Verhandlungen zum Freihandelsabkommen: EU und Japan wollen schnelle Einigung

Die EU und Japan wollen die schwierigen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen beschleunigen und bis Ende 2015 beenden. Dies sagte der japanische Regierungschef Shinzo Abe am Mittwoch in Brüssel nach Gesprächen mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

„2015 ist das Zieldatum für die Vereinbarung, wir haben die Bedeutung eines raschen Abschlusses betont.“

Die EU prüft derzeit, ob die seit gut einem Jahr mit Japan laufenden Freihandelsgespräche fortgesetzt werden sollen.

„Ich hoffe, dass es dagegen keine Einwände geben wird“,

sagte Barroso zu der laufenden Überprüfung.

„Wir waren uns bei unseren Gesprächen einig, dass die Verhandlungen beschleunigt werden müssen.“

Nötig sei allerdings „großer Ehrgeiz“ in Sachen Freihandel. Das Abkommen werde, wenn es zustande komme, positiv für Wachstum und Arbeitsplätze in Japan und der EU sein.

Barroso listete jene Bereiche auf, die für die EU besonders wichtig und für Japan besonders schwierig seien:

  • Marktzugang für Waren einschließlich landwirtschaftlicher Produkte
  • nichttarifäre Handelshindernisse wie Vorschriften und Zulassungsbestimmungen
  • öffentliche Auftragsvergabe und
  • geschützte Herkunftsbezeichnungen

Bedenken der europäischen Automobilhersteller gegen das Abkommen wies er zurück. Solche Einwände seien „völlig normal“.
[…]
Wiwo

.
.

korrespondierende Archiv-Beiträge

.

EU wirbt für Freihandelsabkommen mit Japan
First Round of EU-Japan Trade Talks A Success


Erdgas aus den Regionen am Kaspischen Meer soll russische Lieferungen ersetzen

Aserbaidjan könnte als scheinbarer Nutznießer aus dem aktuellen Ukraine-Konflikt hervorkommen. Baku hofft auf US-Unterstützung für den Pipeline-Ausbau entlang des Süd-Korridors im Schwarzen Meer. Das Projekt soll US$ 45 Mrd kosten.

Insbesondere die EU zeigt Interesse. Denn der Süd-Korridor könnte sowohl Russland als auch die Ukraine umgehen. Die EU könnte sich aus ihrer massiven Energieabhängigkeit von Russland lösen. Für den US-Außenminister John Kerry spielt der Aserbaidschan eine Schlüsselrolle, um die energiepolitische Zukunft der EU zu garantieren, berichtet RFE/RL.

Die US-Bank J.P. Morgan Chase gilt dabei als einer der Profiteure.

Für die EU gibt es aktuell vier strategisch wichtige Pipeline-Projekte im Süd-Korridor: Nabucco (Anm. gescheitert!), Interconnector Turkey–Greece–ItalyWhite Stream und Trans-Caspian Gas Pipeline. Sie alle sollen dazu dienen, Energieträger aus Zentralasien und dem Kaspischen Meer nach Europa zu transportieren.

J.P. Morgan Chase ist mit im Boot

Im Fokus der Energiegewinnung steht vor allem das größte aserbaidschanische Erdgasfeld Schah Denis. British Petroleum (BP) und Statoil gehören jeweils 25,5 Prozent des Gasfelds. Der größte Anteilseigner bei BP ist wiederum JP Morgan Chase. Die US-Bank hält 28,34 Prozent der Anteile, berichtet peakoil.com. Statoil gehört zu 67 Prozent dem norwegischen Staat. Nach Angaben von Statoil verteilen sich die restlichen Anteile ebenfalls weitgehend auf internationale Banken.

Der US-Botschafter in Baku, Richard Morningstar, zählt zu den wichtigsten Unterstützern des Pipeline-Ausbaus im Süd-Korridor. Die Ressourcen im Kaspischen Meer seien „hochwichtig“ für die EU und die USA, zitiert ihn Natural Gas Europe. Morningstar muss es wissen. Zuvor war er US-Sonderbotschafter für eurasische Energiefragen.

Im vergangenen Jahr brachten 58 Mitglieder des US-Repräsentantenhauses im House Committee on Foreign Affairs eine Resolution ein. Danach sollen die Pipeline-Projekte des Süd-Korridors unterstützt werden. Wortführer der Gruppe war der Abgeordnete Michael Turner. In einer Mitteilung schrieb Turner, dass die „Verbündeten der USA“ – also die Europäer – einen Zugang zu Energie-Alternativen haben müssen. Die Resolution wurde am 19. Oktober 2013 einstimmig verabschiedet.

Russland kontrolliert Osteuropa und Baltikum

Es fließen jährlich 400 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa. Etwa 160 Milliarden Kubikmeter stammen aus Russland, berichtet Business Day.

So bezieht Deutschland 30 Prozent seiner Energieträger aus Russland. Beim Nachbarland Polen beläuft sich die Abhängigkeit auf 91 Prozent. In den Niederlanden liegt der Anteil bei 34 Prozent und in Italien bei 28 Prozent. Doch die Osteuropäer, die Balten und Skandinavier sind massiv abhängig von russischen Energieträgern, berichtet Global Trade Information Services.

Finnland bezieht 76 Prozent seiner Energieträger aus Russland. In Litauen liegt der Anteil bei 92 Prozent, in Lettland bei 72 Prozent und Estland bei 69 Prozent. Bulgarien ist zu 90 Prozent abhängig von russischen Energielieferungen. In Ungarn liegt der Anteil bei 86 Prozent und in Rumänien bei 47 Prozent.
Quelle: DWN

.
.

weitere Informationen und Details zu Statoil