Stationen einer Wendehals-Artistin

Stationen einer Wendehals-Artistin

Rückblick: 17. CDU-Parteitag (1.–2. Dezember 2003, Leipzig)
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Auszüge aus dem Bericht der Vorsitzenden der CDU Deutschlands und Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag Dr. Angela Merkel MdB

[Hervorhebungen by Oeconomicus]

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Wie wir alle wissen, werden solche Vorträge idR von erfahrenden Ghostwritern vorbereitet und entwickelt. Danach erfolgt die inhaltliche und semantische Feinabstimmung.
Matthias Graf von Kielmansegg (Young Leaders-Mitglied der Atlantik-Brücke e.V.)
bis 2010 Leiter des politischen Planungsstabes des Bundeskanzleramtes und Redenschreiber von Angela Merkel. Danach wurde er auf eigenen Wunsch Gruppenleiter in der Abteilung 3 im Kanzleramt, wo er für Gesellschaftspolitik, Bildung und Forschung zuständig ist. Aktuell ist er im BMBF als MinDir für Strategie- und Grundsatzfragen verantwortlich.

„Die Probleme sind klar und wohl auch von jedem in diesem Raum akzeptiert. Aber wir müssen noch über etwas anderes debattieren: Es fehlt in unserem Land an einer der wesentlichen Voraussetzungen für die Gesundung unseres Landes:
Es fehlt an Vertrauen – Vertrauen in die politische Führung, Vertrauen in die ökonomische und soziale Kraft, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Chancen und Möglichkeiten.

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In Deutschland greift in dieser Situation ein Stück Fatalismus um sich, und zwar mit all seinen Folgen. Die Menschen begreifen das, was passiert, nicht mehr im Gesamtzusammenhang, sondern beziehen es nur auf sich. Einschnitte und Kürzungen werden als Angriffe auf den eigenen Lebensstandard wahrgenommen.

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Sie fragen sich: Wo ist mein persönlicher Nutzen? Was bringt mir eine Reform? Wo ist die große Linie?
Daraus folgt:
Reform kann man nicht gegen oder ohne die Menschen – oder über die Köpfe hinweg – gestalten, sondern nur mit ihnen.

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Was ich möchte und was wir vermitteln müssen, ist:
Die Bürger müssen die Perspektive haben, dass sich das, was ihnen vom Staat zugemutet wird, für sie auch auszahlt. Das muss nicht unbedingt heute sein, vielleicht noch nicht einmal morgen, wohl aber am Ende des Weges. Das ist die Aufgabe unserer politischen Wirtschaft: Am Ende des Weges müssen die Menschen wissen, dass konkrete Anstrengungen konkrete Gegenleistungen bringen.

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Natürlich haben die Menschen ein Recht auf Sicherheit im Alter. Natürlich wollen wir auch in Zukunft angemessene medizinische Betreuung. Und natürlich sollen die Menschen eine Perspektive auf einen Arbeitsplatz haben, damit sie ihren Beitrag für das Land leisten können.

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Liebe Freunde, Wohlstand und Sicherheit für Veränderungsbereitschaft und Leistung – das ist der Reformvertrag, den wir, die Christlich Demokratische Union, den Menschen in diesem Land anbieten. Das ist unser Credo.

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Was heißt hier eigentlich, das Fortleben in künftigen Generationen in das Zentrum der Lebensgestaltung der Menschen rücken, wenn gleichzeitig in vielen Fällen die Erfahrung gemacht wird:
„Wenn ich mich für eine Familie mit Kindern entscheide, geht es mir materiell und sozial schlechter“?

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Was heißt denn, das Fortleben in künftigen Generationen in das Zentrum der Lebensgestaltung zu stellen, wenn die Älteren unsicher darüber sind, was für sie dabei herauskommt und wenn die Jüngeren Sorge darüber haben, dass ihre soziale Sicherheit in Gefahr ist?

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Was heißt es denn, an diesen Gemeinsinn zu glauben, wenn ich täglich spüre, wenn ich zum Arzt gehe:
„Der Weg ist eigentlich ein Weg in die Zwei-Klassen-Medizin“?

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Und was heißt es hier eigentlich, aus wirtschaftlichem Erfolg heraus einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten?
Das kann ja ein Satz aus den 80er-Jahren, vielleicht sogar aus den 70er-Jahren sein.

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Wissen Sie, wir Ostdeutsche denken manchmal:
„Seitdem wir dabei sind, funktioniert der Westen auch nicht mehr so, wie es einmal der Fall war.“ –

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Sie, liebe Freunde aus dem Westen, denken:
„Seitdem die Ostdeutschen dabei sind, ist es mit den goldenen alten Zeiten vorbei.“ –

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Was heißt hier eigentlich „wirtschaftlicher Fortschritt“? Erleben wir ihn noch?
Spätestens seit der deutschen Einheit sind hier neue Fragen aufgetaucht. Ferner könnte ich fragen:
„Ist denn nun wirklich derjenige, der sich anstrengt, der, der auch Leistung in der Gesellschaft bekommt?

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Ist nicht eigentlich der Ehrliche der Dumme? Was ist denn mit der Schattenwirtschaft? Was ist denn mit den Steuerflüchtlingen? Was ist denn mit dem Sozialmissbrauch in unserer Gesellschaft?“ –

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Worte und Taten klaffen für viele Menschen in diesem Lande auseinander.
Das müssen wir ernst nehmen, liebe Freunde. Ansonsten finden wir nicht die richtigen Antworten.

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Deshalb stellt sich die Frage: „Was kennzeichnet unsere Gemeinschaft?“ –

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Edmund Stoiber hat vor kurzem in einem Interview einen Satz gesagt, den ich sehr nachdenkenswert finde. Er sagte nämlich:

„Die Deutschen leiten ihr Zusammengehörigkeitsgefühl nicht wie andere Länder vor allem aus einem Nationalgefühl heraus ab, sondern aus dem Vertrauen in den Rechts- und Sozialstaat.“

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Aber ich frage:
„Was passiert denn, wenn genau dieses Vertrauen in den Rechts- und Sozialstaat schwindet? Wenn das Dickicht von Gesetzen und Verordnungen für die Leute überhaupt nicht mehr überschaubar ist? Was bleibt uns, den Deutschen im Jahr 2003, denn dann in einer wirtschaftlichen Krise, in einer Phase, wo wir uns zum allerersten Mal in dieser Bundesrepublik fragen:
Geht es weiter aufwärts oder geht es vielleicht mit dem Lebensstandard auch abwärts?“

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Deshalb müssen wir uns genau diese Frage politisch stellen und fragen:
„Was bedeutet sie für uns, die wir dieses Land gestalten wollen?“

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Da glaube ich, wir müssen erstens unser Selbstverständnis richtig beschreiben. Es ist ja unbestritten:
Es war das Vertrauen in den Rechts- und Sozialstaat, das dieses Land nach 1945 stark gemacht hat. Es war „Made in Germany“; es war die Deutsche Mark; es war die Soziale Marktwirtschaft; es war das Wirtschaftswunder, auf das wir stolz waren und im Übrigen immer noch sind. Es waren vor allem diese Dinge, mit denen sich die Menschen in unserem Lande identifizieren konnten.

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Wir erleben es doch in vielen sachpolitischen Diskussionen:
Kaum einer kann sich doch verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion sofort in eine rechte Ecke zu stellen.

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Ich habe über die Fragen „Wie empfinden Menschen ihr persönliches Leben?“ und „Glauben sie, dass es gerecht zugeht?“ gesprochen. Man muss natürlich darüber sprechen, dass es den Missbrauch des Asylrechts gibt. Man muss natürlich sagen:
Die Folge können nur Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung sein. Alles andere wird in der Bevölkerung keine Akzeptanz finden.

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Wie wollen wir denn den Menschen in unserem Lande erklären – ich weiß, dass man Gerichte nicht kritisieren soll -, dass zwar ein christliches Kreuz in der Schule nicht aufgehängt werden darf, dass aber extra ein Gesetz gemacht werden muss, um einer Lehrerin zu verbieten, ein Kopftuch zu tragen? Das passt doch nicht zusammen.

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Deshalb ist es richtig, dass Annette Schavan – viele Kultusminister werden folgen – mittlerweile einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht hat, mit dem man versucht, das Beste aus den gegebenen Bedingungen zu machen und das Tragen eines Kopftuchs in der Schule erst einmal zu verbieten. Sie hat unsere ganze Unterstützung bei diesem Projekt.

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Es ist doch – das kann keiner in Abrede stellen – im Wesentlichen das christliche Erbe, auf dem sich unser einigendes Europa aufgebaut hat. Deshalb fordern wir – ich finde es richtig, dies zu fordern -: Was Europa ganz wesentlich eint, gehört als Gottesbezug auch in die Präambel eines Verfassungsvertrags eines Europas.

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Quelle:
17. Parteitag der CDU Deutschlands – 1.–2. Dezember 2003, Leipzig
Protokoll (s. PDF – ab Seite 20) – dokumentiert und veröffentlicht: Konrad-Adenauer-Stiftung


Griechische Regierungen

Griechische Regierungen
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Griechische Regierungen der Militärdiktatur (1967 bis 1974)
Griechische Regierungen der Dritten Republik (seit 1974)
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Kabinett Tsipras
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Amt Person Partei
Ministerpräsident Alexis Tsipras SYRIZA
Stellvertretender Ministerpräsident Giannis Dragasakis SYRIZA
Finanzen Yanis Varoufakis parteilos
Äußeres Nikos Kotzias parteilos
Verteidigung Panos Kammenos ANEL
Inneres Nikos Voutsis SYRIZA
Wirtschaft, Infrastruktur, Schifffahrt und Tourismus Giorgos Stathakis SYRIZA
Kultur, Bildung und religiöse Angelegenheiten Aristidis Baltas SYRIZA
Gesundheit und soziale Sicherheit Panagiotis Kouroumblis SYRIZA
Arbeit Panos Skourletis SYRIZA
Justiz Nikos Paraskevopoulos parteilos
Produktionswiederaufbau, Umwelt und Energie Panagiotis Lafazanis SYRIZA
Staatsminister Nikos Pappas SYRIZA
Staatsminister für Korruptionsbekämpfung Panagiotis Nikoloudis parteilos
Staatsminister für Regierungskoordination Alekos Flambouraris SYRIZA
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Quelle: Wikipedia

Sanktionsbedingt befürchtet der DIHK weitere Milliardeneinbußen

Die deutsche Wirtschaft rechnet in diesem Jahr mit weiteren milliardenschweren Einbußen im Russland-Geschäft.
Die Exporte dürften um fast 15 Prozent oder knapp vier Milliarden Euro einbrechen, prognostiziert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

„Davon werden insbesondere Spitzenexportbranchen wie die Automobilindustrie oder der Maschinenbau betroffen sein“

sagte DIHK-Außenhandelschef Volker Treier.
Bereits 2014 waren die Ausfuhren um rund 20 Prozent gefallen.
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N-TV

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A Soros «Trojan Horse» inside the New Greek Government?

A Soros «Trojan Horse» inside the New Greek Government?
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As Greece celebrates the inauguration of its anti-austerity government, the euphoria should be tempered with a bit of realism. Although new Prime Minister Alexis Tsipras, who named his son «Ernesto» after Cuban revolutionary Ernesto «Ché» Guevara, and the vast majority of his new Coalition of the Radical Left (SYRIZA) government have good left-wing and pro-labor credentials, the same cannot be necessarily said of the man Tsipras chose to be Greece’s new finance minister.
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Yanis Varoufakisis a citizen of Australia who was educated in Britain and worked as a professor at the University of Texas. Europe has witnessed such dual nationals with conflicting loyalties take power in countries in Eastern Europe, most notably in Ukraine, where American Natalie Jaresko became finance minister in order to deliver International MonetaryFund (IMF) and European Central Bank (ECB) austerity «poison pills» to Ukraine.
[…]
Wayne Madsen | 29.01.2015 | Strategic Culture Foundation

Das Trapsen dänischer Nachtigallen

Gelegentlich hört man in Werbeaussagen für dänische Produkte oder Firmen das nette Bonmot „Dänen können Sie trauen“, was grundsätzlich nicht bezweifelt werden soll.
Tauscht man jedoch das ‚ä‚ mit einem ‚e‚ und denkt dabei an Notenbanken, erhält diese Aussage eine völlig neue Bedeutung, die durchaus mit einem Fragezeichen versehen werden darf, sofern man von der rühmlichen Haltung der Deutschen Bundesbank einmal absieht.

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Seit dem Beitritt zur Eurozone der Baltischen Staaten (Estland: 01.01.2011 – Lettland: 01.01.2014 – Litauen: 01.01.2015), sowie von Slowenien (01.01.2007), Malta (01.01.2008), Zypern (01.01.2008) und der Slowakei (01.01.2009) nimmt nur noch Dänemark am European Exchange Rate Mechanism II bzw. ERM II teil.
Dieses Wechselkursabkommen legt eine maximale Schwankungsbreite von ± 2,25 % um den festgelegten Leitkurs der Dänischen Krone zum Euro fest. Damit ist die dänische Krone stark an den Euro gebunden, was einen schwankenden Wechselkurs gegenüber Währungen, die nicht an den Euro gebunden sind, zur Folge hat.

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Seit jedoch Mario Draghi mit seiner ‚All-In‘ Poker-Strategie -ähnlich wie weiland John Law– in Diebesmanier die Lebensleistungen fleißiger Menschen in Täuschland und Europa abgreift, scheinen sich in die nächtlichen Träumen dänischer Regierungsmitglieder und vor allem den Verantwortlichen der Dänischen Notenbank die Erinnerungen an schmerzhafte Lektionen aus der lateinischen und skandinavischen Münzunion einzunisten.

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Solche Vorbetrachtungen erhalten angesichts der nun nach dem 19. und 22. Januar 2015 erfolgten dritten Reduzierung des dänischen Leitzinses, eine gewisse Bedeutung.
So dürfte es wohl kaum verwundern, dass nach dem SNB-Befreiungsschlag Spekulationen angestellt werden 1), dass man in Dänemark hinter vorgehaltener Hand über die Aufhebung der Euro-Bindung sinnieren mag.

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Selbstverständlich werden Notenbank und Regierung nicht müde, solchen Überlegungen mit markigen Schwüren entgegenzutreten und für meine Begriffe den Märkten zu oft entgegen zu halten, dass keineswegs daran gedacht sei, über eine Entkoppelung der Krone an den Euro nachzudenken.

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Ein Schelm könnte sich an das Lied „Frau Nachtigall“ aus »Des Knaben Wunderhorn«, eine von 1805 bis 1808 veröffentlichte dreibändige Volksliedersammlung von Achim von Arnim und Clemens Brentano erinnert fühlen.
Die beiden ersten Strophen, beginnen mit den Zeilen »Nachtigall, ich hör dich singen« und »Nachtigall, ich seh dich laufen«, woraus nach Berliner Jargon die bekanntere Interpretation

»Nachtijall, ick hör dir trapsen«

entstand.

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Wie sich dies auf dänisch anhört, läßt sich vermutlich bei der Dänischen Notenbank erfragen.

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Ihr Oeconomicus
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1)

Wirtschaftswoche: Dänemark kämpft um Euro-Anbindung
The Telegraph: Denmark slashes rates to record low to protect peg with euro
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korrespondierende Archiv-Beiträge
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19.01.2015
Deutsche Bank im Sog des abgebrochenen Suizid-Versuchs der SNB
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22.01.2015
Ab März 2015 wird der QE-Tsunami geflutet – Wer geht dabei baden ?
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Opel macht Werk in St.Petersburg für zwei Monate dicht

Opel macht Werk in St.Petersburg zwei Monate dicht
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Angesichts der Absatzkrise am russischen Automarkt macht die Opel Group ihr größtes Werk in St. Petersburg für zwei Monate komplett dicht. Wie ein Unternehmens-Sprecher bestätigte, wird die Fahrzeugfertigung vom 23. März bis 15. Mai angehalten.
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Schon im vergangenen Jahr ist der Absatz der GM-Marken in Russland miserabel gelaufen. Während der Gesamtmarkt 2014 um 10,3 % abrutschte, rauschte Opel um 20,2 % in den Keller, der Absatz der Schwestermarke Chevrolet gar um 29,5 %. Im Gesamtjahr 2014 verkauften Opel, Chevrolet sowie Cadillac zusammen 189.484 Autos in Russland – ein Minus von 26,4 % im Vergleich zum Vorjahr.
[…]
automobil-produktion.de
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Polish coal miners launch new strike action

Polish coal miners launch new strike action
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After holding a strike referendum, the miners’ trade unions launched a strike at Europe’s biggest coking coal producer, Jastrzębska Spółka Węglowa (JSW), on Wednesday, 28 January 2015.
The miners are protesting against the dismissal of nine trade union leaders for disciplinary charges and the termination of collective agreements in order to cut costs.
[…]
industriAll – European Trade Union
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follow-up, 09.02.2015
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Bergarbeiter-Streik in Jastrzebie-Zdroj eskaliert
Die Bergarbeiterstreiks in Polen nehmen an Härte zu. Heute kam es vor der Zentrale einer Kohlegesellschaft unweit von Kattowitz zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Die Minenarbeiter wehren sich gegen ein staatliches Programm zum Umbau im Bergbausektor.
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Polen Heute
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Massive Polizeigewalt gegen Bergarbeiterprotest
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