Mit vereinten Kräften: Kurs auf’s Riff !
Veröffentlicht: 24. Dezember 2013 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, Buch-Tipps & Literatur-Empfehlungen | Tags: Étienne de La Boëtie, Wolfgang J. Koschnick 2 Kommentare
The Ship of Fools by Hieronymus Bosch
public domain
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Eigentlich hatte ich vor, meinen Aufsatz „Besinnliches, oder wenn Träume zu Albträumen werden“ vom 24. Dezember 2012 heute fortzuschreiben.
Dabei fiel mir auf, dass sich die dort formulierten Gedanken keineswegs verändert haben und sich die in Rede stehenden Entwicklungen nach meiner Wahrnehmung eher verschärft haben.
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Die schwarz-roten Merk-nix-Wähler haben getreu dem Motto des „Clubs betreuter Denker“ für den Hosianna-Chor votiert, deren Vorturner -so steht zu befürchten- nun mit Volldampf den „Kurs auf’s Riff“ einschlagen werden.
Für diese gewissenlosen Sprachschurken erscheint es dabei völlig unerheblich, welch grenzenloser Schaden mit der Umsetzung ihres Alles-wird-Gut-Mantras angerichtet wird.
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Zusehends werden die Fundamente unserer Gesellschaft verwässert oder gar zerstört:
- die Werte auf welche wir einstmals so stolz waren werden und wurden von einer medial orchestrierten reizorientierten Lebensweise abgelöst
- unser Kulturverständnis wird zunehmend unterwandert und „bereichert“
- der uNSAegliche Angriff auf unsere Bürgerrechte und Privatsphäre
- die von Ludwig Ehrhard und Karl Schiller postulierte und von breiten Teilen unserer Bevölkerung genossene Sozialdividende .. gone!
- sichere Renten welche würdevolles Altern ermöglich(t)en
- auskömmliche Arbeitsentgelte, die auf dem Altar unaBDIngbarer Strukturen und zu Gunsten sklavenähnlicher Arbeitsbedingungen geopfert wurden
- und bald schon, im Zuge von Rettungspolitik und Bankensanierung, werden die Früchte unserer Lebensleistungen schmerzhaft dahinschmelzen
- and more to come?
Der Allensbacher Politologe und Wissenschaftsjournalist Wolfgang J. Koschnick bricht mit einem gewagten Denkschritt katechismusähnliche Tabus und setzt sich in seinem Essay grundlegend mit der Fundamentalkrise etablierter Demokratien auseinander.
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Kaum vorstellbar, dass nach dem bounce am Riff die „happy voter“ noch den Choral von Eric Idle mitsummen werden.
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Vermutlich wird man sich eher an den politischen Troubadour Reinhard Mey erinnern, der sich vielleicht von Hieronymus Bosch inspiriert sah, als er mit genialem Text und einzigartiger Komposition seine Wahrheiten zum Ausdruck brachte:
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Mit den hochaktuellen Worten „Lernen wir also, lernen wir, das Rechte zu tun …“ schloss Étienne de La Boëtie um 1550 sein Werk „Von der freiwilligen Knechtschaft des Menschen„. Wir sollten uns diese Erkenntnisse zu eigen machen.
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Dabei bedürfen wir Mut und Kraft, den vor uns liegenden gesellschaftlichen und politischen Wandel pro-aktiv zu gestalten. Versuchen wir dabei ein Stück weit optimistisch zu bleiben, denn was immer auch geschehen mag, solange die Sonne aufgeht, gibt es einen neuen Tag und neue Perspektiven.
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In diesem Sinne wünsche ich Ihnen beschauliche Stunden im Kreis Ihrer Lieben und aus bewegtem Herzen
Ich kenne kaum Jemand, der diese unsägliche Große Koaltion wollte, geschweige den Merkel gewählt hätte. Ist die Wahl womöglich manipuliert worden, oder gibt es doch so viele, die noch nicht gemerkt haben, was unsere Parteien in den letzten Jahren gegen das Wahlvolk und für die Konzerne verzapft haben?
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Danke für dieses schöne Fundstück von Étienne de La Boëtie, dass auch nach fast 500 Jahren uns die Augen zu öffnen vermag. Auch wenn der Blick dann getrübt ist – was kein Wunder ist, wenn man nach Jahren der Dunkelheit wieder Licht sieht -, so bleibt die Hoffnung, dass sich Geschichte abermals wiederholt:
„[…] Und doch, wer Geschehnisse der Vergangenheit und die alten Geschichtsbücher durchgeht, wird finden, daß die, welche ihr Vaterland in schlechter Verfassung und in schlimmen Händen sahen und es unternahmen, es zu befreien, fast immer ans Ziel gelangt sind, und daß die Freiheit sich selbst zum Durchbruch verhilft: Harmodius, Aristogiton, Thrybul. Brutus der Ältere, Valerius und Dion waren in der Ausführung ebenso glücklich, wie ihr Denken das rechte war: in diesem Fall fehlt dem guten Willen fast nie das Glück. […]“
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