Pujols Absturz in die Sümpfe aus Korruption und Schwarzgeld
Veröffentlicht: 3. Juli 2014 Abgelegt unter: Andorra, Jordi Pujol i Soley, Katalonien | Tags: Alta Partners, Korruption - Nepotismus - Rousfetia, Steuerhinterziehung 5 KommentareErmittlungen gegen katalanische Familienmafia!
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Gastbeitrag
von
Alfred Martin Bucher
almabu – Blog
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In Katalonien läuft seit längerem ein Ermittlungsverfahren gegen den “Kronprinzen”, den einzigen direkt in die Politik gegangenen Sohn des ehemaligen Langzeit-Präsidenten der Generalität, des ewigen Jordi Pujol, des Meister Yoda des politischen CiU-Katalanismus.
Diesem Sohn, Oriol Pujol i Ferrusola, wird von den Steuer- und Ermittlungsbehörden vorgeworfen mit der gesteuerten Vergabe von Lizenzen für neu einzurichtende TÜV-Prüfstellen in Katalonien abkassiert zu haben. Seine politischen Ämter ruhen derzeit, sein Abgeordneten-Mandat der CiU hat er jedoch behalten. Er beteuert (natürlich) seine totale Unschuld und fühlt sich wegen seines Namens politisch verfolgt, obwohl die Partei “seiner Familie”, die CiU an der Macht ist und die Autonomie – mehr schlecht als recht – regiert….
Gegen Oriol zu ermitteln, der wohl nichts ohne die massive Protektion und den Namen seines Vaters geworden wäre, ist ungefähr so einfach in Katalonien, wie wenn im Vatikan ein einfacher Priester Ermittlungen gegen den Sohn Gottes führen müsste…
Eine “Ex” des Sohnes hat den Ermittlern erzählt, dass sie einst mit ihm zusammen große Bargeldsummen in die nahe Steueroase Andorra gebracht hätte.
Jetzt haben die Steuerbehörden und das oberste Gericht Kataloniens die Art und Weise der Verschleierung von Zahlungen an Oriol Pujol ermittelt und zwar über einen Zeitraum von 2007 bis 2012 und damit lange über den die Ermittlungen auslösenden Fall ITV (=TÜV) hinaus! Möglicherweise sind sie so auf die technische Abwicklung der Korruption gestossen?
So lief das “Geschäft”:
Oriol Pujols Jugendfreund Sergi Alsina nahm über seine Firma Alta Partners Gelder für Pujol an. Pujols Frau Anna Vidal berechnete mit zwei eigenen Firmen niemals erbrachte Phantasieleistungen ohne reale Grundlage an Alsinas Firma Alta Partners. Die Ermittler konnten keinerlei Spuren einer Geschäftstätigkeit zwischen Vidal und Alsina, keinen Brief, keine email, keinen Anruf feststellen. In Einzelfällen dienten die geforderten Beträge offenbar der Kapitalerhöhung von Vidals Firmen? Die berechneten Leistungen wurden in Wirklichkeit von ganz anderen Firmen erbracht. Anna Vidals Rechnungen liefen parallel zu den Rechnungen der Firmen welche die Leistungen wirklich erbrachten.Die “Umsätze” sollen von anfänglich 46.400 € von Jahr zu Jahr gestiegen sein, am Ende auf das 1.291-fache !
Vermutlich gibt es weitere Fälle dieser Art? Durch den Fall ITV und seine regulären Einkünfte aus verschiedenen politischen Ämtern alleine wären die Vermögensverhältnisse Oriol Pujol i Ferrusolas so nicht darstellbar…
http://ccaa.elpais.com/ccaa/2014/07/02/catalunya/1404330064_414024.html
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follow-up, 03.07.2014
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Ein Sohn des katalanischen Mafia-Clans verschiebt 55 Millionen Euro in Steuerparadiese
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follow-up, 31.07.2014
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Jordi Pujol i Soley: schon vor sehr langer Zeit zur dunklen Seite gewechselt !
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follow-up, 12.08.2014
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Pujols restliche 1,796 Milliarden interessieren kein Schwein!
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follow-up, 20.08.2014
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Pujol: Haltet den Dieb, oder Victimismus, die alte Strategie katalanischer Separatisten!
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follow-up, 23.10.2014
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Märchenhafter Kapitalismus, jeder kriegt seine Chance!
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Ein junger Mann von 35 Jahren geht zu seiner Bank, sie hat den wohlklingenden Namen einer nordspanischen Hafenstadt in Kantabrien, und erbittet einen Kredit über mehr als 2 Milliarden Euro.
„Was wollen Sie denn mit soviel Geld, junger Mann“, fragte ihn der Banker.
“Ich bin Immobilienhändler und habe ein todsicheres Geschäft an der Angel, dafür bräuchte ich nur mal eben kurz über 2 Milliarden Euros von Ihnen”, antwortete der junge Mann.
„Welche Sicherheiten haben Sie denn, guter Mann“, wollte der erstaunte Banker wissen.
„Mein Name P___L sollte eigentlich genügen“, fand der junge Mann.
„Okay, wenn das so ist, dann haben Sie natürlich Recht“, sagte der Banker, „hier haben Sie die Kohle!“ Er schiebt einen ganzen Berg Geld über den Tisch.
„Jetzt habe ich Sie wohl glücklich gemacht“, wollte der Banker da gönnerhaft wissen.
„Genau, und dafür mache ich Sie jetzt glücklich“, antwortete der junge Mann großzügig. „Sie haben doch ihre 1.150 Bankfilialen überbewertet in ihren Büchern stehen, stimmt’s?“
Der Banker zuckte zusammen und nickte bekümmert.
„Ich habe hier zufällig über 2 Milliarden Euro und kaufe Ihnen den ganzen Ramsch ab. Sie mieten alles für 20 Jahre für eine fixe Pauschale von 40 Mio pro Jahr von mir zurück.“
Der junge Mann schiebt dem Banker den 2 Milliarden-Haufen wieder zu.
Der Banker zählt 40 Mio vom Stapel ab und gibt sie dem jungen Mann. Beide sind’s zufrieden und der junge Mann marschiert vergnügt pfeiffend mit 40 Mio in der Tasche aus der Bank…
Eine irre Geschichte, vollkommen unmöglich? Genauso war es sicher nicht, aber irgendwie so ähnlich soll es gewesen sein:
Die Sondereinheit für Finanz- und Korruptionsdelikte UDEF der spanischen Polizei hält dies so oder ähnlich für möglich.
Sie verhaftete heute Morgen in aller Herrgottsfrühe Oleguer Pujol Ferrusola, den jüngsten Sohn von Kataloniens vermutlich(!) größter Skandal- und Korruptionsfamilie, der des Ex-Präsidenten Jordi Pujol. Sie durchsuchte seine Wohnung und gleichzeitig weitere 6 Büros in Barcelona, Madrid, Valencia und der spanischen Exklave Melilla in Nordafrika. Dabei wurde sogar ein Bargeld-Spürhund eingesetzt.
In einem Pyramidenartig aufgebauten Firmengeflecht um Drago Capital, hatte Oleguer Pujol als Geschäftsführer nur einen seiner ingesamt 39 Führungspositionen in 18 Firmen.
Auch ein Geschäftspartner von Pujol wurde verhaftet. Der Verdacht lautet Geldwäsche und Steuerhinterziehung.
Die beiden Verdächtigen wurden nach der Razzia unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie müssen wohl verraten worden sein, denn beide sollten eigentlich in der Lage gewesen sein, per Knopfdruck einer(?) Taste ihrer Mobiltelefone sämtliche Computerfestplatten in ihren Büros zu löschen. Hat wohl nicht funktioniert, denn die Fahnder wirkten recht zufrieden mit ihren Ergebnissen?
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Anmerkung
Zunächst einmal ganz herzlichen Dank für diese unglaublich anmutende Story an den Kollegen Bucher.
Der Tenor des aktuellen Beitrag ist quasi die Titelstory des Tages in den spanischen Medien … nachfolgend eine Auswahl der entsprechenden Veröffentlichungen in spanischer Sprache:
- http://www.abc.es/espana/20141023/abci-oleguer-pujol-operacion-201410230827.html
- http://politica.elpais.com/politica/2014/10/23/actualidad/1414046199_103135.html
- http://gaceta.es/noticias/registro-retencion-han-sido-bestiales-crueles-23102014-1105
- http://www.elperiodico.com/es/noticias/politica/policia-detiene-oleguer-pujol-registro-casa-barcelona-3626160
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Ihr Oeconomicus
Bundestag beschließt Verschärfung des Asylrechts
Veröffentlicht: 3. Juli 2014 Abgelegt unter: Flüchtlinge & Migranten, Migration - Erscheinungsbilder und Auswirkungen, sichere Herkunftsstaaten | Tags: Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, SERBIEN Hinterlasse einen KommentarSerbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina gelten künftig als sogenannte sichere Herkunftsstaaten. Der Bundestag verabschiedete ein entsprechendes Gesetz mit den Stimmen der Koalition. Grüne und Linke lehnten die Neuregelung ab. Dem Gesetz muss in der kommenden Woche noch der Bundesrat zustimmen, was wegen des Widerstands der Grünen als unsicher gilt.
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DIE ZEIT
NSA Untersuchungsausschuss beginnt mit Zeugenvernehmung
Veröffentlicht: 3. Juli 2014 Abgelegt unter: Cyber-Wars | Tags: NSA Untersuchungsausschuss, NSA-Spähprogramm Prism, Thomas Drake, William Binney Hinterlasse einen KommentarKonstantin von Notz bilanziert vor der Sommerpause die Arbeit des NSA-Untersuchungsausschuss und gibt einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben.
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Da staunt selbst der NSA-Ausschuss
Der frühere NSA-Technikchef Binney schildert die NSA als Behörde, die beim Sammeln von Daten jedes Maß verloren hat und massenhaft die Freiheitsrechte der Bürger verletzt.
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tagesschau
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US-Whistleblower sagen aus: NSA-Untersuchungsausschuss vernimmt Zeugen
Der NSA-Untersuchungsausschuss befragt heute zwei frühere NSA-Mitarbeiter. Er erwartet sich davon neue Erkenntnisse über den US-Geheimdienst. Die beiden Zeugen, Thomas Drake und William Binney, hatten als so genannte Whistleblower der NSA den Rücken gekehrt.
Die Abgeordneten erhoffen sich Auskunft unter anderem über die Überwachungssoftware. „Ich glaube, dass wir da einen ganzen Schritt weiterkommen können“, sagte SPD-Obmann Christian Flisek in Berlin.
US-Bericht über „Prism“
Das umstrittene NSA-Spähprogramm „Prism“ verfügt nach Einschätzung unabhängiger US-Datenschützer über eine ausreichende Rechtsgrundlage in den Vereinigten Staaten und hat „mehr als hundert Festnahmen“ von Terrorverdächtigen ermöglicht. Die Überwachung der Internetkommunikation von Ausländern sei „eindeutig durch das Gesetz gedeckt“, schrieb das Privacy and Civil Liberties Oversight Board (PCLOB) in einem Bericht, der vom US-Kongress und Präsident Barack Obama in Auftrag gegeben worden war.
„Prism“ habe sich „bei den Bemühungen des Staates im Kampf gegen den Terrorismus und in anderen geheimdienstlichen Bereichen als nützlich erwiesen“. Mehr als ein Viertel der Berichte des US-Geheimdienstes NSA über Terrorgefahren basieren demnach zumindest teilweise auf Erkenntnissen des Überwachungsprogramms. Die US-Regierung habe „Prioritäten, Strategien und Taktiken“ von Terrorgruppen verstehen gelernt und „zuvor unbekannte Individuen, die in internationalen Terrorismus verwickelt sind“, identifiziert. Die Spähaktivitäten hätten somit eine „Schlüsselrolle“ bei der Verhinderung von Terrorattacken in den USA und anderen Ländern gespielt.
Reform der US-Geheimdienste
Obama hatte Anfang des Jahres eine Reform der Geheimdienste versprochen und dabei auch zugesagt, dass die NSA künftig den Datenschutz für Ausländer stärker berücksichtigen werde. Die Details sind jedoch unklar. Ein vom US-Repräsentantenhaus verabschiedeter Gesetzentwurf sieht zwar ein Ende der massenhaften Sammlung von US-Telefonverbindungsdaten vor, an den NSA-Aktivitäten im Ausland würde der sogenannte „US Freedom Act“ aber nichts ändern. Der Senat muss dem Vorhaben noch zustimmen.
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korrespondierende Beiträge
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TOR ! .. oder wer anonymisiert, wird als Extremist gebrandmarkt
Georg Schramm (aka Lothar Dombrowski) über den Krieg ‚Reich gegen Arm‘
Veröffentlicht: 3. Juli 2014 Abgelegt unter: Georg Schramm (Lothar Dombrowsk) | Tags: Reich gegen Arm Hinterlasse einen Kommentar
Der deutsche Kabarettist Georg Schramm – 2006 als Rentner Lothar Dombrowski
CC BY-SA 3.0
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Anläßlich der Jahresversammlung 2014 der GLS-Bank referierte Georg Schramm in seinem wohlbekannten Duktus über den Konflikt des 21. Jahrhunderts: Den Krieg der Reichen gegen die Armen.
Dieser Krieg ließe ich auch so interpretieren: Reich gegen Fleißig (um am Ende arm!)
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Ich wünsche Ihnen ausdrücklich nicht ‚viel Vergnügen‘ sondern hoffentlich intensives Nachdenken!
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Herzliche Grüße
Ihr Oeconomicus
TOR ! .. oder wer anonymisiert, wird als Extremist gebrandmarkt
Veröffentlicht: 3. Juli 2014 Abgelegt unter: Cyber-Wars | Tags: Kampf-Drohnen, NSA, Tor (the onion router), William Binney, XKeyscore Ein KommentarRecherchen von NDR und WDR haben ergeben, dass die NSA mit XKeyscore alle Internetnutzer ins Visier nimmt, die nach dem Anonymisierungsnetzwerk Tor, das großenteils von der US-Regierung finanziert wird, suchen oder dieses benutzen.
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Heute, am 03.07., um 21:45 Uhr, sendet „Panorama“ einen Bericht, der einmal mehr die kriminelle Energie der Akteuere im ‚Land of the brave‘ dokumentiert.
Text und Link zur Sendung
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Es ist zu vermuten, dass die europäische Politriege mit verdeckten Karten schon lange bei diesem uNSAeglichen Spiel mit dabei ist, auch wenn man diesbezüglich als vermeintlich toter Käfer auftritt und sich damit ‚verantwortungsvoll‘ präsentieren möchte. Offenkundig wird jedoch mit Beschwichtigungen aller Art versucht, vom Thema abzulenken und Gespenster-Debatten zu führen, die auf eine wachsende Militarisierung sozial-ökonomischer Strukturen zielt, u.a. mit dem Ziel endlich einen Grund zu finden, um hübsche Kampf-Drohnen zu beschaffen.
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Weitere Details finden sich im Bericht von Florian Rötzer bei Telepolis.
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Ihr Oeconomicus
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Video-Berichte
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Interview mit Sebastian Hahn, Betreiber eines Tor-Netzwerk-Servers
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Erste Zeugenaussage vor dem NSA-Untersuchungsausschuss
Ein US-Informant auf der Zeugenbank des NSA-Ausschusses – und es ist nicht Edward Snowden. Der frühere NSA-Technikchef Binney schilderte die NSA als Behörde, die beim Sammeln von Daten jedes Maß verloren hat und massenhaft die Freiheitsrechte der Bürger verletzt.
William Binney zeichnet ein düsteres Bild des US-Geheimdienstes NSA und dessen Gier, möglichst viele Informationen weltweit zu sammeln. „Sie wollen Informationen über alles“, sagte der 70-jährige Ex-NSA-Direktor als erster Zeuge im NSA-Untersuchungsausschuss. Und schlimmer: Der Geheimdienst verfolge einen totalitären Ansatz, so wie man es bisher nur bei Diktaturen gesehen habe
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