† In tiefer Trauer: Prof. Wilhelm Hankel verstorben


File:Fahnen brd europa.jpg
Halbmast / Trauerbeflaggung
CC – Urheber: B. Erdödy (de:User:B.Erdoedy)

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Liebe Freunde,

ein jahrzehntelanger Weggefährte ist nach schwerer Krankheit am vergangenen Mittwoch im Alter von 85 Jahren leider von uns gegangen.
Für alle die eng mit ihm verbunden waren und seine unglaubliche Energie in vielen Gesprächen mit ihm zu schätzen wußten, bedeutet sein Tod ein äusserst schmerzlicher Verlust.

In stillem Gedenken an einen überragenden Ökonomen und herzlichen Mitmenschen, der seine Gedanken, wie er immer wieder sagte „aus heißem Herzen und kühlem Kopf“ zu teilen wußte und dem ich viele eigene Erkenntnisse verdanke!

In großer Dankbarkeit werde ich das Andenken an Prof. Hankel sowie die zahlreichen gemeinsamen Gespräche und Begegnungen in großen Ehren halten … R.I.P.

Oeconomicus

Ein kleiner Ausschnitt seines unverzichtbaren Wirkens findet sich hier und natürlich auf seiner Webseite.

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follow-up, 01. Februar 2014
Trauerfeier in Bad Honnef

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2014_02_01_in der Kapelle_1
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Rechteinhabers – © CC


8 Kommentare on “† In tiefer Trauer: Prof. Wilhelm Hankel verstorben”

  1. Roland sagt:

    Der Tod muss nicht das Ende sein, solange es Menschen gibt, welche die Idee mit Herzblut weiter tragen. Daher wünsche ich Dir lieber Wolfgang die Kraft, an den Zielen weiter zu arbeiten. Für eine im Herzen reichere Gesellschaft.
    In GeDANKEN an Wilhelm Hankel.

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    • Oeconomicus sagt:

      Danke lieber Roland.

      Die Ziele weiterhin konsequent zu verfolgen wird durch den Verlust unseres ökonomischen Leuchtturms sehr viel schwerer.

      Bereits im letzten Jahr haben wir festgestellt, dass sich die veröffentlichten Daten seitens der BIZ (eine der Hauptquellen von Prof. Hankel) nicht immer im Einklang mit den Zahlenwerken der Bundesbank, EZB, der FED, des IWF, oder staatlicher und supranationaler Statistikbehörden befinden.

      Zwischenzeitlich ist leider zu befürchten, dass sich die BIZ an der „Produktion von Nebelkerzen“ maßgeblich beteiligt und sich beispielsweise beim Basel-III-Regelwerk auf die Seite der Lobby-Armeen der Finanzwirtschaft geschlagen hat. Da diese Sichtweise selbst von unseren Qualitätsmedien dem einfachen Volk verkauft wird, könnte ein Hinweis darauf sein, wie sicher sich hinsichtlich der Umsetzung die selbstgefällige Zockerbande fühlen muss.
      Obgleich Markus Frühauf in dem zitierten FAZ-Aufsatz versucht den Finger in die Wunde zu legen, entbehrt seine Kritik einer schonungslosen Offenlegung von „fair-value-Bewertungen“ nach den IAS/IFRS-Standards, als auch eines noch deutlicheren Hinweises darauf, dass die Leverage-Ratio keinesfalls als klar definierte Größe zu betrachten ist.
      Der Knackpunkt hierbei ist u.a. eine mögliche Konvertierung des Bilanzstandards von IAS/IFRS zu US-GAAP, wie bereits bei Credit Suisse und UBS geschehen.
      Bezogen auf die Bilanz der Deutschen Bank könnte ein solcher Wechsel einen Unterschied von geschätzten € 750 Mrd. ausmachen, womit die Aussagekraft von Vergleichen der Leverage-Ratio zwischen international tätigen Großbanken hinreichend deutlich wird.

      Es ist zu befürchten, dass Bankenaufsicht und -Stresstest nunmehr zur Farce werden (vgl. mit meinen kritischen Erläuterungen vom 9. Jan. 2014).

      Auf die Mittäterschaft der Statistikbehörden beim Abrauchen von Propaganda-Nebelkerzen ist an der Stelle nicht separat einzugehen, diesen Job hat bereits Heiner Flassbeck in seinem aktuellen Kommentar übernommen … besten Dank dafür!

      Diese kurz skizzierten Sachverhalte, lieber Roland, können nur einen kleinen Ausschnitt hochkomplexer Mechanismen von Finanzwelt und Nebelkerzen-Ökonomie aufzeigen und sollen verdeutlichen, dass mit dem nunmehr fehlenden Sachverstand von Prof. Hankel keine Lücke entstanden ist, sondern eine gigantische Grube, deren Ausmaße wir noch gar nicht ausloten können.

      herzliche Grüße
      Oeconomicus

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  2. Terry sagt:

    Mehrere Male hatte ich das Vergnügen bei Veranstaltungen und Vorträgen, diesen unermüdlichen Kämpfer für Recht und Freiheit erleben zu dürfen.

    Diese persönlichen Gespräche, verfestigten meinen Eindruck, dass er mit hoher Kompetenz und menschlicher Herzenswärme ausgestattet war und ich bin mir ganz sicher, sein Einsatz war nicht umsonst!

    Es wird der Tag kommen und an diesem Tag, wird man sein großes Engagement für die Menschen in unserem Land (endlich) verstehen –
    denn:

    „Manche Menschen sind wie Sterne.
    Sie können leuchten und strahlen noch Jahre nach ihrem Verlöschen.“

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    • Oeconomicus sagt:

      Das ist ihm von Herzen zu wünschen!

      Schon Goethe wußte:

      “Ach! was in tiefer Brust uns da entsprungen,
      Was sich die Lippe schüchtern vorgelallt,
      Mißrathen jetzt und jetzt vielleicht gelungen,
      Verschlingt des wilden Augenblicks Gewalt.
      Oft wenn es erst durch Jahre durchgedrungen
      Erscheint es in vollendeter Gestalt.
      Was glänzt ist für den Augenblick geboren,
      Das Aechte bleibt der Nachwelt unverloren.

      (aus Faust I, Vers 73 f. / Dichter)

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  3. Michael sagt:

    Gerade gelesen, bin geschockt…

    …und als ich ihn im letzten Interview sah, liefen mir die Tränen … alles passte so toll in meine Grundstimmung, setze mich grade mit dem Thema Tod auseinander…

    obwohl der Tod ja allzu gegenwärtig ist, wenn ein Mensch wie Hankel gehen muss – kommt in mir automatisch die Frage hoch, wie geht’s weiter …

    ich begleite Wilhelm Hankel auf seinem letzten Weg, in Gedanken
    … er bleibt in meinen Erinnerungen als ein GANZ GROSSER DENKER und SEHER…

    Michael

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    • Oeconomicus sagt:

      Vielen Dank für diese bewegenden Worte.

      Hier nochmal zum Nachhören, ein Grußwort von Prof. Hankel zu einer Anti ESM-Veranstaltung in Karlsruhe (16.06.2012), welches ich vortragen durfte:

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