À la bonheur! Tsipras unterstützt Varoufakis und nimmt ihn aus der Schusslinie


À la bonheur! Tsipras unterstützt Varoufakis und nimmt ihn aus der Schusslinie
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Der griechische Finanzminister musste sich in Riga von seinen Kollegen der Euro-Gruppe als Amateur und Zocker beschimpfen lassen. Nun stärkt Tsipras seinem Kabinettskollegen den Rücken und bescheinigt ihm, im Rahmen der kollektiven Entscheidungen der Regierung gehandelt zu haben.
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Zugleich zieht Tsipras personelle Konsequenzen, welche bei den Euro-Gruppen-Zockern vermutlich nur wenig Beifall auslösen. Der bisherige Chefunterhändler der griechischen Delegation, Nikos Theocharakis geht. Dessen Aufgaben werden künftig von dem Varoufakis-Vertrauten, Giorgos Chouliarakis wahrgenommen. Dieser war bereits im Kabinett Samaras als Fachmann bei den Verhandlungen zugegen und genießt das Vertrauen der Experten auf der Gläubiger-Seite.
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Daneben soll ein neues Gremium geschaffen werden, welches unter Aufsicht von Varoufakis die politischen Gespräche mit den Geldgebern (fort)führen soll.
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Der Schulterschluss mit Varoufakis wird Tsipras verdientermaßen Sympathie-Punkte bei der griechischen Bevölkerung einbringen. Somit wirken die Bashing-Versuche durch gewisse Akteure eher kontraproduktiv und dürften den Eindruck eines als totalitaristisch empfundenen Brüsseler Systems weiter verstärken.
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Mehr noch: Im Gegensatz zu den Euro-Zockern scheinen Tsipras und Varoufakis die Lehren von Aristoteles, insbesondere dessen Definition zur menschlichen Freiheit (s. Nikomachische Ethik – Band III) verinnerlicht zu haben.
Für Aristoteles war die Freiheit eine Eigenschaft des Willens, die durch die Wahrheit verwirklicht wird. Keine Freiheit ohne Wahrheit. Wenn die Freiheit aufhört, mit der Wahrheit verbunden zu sein und beginnt, sie von sich abhängig zu machen, schafft sie Voraussetzungen für moralisch schädliche Folgen.
Der Mißbrauch der Freiheit provoziert eine Reaktion, die im einen oder anderen totalitären System Gestalt annimmt.
Und schließlich: eine besondere Form des Totalitarismus ist diejenige, die sich unter dem Anschein der Demokratie verbirgt:
Das Aufzwingen von sog. Konditionalität, bspw. eine Kreditvergabe die als Bedingung menschenverachtende Maßnahmen fordert und mangels Krankenversorgung, Nahrungsmittelknappheit uvm Menschen schlichtweg in den Tod treibt !
Doch solche Wechselwirkungen ihres äußerst fragwürdigen Verhaltens scheinen den fremdgesteuerten Euro-Glycerin-Jongleuren völlig gleichgültig zu sein.
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Ihr Oeconomicus
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4 Kommentare on “À la bonheur! Tsipras unterstützt Varoufakis und nimmt ihn aus der Schusslinie”

  1. habacht27 sagt:

    Nachtrag: TTIP ist antizipiert und Schröder II tut sein Bestes

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  2. habacht27 sagt:

    So einfach ist es eben nicht, lieber Ökonomicus.
    Hat nicht die Allianz im letzten Jahr ein Rekordergebnis erzielt, trotz der so schlechten Zinsen und der Schadenshorrormeldungen. Hat nicht die Deutsche Bank ihr Ergebnis halbiert, weil sie inzwischen Milliarden an Strafe an US-Finanzbehörden, Prozessausgleiche gegenüber Privaten und und und bezahlen-nun könnte man ja sagen-dumm gelaufen, erwischt-aber während das strafbare Verhalten von Vorstand und Aufsichtsrat sich im Ergebnis wiederspiegelt, tut es das eben nicht in den Gehaltforderungen derselben.
    Derweil will die Deutsche Bank Filialen abstossen, weil die durch den Staat erlaubte Finanzmarktspekulation mehr einbringt als der Spargroschen und das finanzierte Einfamilienhaus des Bürgers.
    Die EZB schmeisst Milliarden raus, um die Inflation anzuheizen, sprich, um Deflation zu verhindern-dabei wird das wenig produktiv, sondern ergiest sich in einer Aktienblase-die sehr schnell zum Erliegen kommen wird, wenn die Unternehmen-und das wissen wir schon heute-nicht das bringen-aber darauf kommt es schon lange nicht mehr an.
    Derweil schubst Schäuble und Konsorten die Griechen rum-sie wollen sie mit aller Macht zwingen, ihr Wahlversprechen zu brechen-weil sie es nicht ertragen können, dass es eine wirtschaftliche Alternative zum Neoliberalismus gibt.
    Die Griechen verhalten sich richtig-Schäuble und Konsorten nehmen mit ihrem Verhalten mit Absicht in Kauf, dass Notkredite von der EZB an die griechischen Banken ausgeschüttet werden müssen.
    Aber die EZB ist ja sowieso gerade sehr groß im Geldmengenwahnsinn, was sind dann schon die Milliarden, wenn man es den Sozialisten nur mal so richtig zeigen kann.
    DAS IST EIN GROSSER VERRAT AM SPARGROSCHEN DER DEUTSCHEN BÜRGER, WEIL DIE GELDENTWERTUNG DES EURO NATÜRLICH DIE DEUTSCHEN BÜRGER TRIFFT. ODER WER TANKT NICHT, WER FÄHRT NICHT INS NICHT_EUROLAND IN DEN URLAUB!

    S O E IN F A C H I S T E S E B E N N I C H T!

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  3. Das gegenwärtige Geldordnungssystem der Hochfinanz zerstört gekonnt und gleichzeitig hinterhältig jede Moral und versaut die zwischenmenschlichen Beziehungen.

    Die mathematischen Modell des aktuelle Geldmangements der Hochfinanz sind für die Völker kontraproduktiv und ncht mehr zeitgemäß.

    Die Völker sterben nicht … sie bringen sich durch innere Zerrüttung und gegenseitige Schuldzuweisung um.

    Dabei ist es ein leichtes aus dieser Miserie heraus zu kommen.
    Alle Waffen runter, Schlußstrich … vollständiger Schuldenschnitt … die USA hätte dabei den größten Gewinn.
    … und alle fangen gleichberechtigt von vorn an; ggf. schicken die BRICS CARE-Pakete in die USA.

    Dem Volk dort sollte geholfen werden, die sind von den gleichen Mächten verarscht worden, die uns verschauckeln.

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    • Oeconomicus sagt:

      Das eigentliche Problem ist nicht der vollständige Schuldenschnitt, von dem Sie sprechen .. sondern der Guthabenschnitt.

      Also immer daran denken, des einen Schulden sind des anderen Guthaben bzw. Forderungen.

      Es trifft also nicht (nur) die Superreichen, sondern insbesondere alle Anderen, selbst dann wenn ‚der Andere‘ glaubt nichts zu besitzen .. leider falsch gedacht, wenn man an Transferzahlungen und/oder (vermeintliche) Rentenansprüche oder Leistungen aus Lebensversicherungen, etc. denkt.

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