Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie
Veröffentlicht: 6. Januar 2014 Abgelegt unter: Buch-Tipps & Literatur-Empfehlungen, DEMOKRATIE | Tags: Bourgeoisie, Gewerkschaften, Kirchen, Oligarchie, Parteien, Plutokratie, Prof. Robert Michels 3 KommentareUntersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens
.
„Die Demokratie führt zur Oligarchie, ja besteht in einer Oligarchie.“
(Robert Michels, Professor in Turin – Frühling 1910)
.
.
Ehernes Gesetz der Oligarchie
Als Ehernes Gesetz der Oligarchie „bezeichnet man die zwischen 1907 und 1911 vom deutsch-italienischen Soziologen Robert(o) Michels vorgelegten Thesen zur Demokratieentwicklung.
1911 veröffentlichte Michels sein Hauptwerk „Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens„. In dieser Fallstudie der deutschen Arbeiterbewegung des fin de siècle, insbesondere der SPD, untersuchte er die Entwicklung von Entscheidungs-Strukturen.
Dabei betrachtete er sowohl formale Bürokratie- als auch informelle Machtstrukturen. Seine zentralen Thesen besagen, dass Führungsgruppen in Organisationen zunehmend an eigenen Interessen, persönlichem Nutzen – insbesondere sichergestellt durch den Erhalt der Organisation – interessiert sind.
Die einstigen Ziele der Gruppe, an deren Spitze sie stehen, treten so in den Hintergrund. Führungsgruppen versuchen demnach, die soziale Basis, die „Massen“, zu lenken, selbst dann, wenn die herrschende Ideologie dieser Gruppierungen das Gegenteil anstrebt.
Michels Theoriefragment hat eine nunmehr schon ein Jahrhundert währende Forschung inspiriert. Nach ihrer letzten Renaissance Ende der 1990er Jahre im Zuge des Neoinstitutionalismus stehen Michels Thesen heute wieder im Zentrum der sozialwissenschaftlichen Forschung und werden in so unterschiedlichen Forschungsfeldern wie der Radikalisierung von Kirchen, der Institutionalisierung der Neuen Sozialen Bewegungen oder der Organisation Wikipedias diskutiert.
.
.
Inhaltsverzeichnis
.
Vorwort V
Einleitung
Kap. 1. Demokratische Aristokratie und aristokratische Demokratie
Die metaphysische Wesenheit der Monarchie — Der theoretische Grundzug der Demokratie — Die Vermischung beider Prinzipien in der Neuesten Zeit — Die Ära der Demokratie — Die Aristokratie in demokratischem Gewande — Im Staatsleben; im Parteileben — Die Masse als notwendige Grundlage jedweden Parteilebens — Der Dualismus der Konservativen – Aristokratische Bedürfnisse und Überzeugung und ihre Durchsetzung mit demokratischem Cant — Demokratie als Mittel zum Zweck auch im Liberalismus — Geschichtlicher Rückblick — Schwierigkeit der Erkenntnisse vom Wesen der DemokratieKap. 2. Das ethische Ornament der sozialen Kämpfe
Das Prinzip der Vererbung als soziologisches Gesetz — Aufstieg der Reichgewordenen in die alte Herrscherschicht — Die Ethik als Herrscbaftsmittel — Die politische Partei als Hüterin des Gesamtinteresses — Der Sozialismus, der allen hilft, und die Kritik an ihm — Die Hypokrisie der politischen Partei zum Zwecke der MachteroberungTeil I Atiologie des Führertums
A. Technisch-administrative Entstehungsursachen
Kap. 1. Einleitung: Die Notwendigkeit der Organisation
Kap. 2. Die mechanische und technische Unmöglichkeit direkter Massenherrschaft
Demokratische Systeme — Empfängllchkeit der Masse für Panik – Das pathologische Moment der Gewissenlosigkeit der Massen — Die Faktoren der Unmöglichkeit der direkten Massenherrschaft — Die Zahl – Der Raum — Der Mangel an geistigem Kontakt — Die Entwicklung der Organisation aus einer Organisation der gleichen Rechte in eine Organisation der verschiedenen Pflichten — Die unbedingte Abhängigkeit der Erwählten von den Massen in der
Theorie — Die Notwendigkeit des beruflichen Führertums und ihre Konsequenzen — Führerpépinièren — Die Spiralwindungen der demokratischen Entwicklung — Der Übergang zur Differenziation der Funktionen — Bureaukratierung der Demokratie — Das berufsmäßige Führertum als Negation des
demokratischen Prinzips — Kritik am Prinzip der Delegation — Ältere französische Sozialisten und moderne italienische KonservativenKap. 3. Die moderne demokratische Partei, als kriegführende Partei; der Militantismus
Die Kampfeseigenart der modernen Partei – Notwendigkeit von Befehlszentren als Folgeerscheinung der Notwendigkeit der Schnelligkeit der Entschlußfassung — Die theoretische Demokratie als System der verpaßten Gelegenheiten — Anpassung der praktischen Demokratie an die Anforderungen der Strategie — Die Anpreisung der Beugung der Massen unter den Willen der Führer als einer „demokratischen Tugend“ — Terminologische Verwandtschaft der sozialistischen Partei mit der HeeresorganisationB. Psychologische Entstehungsursachen
Kap. 1. Das Gewohnheitsrecht auf Delegation
Die Entwicklung der Wahl zu einem bestimmten Zweck zu einem Recht auf Wiederwahl — Die Drohung mit der Demission als letztes Mittel zur Sicherstellung des FührersKap. 2. Das Führungsbedürfnis der Masse
Interesselosigkeit der Masse für ihre eigenen Geschäfte — Die mangelhafte Ausnützung ihrer Rechte seitens der Mehrzahl der Parteiangehörigen — Die direkte Wahl der Beamten als Ausfluß von Minoritätswahlen — Ethnische Begünstigungen der Tendenz der Massen zu Unselbständigkeit — Die Kehrseiten des Führungsbedürfnisses der Massen für die Führer: die Schwerfälligkeit der Massen bei unvorhergesehener Befehlserteilung — Die Arbeitsüberlastung der Führer als Resultat des Führungsbedürfnisses der MassenKap. 3. Die Dankbarkeit der Massen
Forderung der Dankbarkeit für geleistete Dienste – Die heilige Pflicht der Dankbarkeit als eines der Fundamente der MassenführungKap. 4. Das Verehrungsbedürfnis der Massen
Äußere Zeichen der Verehrung der Führer durch die Massen — Übertragung des Namens der der Führer auf die Partei — Die Huldigung vor den Führern im Leben — Die Heiligsprechung der Führer nach dem Tode — Der Götzendienst ein seelisches Bedürfnis der MasseKap. 5. Akzessorische Eigenschaften der Führer
Rednertalent und Demokratie — Wissen, Fanatismus, Tiefe der Überzeugung und ihre Wirkung auf die Massen — Anziehungskraft der außerhalb der parteipolitischen Sphäre erworbenen Berühmtheit — Kampf der Berühmten mit den gewordenen Berufsführern in der Partei — Grenzen der Bedeutung des Lebensalters — Überlegenheit des Berufsfahrers über alle Outsiders, begründet auf die MassenpsycheC. Intellektuelle Entstehungsursachen
Die kulturelle Überlegenheit der beruflichen Führerschaft und ihre Unentbehrlichkeit:
Die sachliche und formale Inkompetenz der Masse
Die Verschärfung der Bildungsunterschiede zwischen Führern und Geführten durch die Entstehung des berufsmäßigen Führertums — Die Führung als Beruf und die Entstehung von Berufskenntnissen — Die Zunahme der Inkompetenz der Masse durch den Eintritt der Führer in die gesetzgebenden Körperschaften — Die Routine als Herrschaftsmittel der Führer — Das Ansehen des Parteiführers in der öffentlichen Meinung und dessen Rückwirkung auf die Parteimassen — Die Unentbehrlichkeit der Führer als notwendiger Oberbau der Inkompetenz der MassenTeil II Der tatsächliche Herrschaftscharakter der Führer
Kap. 1. Die Stabilität des Führertums
Historische Beweise für die Stabilität der Führer in der Sozialdemokratie — Der Mangel an Desertion der Führer in gut organisierten Parteien — Länge der Amtsdauer der gewählten Führer — Sicherheit der Stellung und Langfristigkeit aus technischen und psychologischen Ursachen — Das Warmwerden im Amte — Seine Vorteile für die Partei — Berufliche Notwendigkeit der Entwicklung des Verantwortlichkeitsgefühles im Amte — Taktische Notwendigkeit der Kontinuität der Massenführung — Die Stabilität der Führung als Grundlage der Bündnisfähigkeit der Partei — Tendenz der Führerschaft nach KooptationKap. 2. Die finanzielle Macht der Partei und des Führertums
Der verschiedene Grad der Treue der Parteiführer zur Fahne der Partei im Lichte der verschiedenartigen Finanzkraft der Parteien – Mangel an Versuchung als Element der Stabilität – Die Anhänglichkeit und Unbestechlichkeit der Führer in ihrem Verhältnis zum System der Rückvergütung für die Partei vollbrachter Leistungen – Tendenzen zur Einführung von Versicherungseinrichtungen in der Partei — Partei und Beamtenschaft; in der finanzschwachen
Partei: Ehrenamtliche Verwaltung der Demokratie — Plutokratie im Parteiwesen — In der finanzkräftigen Partei: finanzielle Abhängigkeit bestimmter Schichten der Parteigenossen sowie des Parteibeamtenapparates selber von der Partei, d. h. den Parteimachthabern — Arbeiter als Arbeitgeber im Parteiwesen — Das Prinzip der schlechten Besoldung der Beamten
als Präventivmittel gegen die Ausbildung der Führermacht; die Nachteile dieses PrinzipsKap. 3. Die Führer und die Presse
Die Presse als Verbreiterin des Ruhmes der Führer — Nonymität der Presse als direktes, Anonymität als indirektes Herrschaftsmittel der FührerKap. 4. Das Verhältnis der Führer zu den Massen in der Praxis
Der parlamentarische Charakter der demokratischen Partei — Die Wahrung des Prestige der Partei im Parlament als hemmendes Element zur Kritik der Massen an der Haltung der Führer — Sonderstellung und Sonderrechte der Fraktion — Übergewicht der Führer höheren Grades auf den Parteitagen — Die Oligarchie in den Gewerkschaften und in den Genossenschaften — Die Umgrenzung des Pflichtenkreises der Führer den Massen gegenüber in der Praxis — Die Durchbrechung des Massenwillenwillens durch die Führer — Die Ohnmacht der Massen der leitenden Minorität gegenüber — Der Zusammenschluß der
Führer untereinanderKap. 5. Bureaukratismus zentralistische und dezentralistische Tendenzen
Die Notwendigkeit eines weitverzweigten Beamtenapparates, entstanden aus dem Selbsterhaltungstrieb der Organisation — Im Staatsleben; im Parteileben — Das Verschwinden der kulturellen und der internationalen Charakteristiken des Sozialismus mit dem Wachstum der Parteibureaukratie — Das Eindringen des bureaukratischen Geistes in die Partei — Die geschichtliche Entwicklung der Partei vom zentralen Absolutismus über den absoluten Zentralismus zum losen Föderalismus einer Reibe von absolutistischen Einzelzentralen — Nationale und lokale Eifersucht der Führergruppen – Ausbeutung des Internationalismus zu lokalen Zwecken — Die Dezentralisation unter dem Losungswort der Freiheit und die Zentralisation im KleinenKap. 6. Der Kampf zwischen den Führern um die Macht
Die aus der Masse für das Führertum entstehenden Gefahren – Die Entstehung der Demagogie als Präventivmittel gegen die Konkurrenz neuer Führer — Die verschiedenen Spezies der Kämpfe der Führer um die Macht in der Partei — Der Antagonismus der Hähne im Hühnerstall — Das Mißtrauen in der Demokratie ein oligarchisches Symptom — Mittel und Wege der alten Führer zur Niederhaltung der neuen — Der Beamtencharakter der sozialdemokratischen
Führerschaft — Der Anspruch der alten Führer auf Kontrolle über den Nachwuchs aus der Menge — Die Beschränkung der Redefreiheit für die Rebellen — Die Inbeschlagnahme der Führerstellen neuer Bewegungen durch die alten Führer — Die Unschädlichmachung der Opposition durch liebevolle Behandlung ihrer Führer – Die Korrumpierung gefährlicher Konkurrenten in der Partei durch forziertes Avancement — Die Taktik der neuen Führer — Scheinbare Unterwerfung als taktisches Mittel – Die Geschlossenheit der Partei und die Aufrechterhaltung der Disziplin als Mittel der Gegenwehr der Parteimachthaber und der Freiheitsdurst der Freiheitsdurst der Führer der Minderheitsgruppe — Die Ausnahmestellung der Abgeordneten gegenüber der Geschlossenheit der Partei — Die Berufung der Führerminoritäten auf den Willen der Wählerschaft — Theoretische Grundgesetze der Kämpfe zwischen den Führern ..Teil III Psychologische Rückwirkungen der Massenführung auf die Führerschaft
Kap. 1. Die psychologische Metamorphose der Führerschaft
Die durchschnittliche Qualifikation der demokratischen Führer — Das Überwiegen idealistischer Momente in der Psyche der Führer vor der Einnahme der Führerstellung — Entwicklung von MachtbewuBtsein und Machthunger im gewordenen Führer — Das Festhalten der Führer an ihren Stellen als Resultat der Bildung ökonomischer und professioneller Eigeninteressen in ihnen — Der notwendige Übergang der Führerpsychologie vom Altruismus zum Egoismus — Die Rotte der Enttäuschung und die Entstehung des Reformismus — Das Sinken des Führerniveaus beim steigenden Einfluß der Partei auf die StaatsgeschäfteKap. 2. Die bonapartistische Ideologie
Die Entstehung des Zentralismus aus der Voikssouveränität — Der Führer als der Ausfluß des verkörperten Massenwillens — Der Anspruch der Führer auf den Gehorsam der Massen auf Grund der Befehlsübertragung — Die demokratische Geburt des Bonapartismus als wichtiger Koeffizient der Macht der Führer über die Massen — Die Qualifizierung der an den Führern angelegten Kritik als Versündigung gegen den höchsten Willen der Massen ..Kap. 3. Gleichsetzung von Partei und Person (Le Parti, c’est moi)
Die Selbstherrlichkeit des Führertums aus Herrschsucht — Aus Sachliebe — Gefahren der Tüchtigkeit der Parteifunktionäre für die DemokratieTeil IV. Soziale Analyse der Führerschaft
Kap. 1. Einleitung: Die Selbstzersetzung der Bourgeoisie im Klassenkampf
Die Entstehung einer sozialen Frage — Das Bewußtsein als geschichtlichsbildender Faktor — Die Bourgeoisie selbst entwickelt dieses Bewußtsein im Proletariat — Die Loslösung einzelner Elemente von der Bourgeoisie und ihre Verwendung als Sachverwalter der Arbeiterklasse als Folgeerscheinung eines historischen Prozesses — Die Führerschaft proletarischer Bewegungen — Die Rolle der Exbourgeois in derselben — Über eine etwaige Selbstenteignung der Bourgeoisie — Wert der Überzeugung vom eigenen Recht in den politischen und sozialen Kämpfen — Grenzen dieses Wertes ..Kap. 2. Analyse der der Bourgeoisie entstammenden sozialistischen Führerschaft
Der Sozialismus als die natürliche Ideologie des Proletariats — Das Geburtsmilieu des Akademikers — Die Hemmungen des Intellektuellen bei der Erwägung eines Anschlusses an die Sozialdemokratie — Die beiden wesentlichsten Typen des sozialistischen Akademikers im Moment seines Übertrlttes — Der Mann der Wissenschaft — Der Mann des starken sittlichen Gefühlslebens — Mischtypen zwischen beiden — Das Zufallsmoment beim Übertritt zur Arbeiterpartei und die Unfreiwilligkeit des letzten Anstoßes — Geisteswissenschafter und Naturwissenschafter — Die Rolle des Judentums in der Arbeiterbewegung und ihre Ursachen — Die sozialistelnde Vorliebe der Plutokratie als Synthese von Idealismus, Übersättigung und Furcht — Weitere Typen des bürgerlichen Sozialisten — Der zurückgestoßene Neider – Der Sonderling — Der Quacksalber – Der Mitläufer aus Herdengefühl — Der Ehrgeizling ..Kap. 3. Die durch die Organisation hervorgerufenen sozialen Veränderungen
Entwicklung der Arbeiterpartei zur Volkspartei – Einige Ansätze statistischer Analysen der Zusammensetzung demokratischer Parteien — Die Partei und ihre Anziehungskraft auf junge, strebsame Genossen — Die Karrieremöglichkeiten in ihr als Ersatz für die versiegende Möglichkeit des Erfolges des Lhnarbeiters auf dem Gebiet der Industrie – Die Verwandlung des „Hand“-Arbeiters durch die Partei in einen „Kopf“-Arbeiter — Die Umwandlung der Partei-Beamten aus Proletariern in Kleinbürger — Die Frage nach dem Größenverhältnis der Beamtenschaft zu den Massen in der Partei — Die materiellen und psychischen Folgen der durch den Parteimechanismus betriebenen sozialen Veränderungen — Sozialer Austausch unter den Klassen — Die défense patronale als Stifterin neuer Kleinbürgergeschichten..Kap. 4. Das Abhebungsbedürfnis in der Arbeiterschaft
Das kleinbürgerliche Endziel des einzelnen Arbeiters — Die Differenzierung der Arbeiterschaft nach Berufen und Lohnsätzen — Der Gegensatz zwischen Organisierten und Unorganisierten, Streikenden und Arbeitswilligen — Das Streben der Arbeiteraristokratie nach AbschlußKap. 5. Die Arbeiterführerschaft proletarischer Abstammung
Die Grenzen der Wesensverwandtschaft der aus dem Proletariat hervorgegangenen Arbeiterführer mit den Massen — Versuch des Ersatzes der Intellektuellen durch Exarbeiter im Parteileben — Die Theorie von der Beseitigung der Zwischenträger in der Politik — Zur Charakteristik der Gewerkschaftsführer — Ihre Sachkenntnis — Ihr Ernst — Entwicklung ihres Typus im Laufe der Geschichte — Ihre Herrschsucht – Ihre Eitelkeit und Selbstzufriedenheit — Das Verantwortlichkeitsgefühl — Die Kollision der Berufseigenschaften des Gewerkschaftsführers mit der Demokratie — Die Rolle der proletarischen Arbeiterführer im Lichte der Geschichte; ihre Unzuverlässigkeit — Ein Blick auf die moderne Arbeiterbewegung in AmerikaKap. 6. Die sog. Akademikerfrage und die Notwendigkeit des intellektuellen Elementes in den Arbeiterparteien
Die disparaten Anklagen gegen die Akademiker in der Partei — Die Tendenz der Akademiker zum Radikalismus — Ihre größere revolutionäre Leidenschaft und Energie als Folgeerscheinung ihrer Entwicklung aus der Bourgeoisie zum Sozialismus — Historisches zu diesem Phänomen — Alteration dieses Faktors durch die politischen Erfolge der Sozialdemokratie — Mehr oder weniger gleichmäßige Verteilung der Akademiker auf alle Parteirichtungen — Ursachen zur
Befehdung des Akademikertums innerhalb der Partei – Die sittliche Unzulässigkeit der Mißachtung der Akademiker durch die ehemaligen Arbeiter — Notwendigkeit geschulter Intelligenz zur Führung proletarischer KämpfeTeil V Versuche zur präventiven Verhinderung der Macht der Führer
Kap. 1. Das Referendum
Die Seltenheit der Anwendung des Referendums in der politisch organisierten Arbeiterschaft — Mäßigkeit der Resultate bei einigen Versuchen — Untauglichkeit der direkten Volksbeschlüsse als vermeintliche Präventivmittel gegen die Entstehung der OligarchieKap. 2. Das Postulat der Entsagung
Die Forderung des Verzichtes der Führer auf bürgerliche Lebensführung — Gleiche Lebensführung schließt keine Herrschaftsteilung aus — Die Wirkung der Lebensführung auf die Willensrichtung — Geschichtliche ExperimenteKap. 3. Die Prophylaxe des Syndikalismus
Das Festhalten am Nutzen der Organisation — Die antidemokratische Note des Syndikalismus — Der Grundirrtum des Syndikalismus — Delegationen wirtschaftlicher Organisationen unterliegen den gleichen Gesetzen wie die der politischen Parteien — Die direkte Aktion als fruchtbares Feld zur Entstehung großer Männer in der Politik – Die geheime Herrschaft der Führer im Syndikalismus — Der Syndikalismus ohnehin eine Bewegung erklärter Minoritäten — Zunehmende Autokratie bei zunehmendem Erstarken..Kap. 4. Die Prophylaxe des Anarchismus
Sonderart des anarchistischen Führers — Reinigende Wirkung des Mangels an Versuchung — Die Zuhilfenahme oligarchischer Prinzipien zur Erreichung der anarchistischen Revolution — Die Berührung mit der Praxis erzeugt autoritäres Führertum auch im AnarchismusTeil VI Synthese: Die oligarchischen Tendenzen der Organisation
Kap. 1. Die konservative Basis der Organisation
Die Grenzen der demokratischen Politik in der demokratischen Partei — Der revolutionäre Ursprung der sozialistischen Parteien — Das allmähliche Verschwinden der Spuren des Ursprungs mit zunehmender Organisation — Die Parteiorganisation als Streben nach möglichst hoher Mitgliederzahl — Der Parlamentarismus als Streben nach möglichst hoher Stimmenzahl — Das Verhältnis der Partei zum Staate als das der Miniatur zum Original — Die generelle Abhängigkeit der Parteiorganisation von der Staatsmacht — Die Entwicklung der Partei aus einem Mittel zum Zweck zu einem Selbstzweck — Die bewegungslähmenden Folgen dieser EntwicklungKap. 2. Die Demokratie und das eherne Gesetz der Oligarchie
Die Theorie des Klassenkampfes als eines Kampfes von Minderheiten um die Macht — Die herrschende Klasse historisch eine Amalgamierung alter Herrscherschichten mit neuen, durch die Massen emporgetragenen — Aristokratische Doktrinen im älteren französischen Sozialismus — Die sozialistische Gesellschaft Marxens — Fehleransätze und Rechenfehler in dieser — Wahrscheinlichkeit des Aufkommens einer neuen herrschenden Minorität auch nach der Expropriation der Expropriateure — Die psychologische Naivität der Sozialisten — Der Sozialismus nicht nur ein Problem der Ökonomie, sondern auch der Demokratie, d. h. der Verwaltung — Die Weiterexistenz von Interessengegensätzen zwischen Kapital und Arbeit in der klassenunreinen, ideologisch bedingten Sozialistenpartei — Die Gefahr der Entwickelung der Parteibureaukratie als einer Partei in der Partei mit eigenen, denen der Organisierten zum Teil heterogenen ZielenKap. 3. Schlußbetrachtung
Schema zur Atiologie der Oligarchie in den Parteien der Demokratie — Innere Unmöglichkeit der Demokratie — Wesentlichstes Hinderungsmoment ist die uneliminierbare Inkompetenz der Massen — Wert und Grenzen demokratischer MassenbewegungenNamenverzeichnis
online-Ausgabe des Werkes von Prof. Michels – [435 Seiten]
Ja, seine Beobachtungen hatte mich auch mehr als skeptisch gegenüber die Art unserer Demokratie via Parteiensystem gemacht. Mir scheint, dass kann nicht funktionieren. Zumal die wirklich Mächtigen in einem solchen System kaum wahrgenommen werden. Dass ihr Werk nun zunehmend wahrnehmbar wird, mag an ihrer Sicherheit liegen, dass sie so offensichtlich den Lobbyismus betreiben.
Ich hatte selbst das obige Thema wie folgt veröffentlicht:
Über unser Parteiensystem, Gleichgültigkeit und das Führenlassen – eine Kritik
LikeLike
Hallo lieber Herr Bartonitz,
sehr schöner Artikel, vielen Dank für den Input.
Ich kannte bis vor wenigen Tagen weder Robert Michels noch sein Werk und bin fasziniert von seiner Erkenntnistiefe, die hundert Jahre später manchem Beobachter großer Strukturen, wie eben Parteien, Gewerkschaften, etc. fehlt.
beste Grüße
Oeconomicus
LikeLike
Ja, das ist Augen und Geist öffnend …
LikeLike