Banken-Stresstest: Ergebnis-Veröffentlichung für Sonntag, 26. Oktober erwartet


Wie die EZB bekannt gab, ist die Prüfung der systemrelevanten Banken der Euro-Zone abgeschlossen und die Resultate sollen am Sonntag, 26. Oktober zeitgleich in London und Frankfurt gegen 12:00 Uhr veröffentlicht werden.
Offenbar sollen die betroffenen Banken erst kurz vorher (denkbarerweise am Freitag nach Börsenschluss) informiert werden.

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In seiner Eigenschaft als Präsident des Bankenverbandes übte sich der Deutsche Bank Vorstand Jürgen Fitschen schon mal in Optimismus und erwartet „keine bösen Überraschungen“.
Am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington tat er kund, der Stresstest sei eine harte Prüfung für alle beteiligten Institute, nach seiner Einschätzung seien jedoch die deutschen Banken gut kapitalisiert und solide!
Für den Fall, dass einzelne Prüflinge das ‚Klassenziel‘ womöglich nicht sofort erreichten und deshalb nachsitzen müssten, oder gar ein Institut durchfalle, bedeute dies auch nicht das Ende.

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An den Märkten gibt es einige Spekulationen darüber, dass die Hamburger HSH Nordbank diesen Stresstest möglicherweise nicht bestehen könnte.

„Wir müssen uns schon jetzt auf alle Eventualitäten vorbereiten“

meinte Wolfgang Kubicki (FDP). Sollte die Bank durchfallen, würde das die beiden Länder Hamburg und Schleswig-Holstein wohl viel Geld kosten.

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Bereits im Januar diesen Jahres habe ich mich hinsichtlich der Bankenaufsicht durch die EZB und den Erwartungen an den anstehenden Banken-Stresstest eindeutig positioniert und halte an meinen damaligen Überzeugungen fest.

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Ihr Oeconomicus

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follow-up, 26.10.2014

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European Banking Authority stress test results due
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follow-up, 25.10.2014

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The 2014 European Banking Authority EU-wide Stress Test
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„Sicherheit auf keinen Fall gewährleistet“
Hans-Peter Burghof im Gespräch mit Christine Heuer

Am Sonntag werden die Ergebnisse des EZB-Stresstests erwartet. Eine 100-prozentige Sicherheit im Bankensystem gebe es trotzdem nicht, sagte der Experte für Bankenwirtschaft und Finanzdienstleistungen, Hans-Peter Burghof, im DLF. Das Stress-Szenario, was simuliert wurde, müsse so nicht eintreten.
[…]
DLF Interview im PODCAST [8.14 Min]

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follow-up, 23.10.2014

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Gegen Panik: USA trainieren mit EU-Kommission rasche Banken-Schließungen
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Die US-Finanzbehörden haben in einem geheimen Workshop Vertretern der EU erklärt, wie man ein Bank über Nacht schließen kann, wenn diese pleite ist. Vor Bekanntgabe des EZB-Stresstests steigt die Nervosität in der EU und den Mitgliedsstaaten: Offenbar sind mehrere Banken aus Sicht der EZB nicht überlebensfähig. Wenn sie nicht rasch von einem Konkurrenten übernommen werden können, drohen Bank-Runs.
[…]
DWN

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follow-up, 22.10.2014

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Spekulationen über Bilanztest laufen heiß – Elf Banken sollen EU-Stresstest nicht bestanden haben
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Vier Tage vor der Publikation des EZB-Bilanztests sind am Mittwoch die Spekulationen über die Ergebnisse hochgekocht. Mindestens elf Banken aus sechs Euro-Ländern hätten den Test nicht bestanden, meldete die spanische Nachrichtenagentur EFE ohne Angabe von Quellen: drei griechische, drei italienische, zwei österreichische, eine zyprische, eine portugiesische und womöglich eine belgische Bank. Reuters berichtete unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen, bei der HSH Nordbank deute nach Gesprächen mit den Prüfern alles darauf hin, dass die Landesbank durchgekommen sei. Auch bei anderen deutschen Geldhäusern dürften Finanzkreisen zufolge keine größeren Kapitallücken zum Vorschein kommen. Die EZB bezeichnete solche Medienberichte als „hochspekulativ“.
[…]
NZZboersenzeitung

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EZB dementiert „mindestens elf“ Versager beim Banken-Stresstest
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Banken-Stresstest – Viel Lärm um Nichts?
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Politiker, Aufseher und Banker setzten große Hoffnungen in den Stresstest. Doch schon im Vorfeld bezweifeln viele Experten, ob er überhaupt aussagekräftig ist.

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korrespondierende Archiv-Beiträge

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29.06.2012
Europäischer Rat – Gipfelerklärung der Mitglieder des Euro-Währungsgebiets

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29.06.2012
Mitschrift Pressekonferenz: Pressestatements von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Europäischen Rat

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03.03.2013
ESM soll Tochtergesellschaften für Bankenrekapitalisierung gründen

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31.12.2013
von bail-in-Gefahren, toxischen Risiken, “Zündschnur-Verlängerungs-Kaninchen” und Vabanque-Spielern

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08.04.2014
Die Theorie: Stabile Banken für ein stabiles Europa –
Die Praxis: Wirkungslose Kontrolle, Banken zocken weiter

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21.08.2014
Die nächste Raubzug-Welle soll nach der parlamentarischen Sommerpause vorbereitet werden

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8 Kommentare on “Banken-Stresstest: Ergebnis-Veröffentlichung für Sonntag, 26. Oktober erwartet”

  1. almabu sagt:

    Noch eine märchenhafte, den Hermanos Grimm würdige Geschichte aus dem Bankenland Spanien…

    http://almabu.wordpress.com/2014/10/23/marchenhafter-kapitalismus-jeder-kriegt-seine-chance/?preview_id=13208&preview_nonce

    …und wenn sie nicht gestorben sind, dann dealen sie noch Heute!

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  2. almabu sagt:

    In Spanien will man bereits wissen, dass kein spanisches Institut den Test nicht bestehen würde. Das sollen die besten sein:

    „…En cuanto a España, el próximo domingo se espera la confirmación oficial de que todas las entidades aprueban los test y Banca March y Kutxabank obtendrían las mejores notas.

    A continuación figuraría el BBVA, que podría ser incluso superado por Bankia al considerar las medidas tomadas por la entidad; y a continuación el Banco Santander…“
    (ich denke, das ist verständlich? Mehr davon unten, im Link)

    Leer más: http://www.lavanguardia.com/economia/20141021/54418141619/ningun-banco-espanol-suspenderia-test-estres.html#ixzz3GqTVY4KY
    Síguenos en: https://twitter.com/@LaVanguardia | http://facebook.com/LaVanguardia

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  3. almabu sagt:

    Der spanische Rettungsfond zur Bankenrettung, FROB hat an die Anti-Korruptions-Behörde des Landes 23 irreguläre Finanztransaktionen von Banken zur Untersuchung übermittelt.

    16(!) von CATALUNYA BANC (CX) (im Wert von 900 Mio €)
    7 von NOVACAIXAGALICIA (NCG) (im Wert von 600 Mio €)

    Diese Operationen hatten einen ökonomischen Schaden von 1.500 Millionen Euro (1,5 Mia €!) zur Folge.

    Es handelt sich dabei vor allem um trickreiche Aktionen, Schulden, Haftungsgarantien, Immobilienkäufe und -verkäufe, Verkäufe von Beteiligungen vor „gravierenden Veränderungen“ im Zeitraum von 2005 bis 2008.

    Alle hatten erhebliche Verluste für die genannten Banken zur Folge die dann vom Rettungsfond ausgeglichen wurden.

    So wurde CATALUNYA BANC mit 13 Milliarden Euro und NOVACAIXAGALICIA mit 9 Milliarden Euro „gerettet“, um dann mit weiteren Milliardenverlusten an die Venezuelaner BANESCO (für 1,003 Mia €) und die spanische BBVA (für 1,187 Mia €) verkauft zu werden.

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  4. almabu sagt:

    Berenberg-Studie relativiert Prognosen der Spanischen Banken.

    „Des Kaisers neue Kleider“ (oder so ähnlich, soll sie heissen?) stellt zunächst fest, daß die Eigenkapitalrendite in den nächsten Jahren keine 8% erreichen würde, während die spanischen Banken selbst, bereits im kommenden Jahr 2015 wieder zweistellige Eigenkapitalrenditen erreichen wollen. Die Rentabilität des Bankengeschäfts befinde sich in einem strukturellen Fall (was immer das auch heissen mag?)

    Um die versprochenen Niveaus zu erreichen müsste das Geschäft bei BBVA um 6% und bei SANTANDER gar um 15% wachsen.

    Dies wird nach Einschätzung der Studie nicht realisierbar sein. Man rechnet eher mit einer Variante á la Japan, also Stagnation.

    Die Zinsen würden nicht wachsen, da das Kreditangebot die Nachfrage inzwischen weit übersteige und auch der Wettbewerb zugenommen habe

    Auch das Kreditvolumen wachse nicht. Es gäbe eine Verschiebung hin zu öffentlichen Schulden, die allerdings eine geringere Verzinsung als die private Verschuldung hätten.

    Ein anderes Element sei der radikale Absturz der Provisionen.

    Schwäche des Wirtschaftswachstums, das kaum die angepeilte Größe zwischen 1 und 2% erreichen dürfte.

    Abschwächung des Exports durch abnehmende globale Nachfrage.

    Das Deflationsrisiko schwäche den Schuldenabbau.

    Die Erwartung, daß der Bankenstresstest negativer als erwartet ausfällt.

    Daraus folgt die Annahme einer deutlichen Überbewertung der spanischen Banken an der Börse, die derzeit ein 25-Jahre-Maximum aufwiesen.

    Empfehlung: generell verkaufen, objektive Preise BBVA 7,20€ und SANTANDER 5,40

    (PS: Ich kann die Richtigkeit dieser Aussagen nicht einschätzen, habe diese aber in der spanischen Presse gefunden!)

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  5. almabu sagt:

    In Spanien gab es helle Aufregung als die Banken-Prüfer beim Stresstest ihre eigenen Regeln anwenden wollten und sich nicht von Spaniens Banklen „deren Version ihrer Zahlen“ auftischen lassen wollten. Wie gemein aber auch von diesen Stresstest-Prüfern…

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    • Oeconomicus sagt:

      Im Zusammenhang mit den ‚geprüften‘ spanischen Instituten bin ich von allem auf die Resultate der Sparkassen Diada, Unnim, Espiga, Banca Civica und Cajasur gespannt.

      Hingegen würde es mich nicht überraschen, wenn Banca March quasi als Vorzeige-Institut hinsichtlich ihrer Kernkapitalquote (geschätzt bei 18 %) als klarer Sieger aus dem Stresstest hervorgehen würde.

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