Toller Nebenjob: Beamte als Versicherungsvertreter
Veröffentlicht: 27. Januar 2014 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN | Tags: Beamte, Datenschutz, Debeka, Prof. Hans Herbert von Arnim 4 KommentareBeim Versicherungsunternehmen Debeka sind offenbar Datenschutzvorschriften massiv verletzt worden. Beamten wurden lukrative Nebenjobs als Versicherungsvertreter angeboten.
Für die Debeka-Vertreter sind die Kontaktdaten angehender und neuer Beamter Gold wert. Schließlich gehören Beamte zu den wichtigsten Kunden. Und wer sollte früher und besser um den Nachwuchs Bescheid wissen, als die, die schon Staatsdiener sind, die Beamten in der öffentlichen Verwaltung? Welche Versicherung sie dazu bringt, die eigenen Versicherungsverkäufer auf potentielle Neukunden hinzuweisen, hat oft den entscheidenden Vorsprung vor der Konkurrenz.
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NDR – PANORAMA
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Sehr geehrter Herr Oeconomicus, diese Aufregung verstehe ich überhaupt nicht! Als ich Anfang der 80er Jahre für Versicherungsunternehmen im Aussendienst arbeitete, war der wichtigste Tip der „Alten Hasen“, möglichst rasch nach einem Beamten zu suchen, den man als Nebenverdienstler verpflichten könne, weil das ein´ständiges gutes Neugeschäft garantiert.
Tippex
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Sehr geehrte Frau Bergermann,
besten Dank für Ihren Beitrag.
Bei diesem Vorgang geht es
1. um Datenschutz
2. um die Seriosität der Vorgänge und des Unternehmens
beste Grüße
Ihr Oeconomicus
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Herr Oeconomicus,
1. Datenschutz wird schon immer gern vernachlässigt, wenn man ohne dem ein Geschäft machen kann, noch dazu ein so windiges wie die „Private Krankennversicherung“
2. Es ist heute unseriös und es war früher unseriös, das Geschäft ebenso wie die Handhabung durch die ach so seriösen Versicherungsunternehmen. Es ist nur jetzt gerade an die große Glocke gehängt worden, aber dieser „Alte Hut“ ist seit Jahrzehnten in Gebrauch. Es ist auch für die echten hauptamtlichen Vertriebler schädlich, denn die Gesellschaften sind dadurch mehrfach flächendeckend im Markt: hauptamtliche Vertriebler (solo-selbständige Treppenläufer), Vertriebsbüros/Läden, Banken als Vertriebspartner, und die vielen Nebenberufler. Da kommt ein Neuling nie auf einen grünen Zweig. Die Vorstände werden wohl nach dem Neugeschäft bezahlt und da sind die o.a. Treppenläufer, die mit unsinnigen Vertriebsaufträgen und erfahrungsgemäß niedriger Erfolgsquote und ebenso niedrigen Provisionsanteilen verheizt werden, gerade die richtigen schlecht bezahlten Opfer: Verwandtschaft versichern und dann mangels Kundenpotential mit Provisionsschulden aus dem NICHT-JOB ausscheiden.
Die Berichterstattung hört sich an, als wenn das eine relativ neue Vertriebsmasche der Versicherer wäre. Und die meisten Beamten sind einem hübschen Nebenverdienst nicht abhold. Sie beschränken sich aber darauf, Tippgeber zu sein, während der im Film gezeigte Mann mit den 1000 Stammkunden offenbar echte Arbeit leistet. Er ist wohl im Hauptberuf nicht ausgelastet…
Herzliche Grüße
Petra Bergermann
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Hallo liebe Frau Bergermann,
vielen Dank für die vertiefenden Erläuterungen.
Ihre Hinweise zum Datenschutz in der Versicherungsbranche und vermutlich in sehr vielen anderen Geschäftsfeldern dürften allgemein bekannt sein.
Daraus kann allerdings nicht abgeleitet werden, dass dies in der Gesellschaft breiten Konsens findet.
Bei so manchem „alten Hut“ ist es ratsam, diesen speziell im Lichte zunehmender Aufklärung der Bevölkerung erneut anzuschauen.
Dies gilt auch und insbesondere für seltsame Vertriebsmethoden jedweder Art, die nicht nur auf die Versicherungsbranche zu beschränken sind.
beste Grüße
Ihr Oeconomicus
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