Georg Simmel: Zur Psychologie des Geldes


Georg Simmel
gemeinfrei

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Georg Simmel: Zur Psychologie des Geldes

In dem Inhalt des Erkennens wie in dem des Handelns entdeckt der beobachtende Blick die durchgängige Sonderung eines relativ festen von einem relativ flüssigen Bestandteile. Der erstere wird von den sinnlichen Einzelthatsachen unserer Erfahrung und von den letzten Zielen unseres Willens gebildet; der zweite von den ursächlichen Zusammenhängen, mit denen wir unter die Erscheinungsseite jener Thatsachen lösend und verknüpfend hinabsteigen, andererseits von den Mitteln, mit denen wir unsere einmal gesetzten Zwecke immer gründlicher, aber freilich auch immer indirekter, zu erreichen suchen. Die Thatsache, wie sie vor unseren Augen steht, kann aus einer Unendlichkeit möglicher Ursachen entsprungen sein, und während der Geist sie festhält, ist die Vorstellung ihrer Ursachen und der Ursachen ihrer Ursachen in fortwährendem Flusse und fortwährender Vertiefung begriffen; und so ist die Umwandelung unserer höheren Ziele eine höchst langsame, sie scheinen stillzustehen gegenüber der unvermeidlichen Bewegung im Heranschaffen der Mittel, der fortwährenden Arbeit an der Fundamentierung wie an dem Höherführen des teleologischen Baues.

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