Krise springt auf weitere Schwellenländer über: Crashed der Finanzmarkt in Kasachstan?

Der Druck an den Finanzmärkten auf die Währungen von Schwellenländern hat den kasachischen Tenge erreicht.
Die Valuta des zentralasiatischen Erdölexporteurs verlor am Dienstag zum Dollar rund 16% an Wert. Zuvor hatte die Zentralbank entschieden, den Tenge überraschend stark abzuwerten:
Statt die Währung mit Interventionen in einem Korridor von 145 bis 155 Tenge je US$ zu halten, setzte sie als neuen Wert 185 Tenge bzw. einen Korridor von 3 Tenge ober- oder unterhalb an. Am Devisenmarkt reagierten Investoren sofort; der Wert der Währung stürzte von 156 auf bis zu 186 Tenge je US$.
[…]
NZZWSJ

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Anmerkung:
Aus kasachischer Sicht mangelt es nicht an Schuldzuweisungen gegenüber ausländischen Notenbanken, wie etwa der FED.
An eigene Verantwortlichkeiten wird dabei natürlich nicht gedacht. Bislang hat man sehr gut ‚auf Pump‘ gelebt und dabei vergessen, dass die eigene Volkswirtschaft die dadurch entstehenden Aufwendungen selbst erwirtschaften muss. Das Beispiel Ukraine zeigt sehr deutlich auf, was geschehen kann, wenn Klüngelwirtschaft und Korruption überhand nehmen. Am Ende des Tages geht seitens der Investoren einstiges Vertrauen in den Staat verloren und es entsteht die Sorge, dass Vermögen durch korrupte Beamte beschlagnahmt werden könnte. Die Konsequenz: Rette sich wer kann!
So entsteht schon fast zwangsläufig Abwertungsdruck für die Währung, Modernisierungsmaßnahmen unterbleiben und die lokale Wirtschaft verharrt auf niedrigem Niveau.
Härtere Währungen haben eben schon immer von absaufenden Währungen profitiert, anschauliche Beispiele hierzu finden sich von A-rgentinien bis Z-imbabwe in der Finanz- und Währungsgeschichte!

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Ihr Oeconomicus

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Archiv-Beitrag:
„Wie eine Volkswirtschaft wächst .. und warum sie abstürzt“

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Archiv-Beitrag:
„Die Rolle der Illusion in Religion und Ökonomie“


Geldwäschern das Handwerk legen!

Das Europäische Parlament muss anonymen Briefkastenfirmen ein Ende machen
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Anfang kommender Woche soll in zwei Ausschüssen des Europäischen Parlaments über die vierte Fassung der EU-Anti-Geldwäscherichtlinie abgestimmt werden. In diesem Zusammenhang fordern die zivilgesellschaftlichen Organisationen WEED, Transparency International Deutschland, Attac und das Netzwerk Steuergerechtigkeit die verpflichtende Offenlegung der Nutznießer („wirtschaftlich Berechtigte“) von Firmen, Trusts und anderen Rechtspersonen in einem Register, das öffentlich ist und abgefragt werden kann. Derartige öffentliche Register waren in dem Gesetzesentwurf der EU-Kommission noch nicht enthalten, könnten jetzt aber durch das Parlament ergänzt werden. Die Ermittlungsbehörden, die Öffentlichkeit und die Wirtschaft hätten dann einen besseren Überblick und könnten Geldwäsche früher unterbinden und schneller aufklären.

Laut einem neuen Bericht der OECD über den Zahlungsverkehr mit Entwicklungsländern stellen 27 von 34 OECD-Ländern völlig unvollständige Informationen über die Nutznießer von Firmen und Trusts zur Verfügung. Damit ist eine wirksame Bekämpfung von Geldwäsche und deren Vortaten Steuerhinterziehung, Bestechung und Bestechlichkeit erheblich behindert.

Markus Henn, Referent für Finanzmärkte bei WEED und Koordinator des Netzwerks Steuergerechtigkeit:

„Die Abgeordneten haben die Chance, einen großen Schritt zur effizienteren Bekämpfung von Geldwäsche zu gehen. Mit der Einführung von öffentlichen Registern über die wahre Nutznießerschaft würde es für Kriminelle und korrupte Eliten deutlich schwerer werden, ihr Geld zu verstecken.“

Caspar von Hauenschild, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland:

„Einige Wirtschaftsvertreter klagen über mehr Aufwand durch eine konsequente Richtlinie. Dabei würde die Transparenz es zum Beispiel Banken erleichtern, die vorgeschriebene Kenntnis ihrer Geschäftspartner nachzuweisen.“

Jutta Sundermann von Attac ergänzt:

„Es muss sichergestellt sein, dass Verstöße gegen die Geldwäschegesetze ausreichend sanktioniert und die Sanktionen öffentlich gemacht werden. Nur so können sowohl die Kriminellen als auch die beteiligten Banken und Unternehmen abgeschreckt werden. Auch die Erfassung von politisch und wirtschaftlich exponierten Personen muss verbessert werden. Wie die jüngsten Veröffentlichungen über die fragwürdigen Aktivitäten der Deutschen Bank im Zusammenhang mit krummen Geschäften chinesischer Politiker und andere Fälle zeigen, reichen die geltenden Vorgaben nicht aus.“

Quelle: attac

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Teile der 4.EU-Geldwäscherichtlinie stehen zur Abstimmung

Nach Informationen des Geldwäschebeauftragten findet am Donnerstag, dem 13.02.2014 behandeln die Ausschüsse für Wirtschaft und Währung und für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres folgende Punkte zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung:

  • Schutz der Privatsphäre und Datenschutz
  • Elektronisches Geld und Zahlungen, grenzüberschreitender Kreditverkehr
  • Finanzaufsicht
  • Zusammenarbeit zwischen Behörden
  • Maßnahmen der Terrorismusbekämpfung
  • Kapitalabwanderung
  • Geldwäsche

Weitere Einzelheiten finden Sie auf den Seiten des Europäischen Parlaments.

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Die Dokumente:

STELLUNGNAHME
des Entwicklungsausschusses
für den Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres
zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates
zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung
(COM(2013)0045 – C7-0032/2013 – 2013/0025(COD))
Committee opinion DEVE PE514.725 02/10/2013 – EP

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ENTWURF EINES BERICHTS
über den Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates
zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung
(COM(2013)0045) – C7-0032/2013 – 2013/0025(COD))
Ausschuss für Wirtschaft und Währung
Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres
Committee draft report PE523.003 11/11/2013 – EP

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STELLUNGNAHME
des Rechtsausschusses
für den Ausschuss für Wirtschaft und Währung und den Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres
zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates
zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung
(COM(2013)0045 – C7-0032/2013 – 2013/0025(COD))
Committee opinion JURI PE516.897 04/12/2013 – EP

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ÄNDERUNGSANTRÄGE 94 – 413
Entwurf eines Berichts
Krišjānis KariĦš, Judith Sargentini (PE523.003v01-00)
über den Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates
zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung
Vorschlag für eine Richtlinie
(COM(2013)0045 – C7-0032/2013 – 2013/0025(COD))
Amendments tabled in committee PE524.784 11/12/2013 – EP

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ÄNDERUNGSANTRÄGE 414 – 547
Entwurf eines Berichts
Krišjānis KariĦš, Judith Sargentini (PE523.003v01-00)
zum Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates
zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung
Vorschlag für eine Richtlinie
(COM(2013)0045 – C7-0032/2013 – 2013/0025(COD))
Amendments tabled in committee PE524.801 11/12/2013 EP

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Archiv-Beiträge
zum Themenkomplex „Kapitalverkehrskontrollen“

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Whistle-Blower: HSBC wäscht Geld für Drogen-Kartelle
Die britische HSBC betreibt weiterhin Geldwäsche für Drogen-Kartelle und Terror-Organisationen, sagt ein früherer Mitarbeiter. Europas größte Bank war in den schlimmsten Geldwäsche-Skandal der Finanzgeschichte verwickelt. Sie wurde aber nur zu einer geringen Geldstrafe verurteilt.
[…]
DWN

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RT-Interview mit Everett Stern
Transcript

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THE GEOPOLITICS OF SHALE GAS

THE GEOPOLITICS OF SHALE GAS
THE IMPLICATIONS OF THE US’ SHALE GAS REVOLUTION
ON INTRASTATE STABILITY WITHIN TRADITIONAL OIL– AND NATURAL GAS-EXPORTING COUNTRIES IN THE EU NEIGHBORHOOD

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The US’ shale gas revolution could in the long term destabilize traditional oil- and gas exporters in the European Union (EU) neighborhood: A combination of substitution effects and greater energy efficiency, could put pressure on the price of oil, leading to fiscal difficulties in traditional hydrocarbon exporting countries.

The Hague Centre for Strategic Studies (HCSS) conducted a study on the geopolitical consequences of shale gas in the context of the ‘Strategy & Change program‚. HCSS calls upon the EU to seek alternate interdependencies with the oil and gas exporters in its immediate neighborhood, leading to a further development of these nations.

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CONTENTS

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FOREWORD

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CONTENTS

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LIST OF FIGURES

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LIST OF ABBREVIATIONS

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EXECUTIVE SUMMARY

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1 INTRODUCTION

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2 TODAY’S MARKET IN SHALE GAS

  • 2.1 Definitions and Terminology
  • 2.2 Global Resources and Production of Shale Gas
  • 2.3 Direct Effects of Shale Gas Extraction
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3 ENERGY MARKETS AND GEOPOLITICS

  • 3.1 Geopolitics and the International Oil Market
  • 3.2 Geopolitics and the Market for Natural Gas
  • 3.3 Indirect Effects of Shale Gas: Shale Gas as a Geopolitical Domino?
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4 METHODOLOGY

  • 4.1 System Dynamics and Scenario Discovery
  • 4.2 General Modeling Assumptions
  • 4.3 Energy Price Scenarios Model
  • 4.4 Country Stability Model
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5 TYPICAL FUTURE PRICE SCENARIOS

  • 5.1 Paradigm Shifts in Natural Gas Markets
  • 5.2 Price Developments in Energy Markets in Selected Regions
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6 INTRASTATE STABILITY IN EUROPE’S NEIGHBORHOOD

  • 6.1 Comparability of Countries
  • 6.2 Impact on State Stability
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7 CONCLUSIONS AND RECOMMENDATIONS

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BIBLIOGRAPHY

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ANNEX 1: HORIZONTAL DRILLING
ANNEX 2: COUNTRY SPECIFIC INFORMATION
ANNEX 3: SHALE GAS SCENARIOS

  • Scenario 1
  • Scenario 2
  • Scenario 3
  • Scenario 4
  • Scenario 5
  • Scenario 6
  • Scenario 7
  • Scenario 8
  • Scenario 9
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Price Volatility Scenarios

  • Scenario 10
  • Scenario 11
  • Scenario 12
  • Scenario 13
  • Scenario 14
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ANNEX 4: IMPACT ON TRADITIONAL HYDROCARBON-EXPORTING COUNTRIES
Initial Conditions
Scenario Dynamics

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LIST OF FIGURES

  • Figure 1 The research design of the study
  • Figure 2 The research design of the study
  • Figure 3 Worldwide technically recoverable shale gas resources (trillion cubic feet, Tcf)
  • Figure 4 Global shale gas production and current projects
  • Figure 5 Dependency on natural gas imports in the EU, 2000-2011
  • Figure 6 US gas imports vs. shale gas production, 2006-2011
  • Figure 7 Origin of EU gas imports, 2010
  • Figure 8 Spot crude oil (Western Texas Intermediate) prices (in nominal US$ per barrel) and important (geopolitical) events 1970-2012
  • Figure 9 Recovery time of oil-exporting countries after a disruption in crude oil supply
  • Figure 10 Natural gas prices (in nominal US$) per Million British Thermal Units (mmBTU)
  • Figure 11 Balancing supply and demand
  • Figure 12 Sector diagram of the energy prices model
  • Figure 13 View of the demand sub-model
  • Figure 14 View of the (extraction) capacity sub-model
  • Figure 15 View of the costs sub-model
  • Figure 16 View of the prices sub-model
  • Figure 17 View of the trade sub-model
  • Figure 18 The impact of resource prices on instability
  • Figure 19 Sector diagram of the instability model
  • Figure 20 View of the economic sub-model
  • Figure 21 View of the resources sub-model
  • Figure 22 View of the population sub-model
  • Figure 23 View of the instability sub-model
  • Figure 24 View of the institutions sub-model
  • Figure 25 Stack graph of energy input shares
  • Figure 26 Prices of natural gas
  • Figure 27 Gas price scenarios ‘high share of individual fuel type’
  • Figure 28 Oil price scenarios ‘high share of individual fuel type’
  • Figure 29 Gas price scenarios of high volatility
  • Figure 30 Oil price scenarios of high volatility
  • Figure 31 Scenario effects for Russia
  • Figure 32 Scenario effects for Qatar
  • Figure 33 Schematic geology of natural gas resources
  • Figure 34 Stack graph of energy input shares
  • Figure 35 Prices of natural gas
  • Figure 36 Energy demand of the regions
  • Figure 37 Energy demand shares of the regions
  • Figure 38 Oil and average energy prices
  • Figure 39 Stack graph of energy input shares
  • Figure 40 Prices of natural gas
  • Figure 41 Energy demand of the regions
  • Figure 42 Energy demand shares of the regions
  • Figure 43 Oil and average energy prices
  • Figure 44 Stack graph of energy input shares
  • Figure 45 Prices of natural gas
  • Figure 46 Energy demand of the regions
  • Figure 47 Energy demand shares of the regions
  • Figure 48 Oil and average energy prices
  • Figure 49 Stack graph of energy input shares
  • Figure 50 Prices of natural gas
  • Figure 51 Energy demand of the regions
  • Figure 52 Energy demand shares of the regions
  • Figure 53 Oil and average energy prices
  • Figure 54 Stack graph of energy input shares
  • Figure 55 Prices of natural gas
  • Figure 56 Energy demand of the regions
  • Figure 57 Energy demand shares of the regions
  • Figure 58 Oil and average energy prices
  • Figure 59 Stack graph of energy input shares
  • Figure 60 Prices of natural gas
  • Figure 61 Energy demand of the regions
  • Figure 62 Energy demand shares of the regions
  • Figure 63 Oil and average energy prices
  • Figure 64 Stack graph of energy input shares
  • Figure 65 Prices of natural gas
  • Figure 66 Energy demand of the regions
  • Figure 67 Energy demand shares of the regions
  • Figure 68 Oil and average energy prices
  • Figure 69 Stack graph of energy input shares
  • Figure 70 Prices of natural gas
  • Figure 71 Energy demand of the regions
  • Figure 72 Energy demand shares of the regions
  • Figure 73 Oil and average energy prices
  • Figure 74 Stack graph of energy input shares
  • Figure 75 Prices of natural gas
  • Figure 76 Energy demand of the regions
  • Figure 77 Energy demand shares of the regions
  • Figure 78 Oil and average energy prices
  • Figure 79 Stack graph of energy input shares
  • Figure 80 Prices of natural gas
  • Figure 81 Energy demand of the regions
  • Figure 82 Energy demand shares of the regions
  • Figure 83 Oil and average energy prices
  • Figure 84 Stack graph of energy input shares
  • Figure 85 Prices of natural gas
  • Figure 86 Energy demand of the regions
  • Figure 87 Energy demand shares of the regions
  • Figure 88 Oil and average energy prices
  • Figure 89 Stack graph of energy input shares
  • Figure 90 Prices of natural gas
  • Figure 91 Energy demand of the regions
  • Figure 92 Energy demand shares of the regions
  • Figure 93 Oil and average energy prices
  • Figure 94 Stack graph of energy input shares
  • Figure 95 Prices of natural gas
  • Figure 96 Energy demand of the regions
  • Figure 97 Energy demand shares of the regions
  • Figure 98 Oil and average energy prices
  • Figure 99 Stack graph of energy input shares
  • Figure 100 Prices of natural gas
  • Figure 101 Energy demand of the regions
  • Figure 102 Energy demand shares of the regions
  • Figure 103 Oil and average energy prices
  • Figure 104 Scenario effects for Russia
  • Figure 105 Scenario effects for Qatar
  • Figure 106 Scenario effects for Azerbaijan
  • Figure 107 Scenario effects for Saudi Arabia
  • Figure 108 Scenario effects for Algeria
  • Figure 109 Scenario effects for Northwestern Europe
  • Figure 110 Scenario effects for Egypt
  • Figure 111 Scenario effects for Kazakhstan
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Quelle und Report
by
THE HAGUE CENTRE FOR STRATEGIC STUDIES (HCSS) & THE NETHERLANDS ORGANISATION FOR APPLIED SCIENTIFIC RESEARCH (TNO)


Geheime Geschäfte von Politik und Wirtschaft

DER GEPLÜNDERTE STAAT

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Um öffentliche Bauvorhaben und Dienstleistungen während der Eurokrise weiter finanzieren zu können, hat die Politik ein fragwürdiges Finanzierungsmodell erfunden – Öffentliche private Partnerschaften, kurz ÖPP genannt. Dabei investieren private Unternehmen in ganz Europa in die öffentliche Infrastruktur, um sie anschließend zu betreiben. Es handelt sich um ein Finanzierungskonzept, das vollkommen intransparent ist. Angeblich sollen Bund und Länder dadurch entlastet werden, doch es zeigt sich, dass private Unternehmen hier wohl eher Profit auf Kosten des Staates machen.

Die Dokumentation berichtet anhand der wichtigsten Beispiele – darunter die Hamburger Elbphilharmonie, das umstrittene Milliardenprojekt des Pariser Justizpalastes, der Ausbau der Autobahn A7 in Norddeutschland oder der Neubau der TGV-Strecke zwischen Tours und Bordeaux – über die Erfahrungen mit ÖPP in Deutschland und Frankreich. Zu Wort kommen Befürworter und Gegner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie staatliche Finanzkontrolleure wie der Präsident des Bundesrechnungshofs, Dieter Engels.

Für die großen Investmentbanken und Baukonzerne ist ÖPP ein wichtiges Instrument, um den klammen Staaten trotz Schuldenbremse Aufträge zu entlocken und Milliarden zu leihen. Im Gegenzug erhalten sie dafür zum Teil zweistellige Renditegarantien, und das über Laufzeiten von bis zu 30 Jahren. In der Regel sind die Absprachen zwischen Staat und Konzernen geheim. So geheim, dass selbst die zuständigen Abgeordneten in den Parlamenten nicht informiert sind. „Die parlamentarische Kontrolle wird ausgebremst“, beklagt sich Anton Hofreiter, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Grünen.

ÖPP sei ein Modell, von dem alle profitieren, sagen Befürworter wie der ehemalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Aber je mehr ÖPP-Projekte es europaweit gibt und je länger sie laufen, desto deutlicher zeichnet sich ab: ÖPP werden in Wirklichkeit oft schöngerechnet.

Den Autoren gelingt es, ein Stück Geheimpolitik auszuleuchten. Berichtet wird, wie die Idee für ÖPP entstand, warum die Finanzierung zum Staatsgeheimnis erklärt wird, wer verdient – und wer am Ende bezahlt. Es geht um den staatlichen Ausverkauf, um folgenreiche Milliardengeschäfte, , und darum, wie Politiker aus guten und manchmal schlechten Gründen mit ÖPP die Zukunftsfähigkeit Europas verspielen.

Mehr Informationen auf: http://www.arte.tv/future

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Archiv-Beiträge:
Public Privat Partnership (PPP) – Öffentliche private Partnerschaften (ÖPP)