Rumäniens Regierung zerbrochen

Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta muss allein weiterregieren, sein liberaler Koalitionspartner hat ihn verlassen. Vieles spricht dafür, dass sich die Liberalen davon mehr Chancen bei der Präsidentenwahl im kommenden Herbst versprechen.
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WiWo

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The White House – Office of the Vice President

For Immediate Release February 13, 2014
Readout of Vice President Biden’s Call with Romanian President Traian Basescu

„In a telephone call today with Romanian President Traian Basescu, Vice President Biden discussed regional developments and expressed appreciation for Romania’s continued contributions to NATO missions.
The United States has a profound interest in Romania’s success as a democratic partner with strong rule of law as we pursue our shared global responsibilities and our strategic partnership.“

White House – Statements & Releases

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Anmerkung
Man beachte die geographische Nähe zur Ukraine!
Btw: Aus einer Pressemeldung der UNN geht hervor, dass die Regierung Rumäniens beschlossen hat, die Visapflicht für die Einreise der Ausländer einschließlich der ukrainischen Staatsbürger, der Besitzer von Schengen-Visen oder Aufenthaltsgenehmigungen von den Ländern des Schengen-Raumes ab dem 1. Februar 2014 abzuschaffen.

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Ihr Oeconomicus


Bosnien: Massenproteste gegen Armut und die korrupte Regierung

Eine Revolte von ArbeiterInnen, StudentInnen, Arbeitslosen und Kriegsveteran breitet sich über Bosnien-Herzegovina aus. Die Proteste richten sich gegen die schrecklichen sozialen Standards und die institutionalisierte ethische Spaltung. Die Proteste begannen in der Stadt Tuzla im Norden und breiteten sich schnell auf die Hauptstadt Sarajevo und andere Städte aus. Diese beeindruckenden Massenbewegungen zeugen von der Fähigkeit der Arbeiterklasse, sich selbst von den schwersten Rückschlägen zu erholen und wieder gemeinsam für gesellschaftliche Veränderungen zu kämpfen.

Seit mehreren Wochen demonstrieren in der ehemaligen Industriestadt Tuzla, in der eine Reihe von Staatsbetrieben privatisiert und ausgeschlachtet wurde und dann zu Grunde ging, gekündigte ArbeiterInnen. Die Proteste wurden größer, als Arbeitslose und Jugendliche sich den gekündigten ArbeiterInnen anschlossen. Die Regierung antwortete mit brutaler Polizeigewalt, was die DemonstrantInnen aber nur weiter anspornte. Am 4. Februar hielten sie eine größere Demonstration ab und forderten den Rücktritt der lokalen Regierung, die Wiederverstaatlichung der privatisierten Betriebe und die Bezahlung von Pensionen. Am 7. Februar marschierten Zehntausende in Tuzla zu Gebäuden der regionalen und zentralen Regierungen und sie brannten nieder.

Die meisten Proteste fanden zwar bisher in hauptsächlich bosnischen (muslimischen) Regionen statt, es gab allerdings schon Demonstrationen in über 30 Städten im ganzen Land. Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas gegen DemonstrantInnen in Sarajevo ein, wo DemonstrantInnen das Präsidialamt und andere Regierungsgebäude anzündeten. Sowohl KroatInnen und als auch BosnierInnen demonstrierten in Mostar, einer Stadt die mit einigen der bittersten Schlachten des Bürgerkriegs in den 1990ern verbunden wird.

Der Aufstand überraschte und lähmte die lokalen herrschenden Eliten und das EU-Establishment. Die Regierungen der Kantone Tuzla, Sarajevo, Una-Sana und Zenica-Doboj sind zurückgetreten. Massenprivatisierungen haben zu einer schweren Deindustrialisierung und Abhängigkeit von importierten Gütern und Leistungen geführt. Aber die allgemeine Haltung der DemonstrantInnen beinhaltet auch Opposition zur gesamten herrschenden politischen Elite und gegen die korrupten Regierungsstrukturen.

Korrupte Regierungsstrukturen

Das vielschichtige Regierungssystem der Föderation Bosnien und Herzegovina stammt vom Dayton-Abkommen aus 1995 und folgte auf drei Jahre Krieg und „ethnische Säuberungen“, bei denen über 100.000 Menschen ermordet wurden. Der Krieg von 1992 bis 1995 war der letzte Schritt in der gewaltsamen Spaltung Jugoslawiens sowie der kapitalistischen Restauration. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Jugoslawien wirtschaftlichen Aufschwung und eine erhebliche Steigerung des Lebensstandards, allerdings unter dem stalinistischen System der Herrschaft einer parasitären bürokratischen Elite über die staatliche Wirtschaft.

Für ihre eigenen imperialistischen Ziele halfen westliche Kräfte (insbesondere Deutschland), den dreijährigen Bürgerkrieg zwischen KroatInnen, SerbInnen und BosnierInnen (Muslime/Muslimas) zu provozieren und haben Seite an Seite mit Moskau rivalisierende Fraktionen der alten Elite unterstützt, die versuchten, Reichtum und Macht unter ihre Kontrolle zu bekommen. Als die kämpfenden Armeen sich bis zum Stillstand bekriegten intervenierten USA & Nato um das Dayton-Abkommen durchzusetzen und Bosnien in die „Entitäten“ der Föderation Bosnien und Herzegowina (hauptsächlich bewohnt von bosnischen Muslimen/Muslimas und bosnischen KroatInnen), der Republik Srpska (Serbische Republik) und den Distrikt Brčko, der formal zu beiden Entitäten gehört, zu teilen.

Jede Entität ist in Kantone geteilt. Die zehn Kantone haben jeweils PremierministerInnen und ein Kabinett. Aber dieses komplexe Regierungssystem bedeutet keine wirkliche Demokratie. Der hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina der EU, zur Zeit der Österreicher Vladimir Inzko, hat diktatorische Vollmachten wie die Möglichkeit, BeamtInnen zu entfernen und verpflichtende Regierungsentscheidungen zu erzwingen. Dass das letztlich ein neokoloniales Protektorat des Westens ist zeigte sich letzte Woche, als Inzko eine militärische Intervention der EU androhte um die Massenproteste zu beenden.

„Ethnozentrische“ Politik

Bosniens komplexe macht-aufspaltende Struktur legitimiert und institutionalisiert ethnienbezogene Politik. Die diversen „ethnischen Veto-Punkte“ erlauben es nationalistischen PolitikerInnen, die föderale Regierung bei vielen Themen zu paralysieren. WählerInnen, die aufrichtige, alle Ethnien umfassende, von der ArbeiterInnenklasse getragene und sozialistische Politk wollen könnten, wird keine Beachtung geschenkt. Das Verlangen nach einer Alternative zur „ethnozentrischen“ rechts-außen Politik wird durch viele der Sprüche auf den aktuellen Demonstrationen angedeutet. „Ich habe in drei Sprachen Hunger“ erklärte ein Plakat.

Der aufgeblähte, bürokratische, autoritäre, korrupte und ineffiziente Regierungsapparat ist eine der verhassten Zielscheiben der Protestbewegung. Die politischen Eliten aller Parteien sind für das Abzapfen von Milliarden von Dollar, die für Finanzhilfe und Kapitalinvestitionen bestimmt waren, verhasst. Obwohl sie zynisch eine ethnische Gruppe gegen die andere ausspielen sind sich die rechten politischen Eliten darin einig, dass neoliberale Angriffe auf die Bevölkerung notwendig sind, die Bedingung für Bosniens Beitritt zur EU sind. Die herrschenden Parteien von Bosnien und Herzegowina haben mit der EU zusammengearbeitet um ein Kürzungsprogramm des Internationalen Währungsfonds zu Lasten der ArbeiterInnen durchzusetzen.

Fünf von Kürzungen geprägte Jahre haben zu Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst, dem Einfrieren von Budgets, einem dramatischen Fall von Konsumausgaben und dem Anschwellen der öffentlichen Verschuldung geführt. Inzwischen durchschauen mehr und mehr BosnierInnen den nationalistischen und ethnischen Nebel um die neoliberale Agenda der Großparteien. Beim Versuch, die ethnische Karte zu spielen um zu verhindern, dass die Revolte die Republika Srpska mit voller Wucht trifft, bezeichnete ihr Präsident Milorad Dodik die Demonstrationen als bosnisch-kroatisches Komplott gegen SerbInnen.

Das konnte Proteste in serbischen Städten wie Banja Luka, Brcko und Prijedor aber nicht verhindern. Sogar der Verband der bosnisch-serbischen Kriegsveteranen attackierte Dodik’s Kommentare. Sie beschuldigen die Herrschenden zu „versuchen, auf Biegen und Brechen einen Staat zu erhalten, der auf Verbrechen, Korruption, Freunderlwirtschaft aufbaut sowie einem horrenden Bildungssystem und dessen Auswirkungen bereits bekannt sind.”

Die Basis für alle Ethnien umfassende Klassensolidarität in Bosnien und am ganzen Balkan ist in den Sprüchen und Forderungen der DemonstrantInnen enthalten.

Hunderte nahmen an einer Solidaritätsaktion in der kroatischen Hauptstadt Zagreb teil, auf einem Banner war zu lesen: „Nein zum Krieg zwischen den Völkern. Kein Friede zwischen den Klassen!“ Die „Deklaration der ArbeiterInnen und BürgerInnen des Kantons Tuzla“ vom 7. Februar enthält radikale Forderungen, die eine klare Ablehnung der Marktwirtschaft bedeuten. Sie fordern eine sichere Gesundheitsversorgung, das Annullieren der Privatisierungsprogramme, die Rückgabe der Fabriken an die ArbeiterInnen, alles unter die Kontrolle der öffentlichen Regierung zu stellen und einen ArbeiterInnenlohn für Regierungsmitglieder.

Beschränkungen

DemonstrantInnen haben in ganz Bosnien Versammlungen und Plena organisiert, das Plenum von Tuzla hat sogar VertreterInnen für die lokale Regierung bestimmt.

Allerdings bedeuten der großteils spontane Charakter und das Fehlen von Arbeiterorganisationen und einer unabhängigen politische Führung in dieser Phase gefährliche Beschränkungen für die Bewegung. Das zeigt sich in anderen Forderungen der DemonstrantInnen in Tuzla, wie zum Beispiel dem Ruf nach „der Errichtung einer technischen Regierung, bestehend aus unpolitischen, nicht kompromittierten ExpertInnen.“

Das mag für die Protestierenden wie eine Möglichkeit, die korrupten, eigennützigen PolitikerInnen loszuwerden aussehen, „technische Regierungen“ in Italien und Griechenland zeigten aber, dass sie keine neutralen SchiedsrichterInnen sind, sondern den Kürzungsforderungen des Big Business dienen. Eine „unparteiische, technische“ Regierung würde in Bosnien unter immensen Druck durch rechte, nationalistische Kräfte und die Pro-Big-Business-Interessen der EU geraten.

Durch das Fehlen von echter Arbeiterdemokratie im früheren Jugoslawien, gefolgt von den Schrecken des Krieges und der kapitalistischen Restauration könnte man erwarten, das die Arbeiterbewegung sehr schwach ist. Trotzdem haben ArbeiterInnen, StudentInnen und Arbeitslose keine andere Möglichkeit, als sich selbst zu organisieren, Versammlungen und Räte von Massenbewegungen zu bilden, die auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene die nächsten Schritte demokratisch beschließen um ihre Ziele zu erreichen.

Gemeinsame Aktionen der Arbeiterklasse

Die Waffen der Arbeiterklasse in der gesamten Region von Bosnien sind unter anderen Streiks und Generalstreiks. Koordinierte Aktionen der Arbeiterklasse in der Föderation und der Republika Srpska sind notwendig, um alle ArbeiterInnen zu vereinen und gegen den Nationalismus anzukämpfen, den die herrschenden Eliten mit Sicherheit entfesseln werden um ihre Interessen zu verteidigen. Ein starker Klassenappell an das Fußvolk der Polizei kann helfen, die staatliche Unterdrückung zu neutralisieren. Eine starke, vereinte Arbeiterbewegung würde die fortschrittlichsten Forderungen, die heute in Tuzla, Sarajevo und anderen Städten genannt werden erweitern und entwickeln und für das sofortige Ende der IWF-Kürzungspolitik, den Rauswurf des Hohen Repräsentanten der EU und das Ende aller imperialistischer Einmischung kämpfen.

Die Bildung einer Arbeitermassenpartei mit sozialistischem Programm könnte eine wirkliche Alternative zu allen Schattierungen von reaktionären, nationalistischen Parteien und lokalem Gangster-Kapitalismus anbieten. Eine unabhängige Arbeiterbewegung würde für eine konstituierende Versammlung und eine Regierung der Mehrheit der ArbeiterInnen statt Bosniens korrupten, ethisch spaltenden Regierungsstrukturen kämpfen.

Die privatisierte Industrie demokratisch zu vergesellschaften, als Teil einer geplanten Wirtschaft unter demokratischer Arbeiterkontrolle und -verwaltung würde ArbeiterInnen am ganzen Balkan ermutigen, dem Beispiel zu folgen.

Auf dieser Basis könnten ArbeiterInnen aller Ethnien und nationalen Hintergründe demokratisch und friedlich ihre gemeinsame Zukunft bestimmen, als Teil einer freien und gleichberechtigten sozialistischen Föderation am Balkan. Die Massenproteste der letzten Wochen sind der erste wichtige Schritt zu diesen Zielen.

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von Niall Mulholland – sozialismus.info

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[Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Holger Dröge – SAV Bundeszentrale]

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Archiv-Beitrag:
Soziale Unruhen in Bosnien (!)


BVerfG kippt 3%-Hürde

EU-Wahlrecht: Expertengespräch vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts am 26.02.2014
Vor dem Urteilsspruch ist ZDF-Rechtsexperte Joachim Pohl im Gespräch mit Prof. Michael Brenner (Friedrich-Schiller-Universität, Jena) und Ulrike Müller (Freie Wähler) zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die 3-Prozent-Hürde bei der Europawahl.

EU-Wahlrecht: Karlsruhe kippt 3-Prozent-Hürde am 26.02.2014
Urteilsspruch des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, zum Wegfall der 3-Prozent-Hürde bei Europawahlen. Anschließend ist ZDF-Rechtsexperte Joachim Pohl im Gespräch mit Ulrike Müller (Freie Wähler), Julia Reda (Piraten) und Prof. Michael Brenner (Friedrich-Schiller-Universität, Jena)

Bundesverfassungsgericht – Pressestelle – Pressemitteilung Nr. 14/2014 vom 26. Februar 2014
Urteil vom 26. Februar 2014

2 BvE 2/13
2 BvE 5/13
2 BvE 6/13
2 BvE 7/13
2 BvE 8/13
2 BvE 9/13
2 BvE 10/13
2 BvE 12/13
2 BvR 2220/13
2 BvR 2221/13
2 BvR 2238/13

Drei-Prozent-Sperrklausel im Europawahlrecht ist unter den gegenwärtigen rechtlichen und tatsächlichen Verhältnissen verfassungswidrig

„Die Drei-Prozent-Sperrklausel im Europawahlrecht ist verfassungswidrig.
Dies hat der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts mit heute verkündetem Urteil entschieden. Unter den gegebenen rechtlichen und tatsächlichen Verhältnissen ist der mit der Sperrklausel verbundene schwerwiegende Eingriff in die Grundsätze der Wahlrechtsgleichheit und Chancengleichheit nicht zu rechtfertigen. Eine abweichende verfassungsrechtliche Beurteilung kann sich ergeben, wenn sich die Verhältnisse wesentlich ändern. Künftige Entwicklungen kann der Gesetzgeber dann maßgeblich berücksichtigen, wenn sie aufgrund hinreichend belastbarer tatsächlicher Anhaltspunkte schon gegenwärtig verlässlich zu prognostizieren sind. Die Entscheidung ist mit 5:3 Stimmen ergangen; der Richter Müller hat ein Sondervotum abgegeben.

Pressemitteilung BVerfG

Anmerkung:
Besonderer Dank gebührt Herrn Prof. Hans-Herbert von Arnim, der seit Jahren unermüdlich für ein besseres Wahlrecht kämpft und auch diesmal die besseren Argumente besaß als die Vielzahl unserer Volksvertreter.

Ergebnis kleiner Parteien bei der Europawahl 2009:

gültige Stimmen: 26,333.444
davon gingen 2,840.893 Stimmen an Parteien, die NICHT ins Parlament einzogen, weil sie an der damaligen 5%-Hürde scheiterten
Im Einzelnen gingen nachfolgende Stimmenanteile an:
FREIE WÄHLER: 442.579 (1,7%)
Republikaner: 347.887 (1,3%)
Tierschutzpartei: 289.694 (1,1%)
Familienpartei: 252.121 (1,0%)
Piraten: 229.464 (0,9%)
Rentnerpartei: 212.501 (0,8%)
ödp: 134.893 (0,5%)
Sonstige: 931.754
(AUF, Aufbruch, BP, Bündnis für Demokratie durch Volksabstimmung, BüSo, CM, DKP, DVU, EDE, FBI. Die Frauen, Für Volksentscheide, Die Grauen, Newropeans, PBC, 50plus, PSG, RRP, Die Violetten)

Ihr Oeconomicus

Pressestimmen und Leserkommentare

Die Zeit

Frankfurter Rundschau

FAZ

SpOn

Der (erwartungsgemäße) Kommentar von Heribert Prantl:
„Das Europaparlament – ein Rummelplatz?“
Süddeutsche

politische Reaktionen

Europawahl: Reaktionen auf Wegfall der 3-Prozent-Hürde am 26.02.2014
Reaktionen auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts über den Wegfall der 3-Prozent-Hürde von Thomas de Maizière (CDU, Bundesinnenminister), Heiko Maas (SPD, Bundesjustizminister), Thomas Oppermann (SPD, Bundestags-Fraktionsvorsitzender) und Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen, Bundesvorsitzender)

Angst vor Parteien, „die Europa zerstören wollen“
Der Präsident des Europa-Parlaments, Martin Schulz, sieht den Wegfall der Drei-Prozent-Hürde bei der Europawahl skeptisch.

„Je mehr Zersplitterung das Parlament erfährt, desto schwieriger wird die Gesetzgebung“,

so Schulz im ZDF. Auch befürchtet er, dass europafeindliche Parteien stärker vertreten sein werden.

Einschätzungen von Frank Bräutigam – ARD-Mittagsmagazin


Wie sehen die Städte von morgen aus ?

Wie sehen die Städte von morgen aus ?
Wie gehen wir in Zukunft mit begrenztem Wohnraum in den Städten um? Wie werden die Megastädte den Bedürfnissen ihrer Einwohner gerecht, wenn Mieten ins Unermessliche wachsen? Und wie wird aus grauen Stadtmauern eine grüne naturverbundene Umgebung?
STADT DER ZUKUNFT – ZUKUNFT DER STADT
Die Stadt als Firma, als Ort der Selbstverwirklichung, des sozialen Kampfes oder als Ort großer Planungsträume – die Dokumentation „Stadt der Zukunft – Zukunft der Stadt“ zeigt die europäischen Metropolen Madrid, London und Hamburg in verschiedenen Situationen und ihre Bewohner als deren Gestalter und Opfer.

ARTE-Doku – [45 Min]

WIE WIRD DIE STADT SATT?
Wie soll die Weltbevölkerung in Zukunft ernährt werden?
Die Dokumentation stellt unterschiedliche Modelle vor: Agrarwissenschaftler Peter Smeets möchte die Lebensmittelproduktion in große industrielle Zonen um die Städte herum verlegen. Der Ökolandwirt Felix zu Löwenstein glaubt, dass wir kein Produktions-, sondern ein Verteilungsproblem haben. Den Menschen auf dem Land fehle Zugang zu Wasser, zu Finanzierung und Bildung. Und in Berlin suchen Urban Gardener den Kontakt mit der Natur, soziales Miteinander und eine alternative Versorgung.

Andernach – die essbare Stadt
„Pflücken erlaubt“, heißt es in Andernach: Seit 2010 gibt es dort öffentliche Stadtgärten, die mit einer Vielfalt an Nutz- und Ziepflanzen begrünt werden.
Jeder Bürger der Stadt darf dort Blumen pflücken sowie Obst und Gemüse ernten. Vandalismus gibt es bei den öffentlichen Flächen so gut wie gar nicht. Um die Beete kümmern sich städtische Arbeiter, aber auch Ein-Euro-Jobber, Langzeitarbeitslose und Freiwillige.

Großbritannien: Kommunen für die Mittelklasse
In Großbritannien trat in den 70er und 80er Jahren der wirtschaftspolitische Neoliberalismus seinen Siegeszug an.
Daran konnte auch New Labour in den 90ern nichts Grundlegendes ändern. Es gibt jetzt aber in Zeiten der Rezession eine Gegenbewegung, die sich in immer mehr traditionellen Mittelklasse-Dörfern in ganz Großbritannien ausbreitet.

Masdar, Stadt der Zukunft
In den Vereinigten Arabischen Emiraten entsteht seit 2008 die Öko-Stadt Masdar. Die „Stadt der Zukunft“ soll CO2-neutral werden und ihren Abfall recyceln. Bis zu 50.000 Bewohner sollen hier eines Tages ausschließlich mit erneuerbarer Energie versorgt werden. 18 Milliarden Dollar investiert Abu Dhabis Regierung in das Bauprojekt, das 2025 fertig sein soll. Architekten und Ingenieure legten bei der Konzeption der „grünen Stadt“ großen Wert auf die Prinzipien der Nachhaltigkeit.

Schwimmende Städte – Neue Heimat auf dem Wasser?
Unweit von Amsterdam entsteht die „Floating City IJmeer“, eine Siedlung, die keinen festen Boden hat und sich mitten im Ijsselmeer befindet – gebaut auf schwimmenden Elementen. Es ist eine neue Art der Landgewinnung in Zeiten der Verstädterung und des Klimawandels. Doch wie baut man auf dem Wasser?

Chongqing – Die größte Stadt der Erde
Chongqing, mit 32 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Erde. Sie umfasst in Zentralchina ein Verwaltungsgebiet von der Fläche Österreichs. Sie ist die große Unbekannte: Chongqing, mit 32 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Erde. Sie umfasst in Zentralchina ein Verwaltungsgebiet von der Fläche Österreichs. Das Zentrum liegt auf einer Halbinsel, die nicht nur äußerlich an Manhattan erinnert. Chongqing ist die Weltmetropole der Zukunft. Aus Bauern werden Bürger, auf bisherigem Ackerland wachsen Wolkenkratzer. Das Fremde wird nahegebracht über Menschen, die versuchen, ihre Träume zu leben: Die attraktive Jungunternehmerin Coco und der Lastenträger Liu, der Autofabrikant Yin Mingshan und die Nachtklub-Sängerin Candy, die Millionärin He Yongzhi, die Restaurants in ganz China und sogar den USA besitzt, und der Taxifahrer, der zufällig den gleichen Familiennamen trägt
Das bunte Porträt einer aufregenden Stadt.