müller. Innenminister Herrmann sagte zu, die Polizei in Ingolstadt mit zusätzlichen 20 Beamten zu verstärken.
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Darüber haben sich die Vertreter der Staatsregierung und der Kommunen auf folgende Punkte verständigt:
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• Befristung dieser Aufnahmeeinrichtungen auf maximal 10 Jahre.
• Abgelehnte Asylbewerber werden unverzüglich in ihr jeweiliges Herkunftsland rückgeführt bzw. rechtzeitig vor einer Anerkennung in andere Regionen Bayerns verlegt.
• Volle Anrechnung der in den o.g. Aufnahmeeinrichtungen befindlichen Asylbewerber auf die von der Regierung von Oberbayern festgelegte Aufnahmequote der Stadt Ingolstadt bzw. des Landkreises Pfaffenhofen a.d. Ilm.
• Ab Inbetriebnahme der Aufnahmeeinrichtung erfolgen keine sonstigen Zuweisungen von Asylbewerbern oder unbegleiteten Minderjährigen mehr – sowohl im Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm als auch für die Stadt Ingolstadt, bis die jeweils gültige Quote erfüllt ist.
• Die soziale Betreuung wird im notwendigen Maß jederzeit gewährleistet.
• Es erfolgt eine kurzfristige wesentliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität innerhalb der Max-Immelmann-Kaserne durch Freizeitanlagen im Freien (z.B. für sportliche Aktivitäten sowie Kinderspielplatz und Sitzgelegenheiten). Gleiches gilt für Aufenthaltsräume innerhalb von Gebäuden. Gemeinschaftsräume auch in der Max-Immelmann-Kaserne haben deshalb eine große Bedeutung, weil durch eine hohe Aufenthaltsqualität erreicht werden soll, dass die Asylbewerber ihre Freizeit auch innerhalb der Einrichtung verbringen werden.
• Der Stadt Ingolstadt sowie dem Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm wird Kostenerstattung für den erhöhten Personalaufwand aufgrund der Aufnahmeeinrichtung gewährt. Die Stadt Ingolstadt und der Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm werden zur Modellkommune für die Bezuschussung der sozialen Betreuung durch kommunales Personal, wobei sich die Höhe der Zuschüsse an denen der Freien Träger orientiert.
• Das Justizministerium gibt seine Pläne für die Errichtung einer Justizvollzugsanstalt südlich von Zuchering auf.
• Sowohl dem Markt Manching als auch der Stadt Ingolstadt wird der Kauf des Max-Immelmann-Kasernen-Geländes (inkl. des Geländes der Erstaufnahmeeinrichtung) ermöglicht. Dabei soll die maximale Nutzungsdauer als Asylbewerberunterkunft auf 10 Jahre (unwiderrufliches Ende zum Ablauf des Jahres 2025) notariell festgelegt werden. Der Erwerb durch die Stadt Ingolstadt soll bis spätestens 31.12.2016 abgeschlossen werden. Dem Markt Manching wird Unterstützung beim Erwerb des gesamten Kasernengeländes auf Manchinger Flur einschließlich der Berücksichtigung von Wertminderungen durch die Zwischennutzung für soziale Zwecke gewährt. Ebenfalls wird eine zeitlich gestaffelte Zahlung entsprechend des Nutzungsübergangs in Aussicht gestellt.
• Dem Markt Manching wird Unterstützung durch die Staatsregierung bei der Flächenentwicklung zum Gewerbegebiet bei Behandlung von Bodendenkmälern (Fort IX) gewährt.
• Dem im Gewerbegebiet Weiherfeld geplanten Supermarkt wird von Seiten der Regierung von Oberbayern zugestimmt, um u.a. die Nahversorgung der Asylbewerber sicherzustellen.
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Pressemitteilung, 30.07.2015 – Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Abschiebelager für Balkan-Flüchtlinge kommen in die Region

Abschiebelager für Balkan-Flüchtlinge kommen in die Region
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Bayern macht mit seinem Plan Ernst, spezielle Aufnahmezentren ausschließlich für Balkan-Flüchtlinge zu schaffen: Als erster Standort wurde dafür unter anderem Ingolstadt benannt.
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Die bayerische Staatsregierung will in der Max-Immelmann-Kaserne in Oberstimm (Markt Manching) und an zwei Standorten in Ingolstadt sogenannte „gebündelte Aufnahme- und Rückführungseinrichtungen für Balkanflüchtlinge“ errichten. Das teilt die Stadt Ingolstadt mit. Insgesamt würden rund 1500 Flüchtlinge aus dem Balkan in der Region zusammengefasst.
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Augsburger Allgemeine
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follow-up, 01.09.2015
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Schnellere Asylverfahren, schnellere Abschiebung
In Bayern ist bundesweit das erste Aufnahmezentrum für Flüchtlinge aus den Balkanstaaten eröffnet worden. Sie gelten als Asylbewerber mit wenig Chancen auf ein Bleiberecht. Prüfverfahrern sollen dort beschleunigt werden, um abgelehnte Asylbewerber schnell in ihre Heimat zurückzuschicken.
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Anmerkung:
Alles cool und stressfrei und damit eine Illusion von heiler Welt.
Ob das so bleibt, oder im Lichte der Folgen des Balkankrieges eine neue Betroffenheitsrhetorik um sich greift, bleibt abzuwarten.
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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03.09.2015
Kosovo-Flüchtlinge – Deutschlands Versagen auf dem Balkan
Aus keinem anderen europäischen Land kamen im ersten Halbjahr 2015 so viele Flüchtlinge wie aus dem Kosovo. Bittere Armut, Arbeits- und Perspektivlosigkeit treiben die Menschen aus ihrer Heimat. Dabei hatte Deutschland sogar Krieg geführt, um die Situation der Kosovo-Albaner zu verbessern und versprach den Kosovaren Wohlstand und Frieden. Doch stattdessen: Korrupte Regime, versickerte Hilfsgelder, verfehlte Entwicklungspolitik – 16 Jahre nach dem Kampfeinsatz der NATO geht es dem Großteil der Kosovaren heute wesentlich schlechter als zuvor.
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22.07.2015
Landtag diskutiert Asyl-Pläne der CSU
In der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause hat Ministerpräsident Horst Seehofer das Wort ergriffen, um die Position der CSU in der Flüchtlingspolitik darzulegen.
Seehofer verteidigte die Pläne, die die Staatsregierung bei ihrer Klausur am Tegernsee beschlossen hat:
In Grenznähe sollen zwei Aufnahmezentren speziell für Flüchtlinge aus Balkan-Staaten mit geringer Bleibeperspektive eingerichtet werden. Die Vertreter der Oppositionsfraktionen lehnen solche Zentren ab. Gleichzeitig würdigten sie aber den sachlichen Ton des Ministerpräsidenten bei einem Thema, das in den vergangenen Tagen für viel Streit gesorgt hatte.
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bayern-landtag
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Technikfolgen-Abschätzung: Was bei einem Blackout geschieht

Technikfolgen-Abschätzung: Was bei einem Blackout geschieht:
Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls
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INHALT
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ZUSAMMENFASSUNG
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I. EINLEITUNG
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  1. Verletzbarkeit moderner Gesellschaften
  2. Stromausfall als Auslöser einer »nationalen Katastrophe«
  3. Beauftragung, Vorgehen, Aufbau des Berichts
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II. DAS SYSTEM DES KRISENMANAGEMENTS IN DEUTSCHLAND
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  1. Rechtsgrundlagen der Katastrophenbewältigung
  2. Krisenmanagement in Deutschland: Akteure, Strukturen und Verfahren
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III. FOLGEN EINES LANGANDAUERNDEN UND GROSSRÄUMIGEN STROMAUSFALLS
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  • 1. Einleitung
    • 1.1 Anmerkungen zu den Ursachen eines langandauernden und großräumigen Stromausfalls
    • 1.2 Kosten
  • 2. Folgenanalysen ausgewählter Sektoren Kritischer Infrastrukturen
    • 2.1 Informationstechnik und Telekommunikation
    • 2.2 Transport und Verkehr
    • 2.3 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
    • 2.4 Lebensmittelversorgung
    • 2.5 Das Gesundheitswesen
    • 2.6 Finanzdienstleistungen
    • 2.7 Öffentliche Einrichtungen – Fallbeispiel »Gefängnis«
  • 3. Verhaltensbezogene Folgen eines Stromausfalls und ihre Bestimmungsfaktoren
    • 3.1 Psychologische Bestimmungsfaktoren
    • 3.2 Thesen zu den verhaltensbezogenen Folgen eines langandauernden Stromausfalls
    • 3.3 Informations- und Forschungsbedarf
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IV. VERLETZBARKEIT, BEWÄLTIGUNGSOPTIONEN UND HANDLUNGSBEDARF – SCHLUSSFOLGERUNGEN
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  1. Informationstechnik und Telekommunikation
  2. Transport und Verkehr
  3. Wasser und Abwasser
  4. Versorgung mit Lebensmitteln
  5. Gesundheitswesen
  6. Finanzdienstleistungen
  7. Fallbeispiel »Gefängnisse«
  8. Bereichs- und organisationsübergreifendes Katastrophenmanagement
  9. Vernetzte Katastrophenbewältigung – ohne Netz
  10. Krisenkommunikation ohne Strom
  11. Versorgung mit Treibstoff, Sicherstellung einer robusten Notstromversorgung
  12. Inselnetze als Option zur Steigerung der Resilienz der Stromversorgung nach einem Stromausfall
  13. Information und Sensibilisierung der Bevölkerung
  14. Fazit
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V. LITERATUR
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  1. In Auftrag gegebene Gutachten
  2. Weitere Literatur
  3. Internetadressen
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VI. ANHANG
  1. Tabellenverzeichnis
  2. Abbildungsverzeichnis
  3. Abkürzungsverzeichnis
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Quelle:
Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag [2010-11 — AB 141]
PDF – [261 Seiten]
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Anmerkung:
Diese Studie ist in einem anderen Format auch als
Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung
abrufbar.
Bundestags-Drucksache 17/5672 – 27.04.2011
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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11.03.2015
Schutzziele als Teil des Risikomanagements Kritischer Infrastrukturen
Flächenhafte physische Zerstörung der Stromversorgungsinfrastruktur durch Extremwettereignisse
Julia Mayer und Peter Lauwe – publiziert durch Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
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05.07.2013
Szenarienorientierte Grundlagen und innovative Methoden zur Reduzierung des Ausfallrisikos der Stromversorgung unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Bevölkerung – GRASB
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30.11.2012
Blackout-Risiko in der Stromversorgung durch systematische Erfassung erkennen und senken
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20.01.2009
Fließt unser Wasser auch ohne Strom? Maßnahmen eines örtliches Wasserwerkes
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Vertiefende Informationen zum Themenkreis ‚Technikfolgenabschätzung‘
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Technikfolgenabschätzung
Das Forschungsgebiet der Technikfolgenabschätzung (kurz TA, auch: Technologiefolgenabschätzung oder Technikbewertung) ist ein Teilgebiet der Technikphilosophie und -soziologie. Es entstand in den 1960er Jahren in den USA und verbreitete sich von den 1970er Jahren an in Europa. Die Technikfolgenabschätzung befasst sich mit der Beobachtung und Analyse von Trends in Wissenschaft und Technik und den damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Entwicklungen, insbesondere der Abschätzung der Chancen und Risiken. Zudem soll die Technikfolgenabschätzung politische Handlungsempfehlungen oder Richtlinien für die Vermeidung von Risiken und die verbesserte Nutzung der Chancen geben (siehe auch Gefährdung). Damit stellt sie eine konzeptionelle Erweiterung der klassischen Entscheidungstheorie dar.
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Technikfolgenabschätzung – Wikipedia
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Inhaltsverzeichnis
  • 1 Grundlegende Erläuterungen
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    Der wesentliche Hintergrund ist der, dass Technikanwendungen niemals nur ihr Arbeitsziel erfüllen, sondern darüber hinaus Nebenwirkungen für die natürliche und soziale Umwelt haben (siehe auch: Restrisiko, Grenzrisiko).
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    Ein einfaches Beispiel dafür ist der Autoverkehr: Der Transport erzeugt unerwünschte Verbrennungsprodukte, die in die Atmosphäre abgegeben werden; er belastet die Wohnumwelt durch Lärm; der nötige Straßenbau versiegelt Flächen, beschleunigt den Oberflächenabfluss von Niederschlägen und zerschneidet die Habitate in Flora und Fauna.
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    Ein anderes Beispiel ist die Mobilfunk-Telefonie, bei der elektromagnetische Streufelder entstehen, deren Schädlichkeit noch heute diskutiert wird. Oft sind diese weitergehenden Auswirkungen sehr komplex und nicht auf Anhieb durchschaubar.
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    Zur Technikfolgenabschätzung zählen die separat betrachteten Gebiete der Technikfolgenforschung und der Technikfolgenbewertung. Im Ersteren geht es um die wissenschaftliche Erfassung der Folgen und Nebenwirkungen, diese werden nur wertfrei erfasst und dargestellt. In der Technikfolgenbewertung geht es um die Bewertung der zu erwartenden Folgen. Die Bewertung folgt dabei den Präferenzen, die von den Betroffenen vorgegeben werden.
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    Ein Grundproblem der Technikfolgenabschätzung, das in der täglichen Praxis kreativ und prozedural gelöst wird, ist das sogenannte Collingridge-Dilemma. Es besteht darin, dass Wirkungen nicht leicht vorhergesehen werden können, solange die Technologie noch nicht ausreichend entwickelt und weit verbreitet ist. Das Gestalten und Ändern wird jedoch umso schwieriger, je fester die Technologie verwurzelt ist.
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    In den letzten Jahren sieht sich die Technikfolgenabschätzung genötigt, stärker auf die zunehmenden Partizipationsbestrebungen in der Gesellschaft einzugehen und dafür neue Beteiligungsformen zu entwickeln. Allerdings setzt sie sich durch die pauschale Forderung nach „mehr Partizipation“ gelegentlich auch dem Vorwurf der Legitimationsbeschaffung oder der Ignoranz gegenüber (z. B. von Wissenschaftlern vertretenen) Minderheitspositionen aus.
  • 2 Einrichtungen, Netzwerke und Verbände der Technikfolgenabschätzung
  • 3 Literatur
  • 4 Weblinks
  • 5 Einzelnachweise
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Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
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Das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) wurde am 1. Juli 1995 nach einer längeren institutionellen Vorgeschichte gegründet und ist eine Forschungseinrichtung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Seit Oktober 1999 wird ITAS von Prof. Dr. Armin Grunwald geleitet.
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Das ITAS ist die größte und traditionsreichste wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland, die sich in Theorie und Praxis mit Technikfolgenabschätzung (TA) und Systemanalyse befasst. Von den inzwischen über 100 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat etwa die Hälfte einen natur- oder ingenieurswissenschaftlichen, die andere Hälfte einen sozial- oder geisteswissenschaftlichen akademischen Abschluss.
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ITAS ist in das Forschungsprogramm der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) eingebunden, wo seine Forschungsarbeiten konkret im Helmholtz-Programm „Technologie, Innovation und Gesellschaft“ angesiedelt sind. Das ITAS führt darüber hinaus in großem Umfang Drittmittel- und Auftragsforschung durch. Wichtige externe Auftrag- und Zuwendungsgeber sind im politischen Bereich das deutsche und europäische Parlament und auf Regierungsseite die EU-Kommission, Bundes- und Landesministerien sowie Behörden (z. B. das Umweltbundesamt). Auftraggeber aus der Wirtschaft können Unternehmen und Verbände sein.
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Als Institut des KIT ist ITAS auch mit Aufgaben universitärer Lehre und wissenschaftlicher Aus- und Weiterbildung befasst. Einen Schwerpunkt bildet die Betreuung von wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten im gesamten Spektrum von Seminararbeiten bis zu Habilitationen.
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KIT – Karlsruher Institut für Technologie
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Vorhang auf zum nächsten Akt des Graecas horribiles: Varoufakis‘ polarisierende Enthüllungen

Vorhang auf zum nächsten Akt des Graecas horribiles:
Varoufakis‘ polarisierende Enthüllungen
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Während eines offenbar als vertraulich anmutenden Gesprächs berichtet Yanis Varoufakis über einen angeblichen Plan B der griechischen Regierung. Von Alexis Tsipras autorisiert habe er ein paralleles Bankensystem geplant um das Land auf einen möglichen Euroaustritt vorzubereiten.
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Wie die griechische Zeitung Kathimerini (English Edition) schreibt, verursachen diese Bekenntnisse ‚hohe Wellen‘ in Athen.
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Ausgerechnet die griechische Opposition will nun Varoufakis vor Gericht bringen.
Dem Vernehmen nach verlangt Nea Dimokratia Antworten auf die Frage:
„Ist es wahr, dass es eine geheime Arbeitsgruppe gegeben hat, die eine Parallelwährung vorbereitet hat, indem sie die Steuerregistrierungsnummer der Steuerzahler geknackt hat?“
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Unterdessen hat Varoufakis in der Online-Ausgabe des Guardian zu den Gerüchten Stellung bezogen und bestätigte, sich bei einer vom Offiziellen Forum der Finanz- und Währungsinstitutionen (OMFIF) organisierten Konferenz, entsprechend geäussert zu haben. Seine Einlassungen seien jedoch ‚völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden‘ mit dem Ziel, ihn als Gauner darzustellen, während er lediglich nach einer Lösung für die Finanzkrise gesucht habe.
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Zwischenzeitlich ist ein Mitschnitt seiner überaus spannenden Enthüllungen -auch zur Haltung von Wolfgang Schäuble und den französischen Sorgen zum von Brüssel organisierten ‚griechischen Exempel‘- in einem live-stream Mitschnitt im Netz aufgetaucht (Transcript/Kurzzusammenfassung).
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Weitere Infos und Bewertungen zu diesem außerordentlichen Vorgang finden sich bislang bei FAZ und Zeit-Online, gewürzt mit zum Teil heftigen Leser-Reaktionen.
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Guenther Lachmann publizierte am 28. Dezember 2014 seine Erkenntnisse aus einem Interview mit dem griechischen Ex-Botschafter und Syriza-Vertrauten Leonidis Chrysantopoulos.
Seinem Beitrag ist zu entnehmen, dass es den Drachme-Plan B von Anfang an gab.
Im Lichte dieser Erkenntnisse relativiert sich die mehrfach verwendete Berichterstattung über „geheime Enthüllungen„.
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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GEOLITICO:
Die Verleumdung der Griechen
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Statement von Prof. James K. Galbraith on the Ministry of Finance Working Group
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Handelsblatt:
„Plan B“: Putsch für die Drachme
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The Telegraph:
Varoufakis reveals cloak and dagger ‚Plan B‘ for Greece, awaits treason charges
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SpOn:
Grexit-Plan: Wie Varoufakis fast zum Hacker wurde
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Die Welt:
Varoufakis gibt seinen Grexit-Geheimplan preis
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Global Research:
Tsipras and Varoufakis Approve of Home Evictions and Expropriation of Depositors
Sinngemäße Übersetzung und Bewertung by Ernst Wolff
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[letzte Aktualisierung 28.07.2015, 22:25h]


Monetary Financial Institutions (MFIs) Loans and Deposits Statistics

Monetary Financial Institutions (MFIs) Loans and Deposits Statistics
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The Central Bank of Cyprus today releases the MFIs loans and deposits statistics for the reference month of June 2015, which are included in the July 2015 edition of Monetary and Financial Statistics.
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Total deposits in June 2015 exhibited a net decrease of €398,3 million, as compared with a net decrease of €213,6 million in May 2015. The annual growth rate stood at -5,5%, as compared with -5,4% in May 2015. The outstanding amount of deposits reached €45,8 billion in June 2015.
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Total loans in June 2015 exhibited a net increase of €453,4 million, as compared with a net decrease of €7,6 million in May 2015. The annual growth rate stood at -1,9%, remaining unchanged as compared with May 2015. The outstanding amount of loans reached €62,6 billion in June 2015.
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Source: Central Bank of Cyprus
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Central Bank of Cyprus: Annual Report 2014

Central Bank of Cyprus: Annual Report 2014
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The Annual Report includes a short analysis of economic developments, a description of the CBC’s functions as well as the Financial Statements.
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Annual Report 2014 – PDF [93 pages]