Ein Geheimprotokoll wird öffentlich – neue Sanktionen hätten weitreichende Folgen

Während die Europäische Union Ende vergangener Woche weitere Sanktionen gegen Russland verhängt hat, scheint ein Ende damit noch lange nicht in Sicht. Vor wenigen Tagen wurde ein geheimes Protokoll öffentlich, dass eine ganz neue Qualität von Sanktionen auf den Plan ruft. Darin geht es um mögliche Einschränkungen in Diplomatie, Pressefreiheit, Sport und Kultur.
Zu den Inhalten den Protokolls sprach Marcel Joppa für die STIMME RUSSLANDS mit dem Außenpolitischen Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Wolfgang Gehrcke.

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Yellens magic perception: ‚considerable time‘ in terms of an expected hike

Die Katze ist aus dem Sack … oder doch nicht ?

Janet Yellen bestätigte die magischen Worte aus dem neusten FED-Papier und brachte zum Ausdruck:
Leitzins bleibt auf Rekordtief – Anleihenkäufe werden reduziert!

Bislang geht man an den Märkten von einer Zinserhöhung nicht vor Sommer 2015 aus. Gleichwohl meinen einige Fachleute im Hinblick auf eine Serie guter Wirtschaftsdaten (sofern man deren korrekter Darstellung glauben mag) von einer Zinswende im Frühjahr 2015 aus.
Bereits letzte Woche hatte die FED San Francisco mit einer verklausulierten Äusserung ein Signal zu einer möglichen Trendwende gesetzt. In ihrer Analyse heißt es sinngemäß, „die Marktteilnehmer könnten die Geschwindigkeit, mit der die US-Notenbank Leitzinserhöhungen durchgeführen könne, unterschätzen.“

Im Offenmarkt-Ausschuss der FED hoben deren Mitglieder ihre Erwartungen hinsichtlich der Leitzinsentwicklung nochmals an.
Im Schnitt geht man nunmehr davon aus, dass der Leitzins Ende 2015 bei 1,38 Prozent liegen werde, die bisherigen Schätzungen lagen bei 1,13 %. In der Folge könne der Zins in 2016 auf 2,88 % ansteigen. Bislang lag diese Einschätzung bei 2,5 %.

Offenbar lieferte die Glaskugel keinerlei Hinweise auf weitere ökonomische Verwerfungen, etwa als Folge des morgen stattfindenden Referendums in Schottland und im Falle einer Abspaltung deren mögliche Konsequenzen für die Freunde bei der BoE. In welchem Umfang denkbare Marktstörungen, verursacht durch den Streit der Titanen (US vs. RUS), durch die unabsehbaren Entwicklungen des US-Krieges gegen die IS-Terrororganisation, oder die zunehmende Abkehr der BRICS vom Greenback, bei der Bewertung der Zukunftsaussichten der US-Wirtschaft berücksichtigt wurden, dürfte das Geheimnis des Offenmarkt-Ausschusses bleiben.

Ich hatte mich bereits an anderer Stelle mit einer Prognose weit aus dem Fenster gelehnt und im Falle einer schottischen Entscheidung für die Abspaltung von UK, einen möglicherweise notgedrungenen hike der BoE vermutet. Sollte es tatsächlich dazu kommen, hätten sowohl die FED als auch die EZB und in der Folge weitere Zentralbanken wohl kaum eine andere Option, als sich sehr zeitnah einer solchen Entscheidung anzuschließen.

Let’s wait and see !

Ihr Oeconomicus

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korrespondierender Archiv-Beitrag
Jubeln oder Yellen ? – Wall Street hör die Signale .. aus Jackson Hole

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Mit der Zeitmaschine aus der Perma-Krise


YES or NO ? – Eindrücke vor der historischen Abstimmung in Schottland

Ein australischer Kollege, der bis Ende letzter Woche auf Vortragsreise in Schottland unterwegs war, berichtete von seinen Erkenntnissen, die er anhand zahlreicher Gespräche mit beiden Lagern, sowie in Diskussionen mit Studenten feststellte.

Nach seiner Wahrnehmung liegen die Sezessionsbefürworter mit etwa 4-5% vorne. Unterstellt, dass sich dies an 18.09. auch bestätigt, hat er drei Folge-Themen ausgemacht.

EU-Mitgliedschaft
Unter der Prämisse, dass die Sezzessionsbefürworter obsiegen, werde es höchst spannend, wie sich die Schottische Bevölkerung in einem hoffentlich weiteren Referendum für oder gegen ein EU-Beitritt entscheidet.
Anscheinend gibt es sowohl im Lager der Unabhängigkeitsbewegung Befürworter als auch Gegner einer solchen Mitgliedschaft, als es dieses Phänomen auch bei den Unabhängigkeits-Gegnern gibt.
In diesem Zusammenhang soll übrigens bei den Gegnern eines EU-Beitritts auch darüber diskutiert werden, dass man dem norwegischen Beispiel (Umsetzung von EU-Verordnungen in nationales Recht, geschätzt etwa 50%) nicht folgen mag.

Währung
Auch zu diesem Punkt ist derzeit in der schottischen Bevölkerung kaum eine eindeutige Haltung auszumachen.
Offenbar werden gleich 3 Optionen diskutiert, Verbleib im Sterling, Konvertierung zum Euro und eine eigene schottische Währung, den Haggis. Nebenbei bemerkt gibt es auch im Kreis der EU-Befürworter Stimmen, die den Euro ablehnen.

NATO-Mitgliedschaft
Mein Kollege meint, dass die Stimmung gegen eine solche Mitgliedschaft überwiegt und zwar unabhängig von den Überzeugungen zu EU-Mitgliedschaft und NATO.

Insgesamt gewann er den Eindruck, dass die schottische Bevölkerung hinsichtlich der Folgen von Abspaltung und dessen Wechselwirkungen „well educated“ seien.

Darauf einen Glenmorangie, Cheers !

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Ihr Oeconomicus


Moskauer Börse erschüttert: Ermittlungen gegen den Oligarchen Jewtuschenkow

Russland hat den Direktoriumschef des Mischkonzerns Sistema wegen Geldwäscheverdachts angeklagt und unter Hausarrest gestellt. Es gebe Hinweise, dass Wladimir Jewtuschenkow an der nachträglichen Legalisierung von widerrechtlich angeeignetem Besitz beteiligt gewesen sei, teilten die Ermittler mit.
Er werde außerdem des Aktienbetrugs mit Papieren eines Energieunternehmens verdächtigt. Es gebe „hinreichenden Grund zu der Annahme“, dass der schwerreiche Unternehmer in illegale Aktivitäten verstrickt sei.
Laut einem von der staatlichen Nachrichtenagentur Itar-Tass zitierten Gerichtssprecher drohen Jewtuschenkow bis zu sieben Jahre Haft.
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N-TV


‚ L’État, c’est moi! ‚ – Frankreich und seine Präsidenten

‚ L’État, c’est moi! ‚ – Frankreich und seine Präsidenten

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Zugegeben, auch wenn es an so manchen Stellen (nicht nur in Frankreich) den Anschein haben mag, so ist dieser Leitsatz des Absolutismus heute nicht mehr anwendbar.
Außerdem, so wollen namhafte Historiker herausgefunden haben, soll dieser Satz dem Sonnenkönig fälschlicherweise zugeschrieben worden sein. Auf seinem Totenbett soll er hingegen gesagt haben:

„Ich gehe fort, doch der Staat bleibt zurück.“ – „Je m’en vais, mais l’Etat demeurera toujours.“

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Jedoch fühlt man sich im Zusammenhang mit der erneuten Vertrauensfrage des Premierministers Manuel Valls insoweit daran erinnert, weil er das Votum nur deshalb überstand, da nur die abgegebenen Stimmen gezählt wurden (!)
Mit 269 Ja-Stimmen erreichte er jedoch nicht mehr die absolute Mehrheit im Parlament – die liegt bei 289 Stimmen.

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Es wird sicher spannend die anstehenden Abstimmungen zum Haushalt 2015 zu beobachten. Notgedrungen könnte Valls gestützt durch Artikel 49 Absatz 3 der französischen Verfassung versuchen, seine Vorlagen zu Haushalt und Sozialgesetzgebung ohne Abstimmung durchzudrücken.

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Im Lichte dieser Entwicklungen und eines angeschlagenen François Hollande, erscheint es angebracht, sich etwas ausführlicher mit der Macht französischer Präsidenten auch im historischen Kontext zu beschäftigen.

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Die Regierungsform der Fünften Französischen Republik gilt als einmalig auf der Welt. In keiner anderen großen Demokratie hat der Präsident so viel Macht wie in Frankreich. Hat Frankreichs ‚republikanische Monarchie‘ nach 50 achtbaren Jahren endlich ausgedient?

Der französische Präsident verkörpert die Staatsgewalt, gewährleistet die ordnungsgemäße Ausübung der öffentlichen Gewalten und beaufsichtigt die Einhaltung der Verfassungstexte. Damit besitzt er faktisch die oberste Schiedsgewalt über jede politische Entscheidung. Diese einzigartige Machtstellung erlangt das Staatsoberhaupt nicht nur durch allgemeine und freie Wahlen, er verdankt sie auch einem hartnäckigen Mythos:
dem von der „Begegnung eines Mannes mit seinem Volk“.
Bei jeder Wahl sind die Franzosen aufgefordert, ihre Hoffnungen in die Hände eines einzigen Menschen zu legen. Und jedes Mal wünschen sie sich mehrheitlich, dass ihnen das Schicksal diesmal den wahren Erretter sende – allen vergangenen Enttäuschungen und Reinfällen zum Trotz.

Der Film zeigt Archivaufnahmen aus den goldenen Zeiten der sogenannten „republikanischen Monarchie“ – von 1958 bis heute – und stellt die Sicht von Historikern, Politikern und Politologen auf Frankreichs wohl einzigartigen Präsidentialismus vor. Im Blickpunkt stehen die Beziehungen der Franzosen zu ihren politischen Institutionen und ihr Warten auf einen würdigen Nachfolger Charles de Gaulles, den ersten Präsidenten der Fünften Republik. Darüber hinaus erfährt man, welche Konsequenzen es hat, wenn sich die Macht in den Händen eines einzigen Mannes konzentriert, und welche Auswirkungen das semipräsidentielle System auf die Regionalpolitik hat.

Die Dokumentation erforscht das politische Leben in Frankreich und zeigt auf, welche Folgen sich aus der schwachen Stellung des Parlaments ergeben. Die Haltung der Franzosen zu ihrem Regierungssystem ist gespalten: Die einen schätzen die mit ihm einhergehende politische Stabilität. Die anderen verurteilen es als veraltet und klagen darüber, dass sich die politische Debatte in Frankreich fast ausschließlich um die Präsidentenwahlen dreht.

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Gute Unterhaltung und vielleicht. neue Erkenntnisse wünscht

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Ihr Oeconomicus

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Die Huzulen in der Ukraine

Die Huzulen leben in den Karpaten, entlang der ukrainisch-rumänischen Grenze. Früher wohnten sie vor allem auf einzelnen Gehöften auf den Hügeln, heute auch in Dörfern und Städtchen entlang der Flüsse. Traditionell leben sie von der Holz- und Schafwirtschaft.

Viele Traditionen sind bis in die heutige Zeit bewahrt geblieben: Im Frühjahr, beim Fest zum Almauftrieb, sammelt der 80-jährige Oberhirte Michailo die Schafe der Dorfbewohner und zieht dann mit den anderen Hirten hinauf zu den Hochalmen.

Nicht nur Almen, auch riesige Wälder strecken sich entlang der Berge. Ein Forstarbeiter erzählt vom Leben im Wald, in dem neben Tieren auch magische Wesen zu Hause sein sollen. Das Holz der Wälder nutzen die Karpatenbewohner zum Bau ihrer Häuser, aber auch für den ihrer traditionellen Instrumente: Der Instrumentenbauer Wassil baut Hörner und Trembitas, die langen huzulischen Alphörner.

Die Instrumente dienten früher der Kommunikation von Alm zu Alm, diese Funktion übernehmen heute Mobiltelefone, aber die Trembitas haben sich als fester Bestandteil bei allen Festen erhalten: Beim Almauftrieb geben sie das Signal zum Start, in der Weihnachtszeit begleiten sie die Gruppen von Weihnachtssängern, die in traditioneller Tracht von Haus zu Haus ziehen, um die Weihnachtsbotschaft zu verkünden. Auch die Mitglieder der Punk-Folk-Band KoraLLi spielen Trembita – allerdings klingt sie bei ihnen ein bisschen anders.

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What a Scottish Yes vote means for Australian markets

A Yes vote to Scottish independence on September 18 would mean a great many things for Scotland and also for England. But what would it mean for Australian business and financial markets?

It’s tempting to say “very little”– what do internal politics half a globe away have to do with us? Yet the Australian dollar strengthened markedly against the pound last week, almost surely due to a poll suggesting that the Yes vote was ahead 47-45 per cent.
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Richard Holden – business spectator

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follow-ups

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On Scottish Independence And Its Impact On The Markets
Tomorrow, in an historic vote, Scotland will decide its fate when people go to the polls to vote on their independence. What started out as looking like a clear cut victory for the “no” vote, a vote against independence, has developed into a close contest, with the latest polls now showing a very narrow lead for those who wish to maintain the status quo and some recent samples suggesting that the “yes” camp could carry the day.
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Martin Tiller – Nasdaq.com

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Die schottische Gefahr für Europa
In einem Großbritannien ohne Schottland werden die EU-Skeptiker umgehend die EU-Mitgliedschaft der Briten beenden und so einen Grundpfeiler der EU einreißen.
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Claus Vogt – GEOLITICO