Bergbauparadies Australien


Bergbauparadies Australien

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Australien birgt große Reserven an Kohle, Eisenerz, Bauxit, Gold, Lithium, Uran, Nickel, Diamanten, Magnesium, Zink, Blei, und vielen andere wertvolle Mineralien, darunter auch einige Seltene Erden, deren Hauptlieferant China immer mehr den Daumen auf die Förderung hält. Abgesehen von China ist derzeit nur der Kongo von Bedeutung.
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Mit riesigen Mineralienvorkommen und geringem Widerstand gegen die rasante Entwicklung des Bergbaus seitens der Bevölkerung ist Australien ein Paradies für Bergbaugesellschaften – besonders in Anbetracht der Stabilität und Kooperationsbereitschaft der Regierung und der Nähe der rapide wachsenden Märkte. Selbst die furchtbare Hitze der Wüste kann im Inneren der klimatisierten Kabinen der riesigen Abbaumaschinen auf Distanz gehalten werden. Hersteller ist übrigens Thyssen-Krupp mir ihrer Erfahrung beim Braukohleabbau bei uns. Schaufel und Hacke sind längst Reliquien der Geschichte.
Mineralien machen rund 20% des Export-Einkommens aus. Hier wiederum ist der fremde Einfluss sehr stark, da ca. 45% der Abbauindustrie in ausländischer Hand liegen.
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Australien ist der weltgrößte Exporteur von Kohle und deren sechstgrößter Produzent. Die hohe Qualität der australischen Kokskohle machte sie äußerst beliebt bei japanischen Stahlkochern und bewirkte nach Fukushima eine noch höhere Nachfrage.
Das zukünftige Wachstum mag im Kohledampf liegen, da asiatische Länder versuchen, ihren Energiebedarf mit kohlebetriebenen Werken zu decken. Mit Australiens großem Kohlevorkommen, das von Anthrazit bis Braunkohle reicht, kann das Land beiderlei Nachfragen befriedigen.
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Das ist toll, denn so kann Japan wieder mehr produzieren, wir können kaufen, werden glücklich, und kaufen aus lauter Zufriedenheit gleich noch mehr.
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Das Land ist der zweitgrößte Exporteur von Eisenerz, einer der größten Goldproduzenten der Welt und besitzt zudem riesige Öl- und Erdgasreserven. Wolfram ist schon seit der Kolonialzeit ein wichtiger Exportartikel. Es gibt reichliche Nickelvorkommen nahe Kalgoorlie und in anderen Teilen des Landes. Blei, Zink und Kupfer sind ebenfalls reichlich vorhanden. Überdies wurden viele weitere Mineralien entdeckt und gefördert. Ein riesiges Diamantenvorkommen wurde 1979 in der Region um Kimberly entdeckt und macht Australien seitdem, mit Anteilen von rund einem Drittel an der Weltproduktion, zum Hauptlieferanten von Diamanten.
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Wozu man die haben und die Erde verwüsten muss, ist allerdings unklar. Essbar sind sie nicht.
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Obwohl Australien einer der Hauptlieferanten von Uran ist, hat es keine Atomkraftindustrie, Der High Flux Australian Reaktor (HIFAR), der 1960 seinen Dienst nahe Sydney aufnahm, wird seit 1979 ausschließlich zur medizinischen und industriellen Forschung genutzt. Inwiefern sich nun die Atomkatastrope in Japan durch Wind und Meeresströmungen auswirken wird, bleibt abzuwarten.
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Trotz des Beitrags des Bergbaus zur Konjunktur Australiens verlief die Entwicklung nicht ohne Kontroversen. Die hohen Anteile der ausländischen Eigentümerschaft und Mitbestimmung, die Auswirkungen auf die Umwelt, das Landrecht der Eingeborenen sowie der rasche Verbrauch von nicht erneuerbaren Energien haben öffentliches Aufsehen und Ärgernis erregt.
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So wie viele Länder der Dritten Welt machte Australien Verluste durch die Ausfuhr unverarbeiteteter Rohstoffe, so dass der durch die Veredelung erzielte Hauptgewinn an ausländische Firmen floss. Daher die Bemühungen, eine örtliche Aluminiumindustrie aufzubauen, nachdem 1980 auf der Cape York Halbinsel die weltgrößten Bauxitablagerungen entdeckt wurden.
Gewinnung im Tageabbau mit riesigen Maschinen ist eine der Hauptabbaumethoden in Australien. Die dazu eingesetzten Geräte sind gigantisch. Kipplaster mit einer Fracht von 200 t werden, zunehmend rund um die Uhr, bei der Kohle- und Eisenerzgewinnung verwendet.
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Beträchtliche Öl- und Erdgasdepots wurden in den letzten Jahren entdeckt und bedingten, zusammen mit der Nachbarschaft zum energiehungrigen Asien, die Herausbildung eines neuen Industriezweigs – dem Transport und der Förderung von verflüssigtem Erdgas.
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Das Projekt zur Herstellung des Gaskondensats auf dem nordwestlichen Festlandsockel Westaustraliens ist das größte in der Landesgeschichte mit einem Aufwand von mehr als 12 Milliarden australischen Dollar. Auch für Europa könnte australisches Flüssiggas bedeutsam werden, denn Europa sucht Wege, um sich von russischen Gaslieferungen unabhängiger zu machen. Der Plan von der Nabucco Öl-Pipeline von Aserbaidschan nach Europa, die die russische Einflusssphäre umrunden soll, wurde durch widerstrebende Interessen Russlands, dem Transitland Türkei sowie auch inländischen Importeuren, die langfristige Verträge mit Russland haben, torpediert und wurde beerdigt.
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Die Öffnung neuer Seewege durch den Klimawandel würde den langen Seeweg von Australien um das Kap der Guten Hoffnung entbehrlich machen und um Tausende von Kilometern verkürzen, da die Tanker über die Nordostpassage, an Sibieriens Küsten vorbei, Europa erreichen könnten. Allerdings betrachtet Russland die Passage als „seinen“ Wasserweg, ähnlich wie es die Kanadier mit der Nordwestpassage halten.
Problem beim Flüssiggas:
ein Viertel Energieverlust und teure LNG-Terminals. Bislang beziehen nur Frankreich und Spanien nennenswerte Mengen, und zwar aus Katar.
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Und so wird fleißig gefrackt, s. Youtube „60 Minutes Australia – Fracking – The Coal Seam Gas Land Grab“ (Die Links wechseln gelegentlich), in Queensland, im Südosten und im Westen.
Auch „Gasland II“, „A Partial Peek At Gasland“, von Joe Fox zeigt eine hübsche Szene in Queensland mit einer „brennenden“ Wasserbohrung.
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2010 rief das US State Department mit der Außenministerin Hillary Clinton eine weltweite Initiative zur Ausbeutung von Schiefergas in über 30 Ländern ins Leben (Global Shale Gas Initiative), mit Abkommen von Regierung zu Regierung, „um den Ländern bei der Entwicklung zu helfen“. So wird Australien also unter die Arme gegriffen und fleißig Gift in den Boden gepumpt.
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Viele Mineralablagerungen befinden sich allerdings in von den Eingeborenen bevölkerten Gebieten. Australiens Geschichte wurde schon unzählige Male Zeuge von Disputen über das Landrecht.
Wie´s dann ablief, zeigt Kimberley 1979:
Enteignung und Zwangsumsiedlung. Dies in einem Land, das seine Soldaten in andere Teile der Welt entsendet, um dort Freiheit und Demokratie zu sichern.
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Landrecht der Aborigines – Mabo-Gesetze
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Ein Volksentscheid von 1967 legte mit 90% Zustimmung die Befugnis der Bundesregierung fest, Gesetze im Interesse der Aborigines zu verabschieden. Im Anschluss daran wurde der Aboriginal Land Rights (Northern Territory) Act von 1976 eingeführt, welcher ca. 35% des Landes, inklusive dreier Nationalparks, den Aborigines übereignete. Gesetzgebung der einzelnen Bundesstaaten hat die Landrechte der Aborigine-Gemeinschaften im Verlauf der letzten 20 Jahre überdies zusätzlich erweitert.
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Einem Gerichtsentscheid von 1992 (Mabo-Entscheidung) zufolge werden Landesbesitzverhältnisse von vor 1788 als noch immer wirksam anerkannt, sofern diese nicht ausdrücklich auf andere Parteien übergegangen waren. Im Anschluss an diese Entscheidung wurde im Dezember 1993 der „Native Title Act“ verabschiedet, der sowohl die Rechte von Aborigines als auch die anderer Bürger sichert. Diese neue Gesetzgebung wurde als Durchbruch in Bezug auf die Rechte der Eingeborenen begrüßt, überschattete jedoch den australischen Bergbau. Dennoch wird erwartet, dass das wirtschaftliche „Nationalinteresse“ sich dort durchsetzen wird, wo der Abbau großer Mineralfelder betroffen ist.
Quelle:
down-under.org

 

korrespondierend:

Die Lithiummine Greenbushes ist ein Tagebaubetrieb in Westaustralien und die größte Hartgesteins-Lithiummine der Welt . [1] [2] Es befindet sich im Süden der Stadt Greenbushes, Westaustralien . Die Lithiummine Greenbushes produziert jährlich etwa 1,95 Millionen Tonnen (4,3 Milliarden Pfund) Lithiumspodumen . Die Mine liegt 250 Kilometer (160 Meilen) südlich von Perth und 90 Kilometer (56 Meilen) südöstlich des Hafens von Bunbury .

Die Mine ist im Besitz und wird betrieben von Talison Lithium , das seit 2014 eine Joint-Venture-Partnerschaft zwischen der Tianqi Lithium Corporation und der Albemarle Corporation wurde . [1] Bei der derzeitigen Größe der Mine kann sie ein Drittel der weltweiten Nachfrage nach Lithium-Spodumen-Konzentrat decken, [1] das zur Herstellung von Lithiumhydroxid , einem Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien, verwendet wird .

Es wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Lithium jährlich um 33,3 % wächst, [3] und daher wird die Mine zusammen mit dem Bau der beiden nahe gelegenen Lithiumverarbeitungsanlagen erweitert. Die Anlage in Kemerton gehört der Albemarle Corporation und die Anlage in Kwinana gehört Tianqi. Die Einnahmen der Lithiumindustrie sind von 2019 bis 2020 mit einer jährlichen Rate von 8,6 % auf insgesamt 2,7 Milliarden US-Dollar gestiegen. [5]
[…]
zum kompletten Profil (in english language)

ergänzende Information zu Talison Lithium:

Das Unternehmen ist ein joint-venture zwischen Tianqi Lithium Corporation / IGO Limited JV (51%) und Albemarle Corporation (49%).



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