Wintershall stoppt Ölproduktion in Libyen

Neue Unruhen in Libyen treffen auch den deutschen Chemiekonzern BASF.
Seit Wochen fördert die Öl- und Gastochter kein Erdöl mehr in dem Land, wie das Unternehmen nun berichtet.
Milizen kämpfen auch um die Kontrolle der Öleinnahmen.

„Durch die andauernde Blockade der Ölexportanlagen an der Küste hatte Wintershall die Onshore-Förderung bereits vor einigen Wochen einstellen müssen. Im Moment ist es unklar, wann die Blockade der Exportterminals aufgehoben wird und wie schnell die Produktion in der libyschen Wüste wieder aufgenommen werden kann“

erklärte ein Sprecher der BASF-Tochter.

Mit Investitionen von mehr als zwei Milliarden Dollar ist Wintershall einer der größten Ölproduzenten in Libyen. Das Unternehmen, das mittlerweile den stärksten Anteil zum Gewinn des Chemieriesen BASF liefert, ist dort bereits seit 1958 aktiv.
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ManagerMagazin

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follow-up, 07.04.2014

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Miliz gibt Kontrolle über vier Ölterminals ab
Die mächtigste Miliz im Osten Libyens will die Kontrolle über vier Ölterminals zurückgeben, die sie vergangenen Sommer eingenommen hatte. Die Nachrichtenagentur Lana berichtete unter Berufung auf Justizminister Salah Margani, dass sich die Regierung und Vertreter aus dem Osten am Sonntagabend auf ein entsprechendes Abkommen geeinigt hätten.

Danach soll die Miliz die Terminals Suwaitina und al-Hariga unverzüglich zurückgeben. Über die beiden anderen, Ras Lanuf und Sidra, soll die Regierung demnach in zwei bis vier Wochen wieder entscheiden können.
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NZZ

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Anmerkung zu den Öl-Terminals
Die Terminals befinden sich in der ostlibyschen Region CyrenaikaIn As Suwaitina, Marsa Al Burayqah, Ras Al Anuf und As Sidr enden die Erdölpipelines aus den zahlreichen südlich davon gelegenen Erdölfeldern. Dort befinden sich die in den letzten Jahren aufgebauten petrochemischen Industrien und zugeordneten Forschungsinstitute.
Über As Suwaitina und al-Hariga können täglich 210.000 Barrel exportiert werden. Wegen der Blockade der Terminals seit Juli 2013 ist der libysche Ölexport von einst 1,5 Millionen Barrel pro Tag auf nur 250.000 Barrel zurückgegangen. Die Einnahmen aus dem Ölexport sind die wichtigste Geldquelle für das nordafrikanische Land. Laut der Regierung in Tripolis sind ihr durch die Blockade mehr als zehn Milliarden Euro entgangen.
Die tägliche Exportkapazität der noch besetzten Terminals Ras Al Lanuf und As Sidr liegt bei ca. 550.000 Barrel.
Mit der Blockade verfolgten die Rebellen das Ziel, die Regierung zur Abhaltung eines Referendums über mehr Autonomie für den Osten des Landes zwingen, wie die Region sie in den ersten zwölf Jahren nach der Unabhängigkeit 1951 hatte.

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Libyan rebels agree to end oil terminal siege

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follow-up, 02.05.2014

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BASF will vom Schiefgas-Boom profitieren
Der Chemiekonzern BASF will kräftig investieren – aber nicht in Europa: Dank billigem Schiefergas locken in den USA niedrige Energiepreise.
Das schwache Öl- und Gasgeschäft bremste den Konzern dagegen zuletzt.
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Handelsblatt