„Mouseland“
Veröffentlicht: 27. Juli 2013 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: Bundestagswahl 22 Sept 2013, Politische Parteien | Tags: Regierung, Wahlen |3 Kommentarenach einer Erzählung von Tommy Douglas (1944)
.
Dies ist die Geschichte eines Ortes der Mouseland genannt wurde. Mouseland war ein Ort, wo all die kleinen Mäuse lebten und spielten, wo sie geboren wurden und wo sie starben.
Und sie lebten ziemlich genau so wie Du und ich das so tun.
.
Sie hatten sogar ein Parlament!
Alle vier Jahre gab es eine Wahl. Sie waren es gewohnt, wählen zu gehen und ihre Stimme abzugeben. Mit den Folgen mussten sie dann in den nächsten vier Jahren leben …
Genau wie Du und ich!
.
Und jedesmal gingen all die kleinen Mäuse am Wahltag zu den Urnen, so wie es gewohnt waren. Sie waren es gewohnt, „ihre Regierung“ zu wählen,
eine Regierung gebildet aus GROSSEN FETTEN SCHWARZEN KATZEN!
.
Wenn Ihr jetzt denkt, dass es dumm sei, wenn Mäuse eine Regierung wählen die aus Katzen besteht, dann schaut Euch nur mal die Geschichte Eures Landes in den letzten Jahren an.
Dann merkt ihr, dass die Mäuse nicht dümmer sind, als wir es immer waren!
.
Nichts gegen die Katzen! Das waren nette Gestalten, welche die Regierungsgeschäfte in Würde versahen.
Sie verabschiedeten gute Gesetze! Gesetze, die gut für Katzen waren!
Aber die Gesetze, die gut für Katzen waren, waren nicht gut für die Mäuse!
.
Eines der Gesetze besagte, dass ein Mauseloch groß genug sein musste, damit eine Katze eine Pfote reinstecken kann! Ein anderes Gesetz besagte, dass die Mäuse nur mit gewissen Geschwindigkeit reisen durften, damit eine Katze sich nicht zu sehr anstrengen musste, um ihr Frühstück zu fangen!
.
Alle die Gesetze waren gute Gesetze – FÜR DIE KATZEN … aber für die Mäuse waren diese hart! .. und das Leben wurde immer härter und härter!
.
Als die Mäuse das nicht mehr länger ertragen konnten, entschieden sie sich dafür, dass etwas getan werden musste. So strömten sie also in Massen an die Wahlurnen und wählten die schwarzen Katzen ab und setzten dafür die weißen Katzen ein!
.
Die weißen Katzen hatten einen fantastischen Wahlkampf geführt.
Sie sagten:
.
“Alles was Mouseland benötigt, sind neue Visionen!”
.
“Das Problem in Mouseland ist, dass es RUNDE MAUSELÖCHER gibt – wenn Ihr uns wählt, dann werden wir RECHTECKIGE MAUSELÖCHER einführen!“
.
Das Wahlversprechen wurde eingelöst .. die rechteckigen Mauselöcher wurden doppelt so groß, wie die bisherigen runden Mauselöcher!
Nun konnten die Katzen beide Pfoten hineinstecken … und das Leben wurde härter, als je zuvor!
.
Als die Mäuse dies nicht mehr ertragen konnten, wählten sie die weißen Katzen wieder ab, um erneut die schwarzen Katzen ins Parlament zu senden.
Dann kamen sie wieder auf die weißen Katzen zurück und danach erneut auf die schwarzen Katzen.
Sie versuchten es gar mit der Hälfte weißer und der anderen Hälfte schwarzer Katzen, das nannten sie KOALITION!
.
Sie hatten sogar eine Regierung bestehend aus GEPUNKTETEN KATZEN, das waren Katzen, die wie Mäuse sprachen, aber wie Katzen fraßen!
.
Das Problem der Mäuse war nicht die Farbe der Katzen, das Problem bestand darin, dass es KATZEN waren!
Und weil es Katzen waren, schauten sie naturgemäß nur auf die Bedürfnisse anderer Katzen, und kümmerten sich eben nicht um das Wohlbefinden der Mäuse!
.
Glücklicherweise kam eines Tages ein kleine Maus daher, die eine Idee hatte! – (Meine Freunde, nehmt Euch in Acht vor einem kleinen Kerl, der eine Idee hat!)
Die kleine Maus sagte zu den anderen Mäusen:
.
“Schaut mal her Leute, warum wählen wir eigentlich immer wieder eine „Regierung“, die aus Katzen besteht? Warum wählen wir keine Regierung, die aus Mäusen besteht?”
.
“Ach Du heilige Katze, das ist ja ein Bolschewik“
.
sagten die Mäuse und steckten die Ideen-Maus sofort in den Knast!
.
Was lernen wir daraus?
Eine Maus oder einen Menschen mag man wegschließen –
EINE IDEE LÄSST SICH NIEMALS WEGSPERREN!
.
[…] Mouseland … (oder Wenn das Wählen letztlich doch für die Katz’ ist) Dies ist die Geschichte eines Ortes, der Mouseland* genannt wurde. Mouseland war ein Ort, wo all die kleinen Mäuse lebten und spielten, wo sie geboren wurden und wo sie starben. Und sie lebten ziemlich genau so wie Du und ich das so tun. Sie hatten sogar ein Parlament! Alle vier Jahre gab es eine Wahl. Sie waren es gewohnt, wählen zu gehen und ihre Stimme abzugeben. Mit den Folgen mussten sie dann in den nächsten vier Jahren leben… … → den ganzen Text lesen beim Oeconomicus […]
LikeLike
gefällt mir,
bei den jährlichen Subventionen von € 25 Mrd für die evangelische und katholische Kirche zu Lasten ALLER Steuerzahler im 2. Teil, kenne ich nur neben der Kirchensteuer einen Sonderbeitrag von ca. € 450 Mill. im Jahr.
LikeLike
So ähnlich habe ich auch mal gedacht, bevor ich damit begann, mich näher mit dem Thema Kirchensubventionen zu beschäftigen.
Gehälter von Bischöfen und Landesbischöfen bezahlt nicht etwa die Kirche – die bezahlt in den meisten Bundesländern der Staat!
Bei ungefähr 7.500 Euro Grundgehalt beginnt das; Erzbischöfe oder Kardinäle bekommen bis zu 10.000 Euro monatlich.
Und das, obwohl sie mietfrei wohnen und über Dienstkarosse mit Chauffeur verfügen und noch weitere Zulagen erhalten.
Die Eminenzen fahren S-Klasse – der sie unterhaltende Steuerzahler fährt S-Bahn.
Eine äußerst lukrative Angelegenheit für die Kirchen …
Das ist aber noch längst nicht alles:
Die Bundesländer (rühmliche Ausnahme: der Stadtstaat Bremen) bezahlen in der Regel auch noch Weihbischöfe, Dignitäre, Kanoniker, Domkapitulare, Oberkirchenräte, Dom-Messner – sogar das Brimborium wie den Weihrauch für die Dom-Messen bezahlt der Staat.
Eben alles, was zu einem feudalen Hof-Staat (im Staate) gehört.
Allein das Bundesland Bayern zahlte im Jahr 2000 für derartige Zwecke die stolze Summe von rund 121 Millionen DM (62 Millionen. Euro) allein an die sieben (!) katholischen Bistümer im Freistaat – von den „Jahresrenten für 7 Bischöfe/Erzbischöfe“ und „60 Kanoniker“ über „Dienstentschädigungen für 7 bischöfliche Sekretäre“ und „Einkommensergänzungen der 15 Leiter und 33 Erzieher an den bischöflichen Priester- und Knabenseminaren“ bis hin zu den „Beiträgen zum Sachbedarf der Domkirchen“ (Carsten Frerk, Finanzen und Vermögen der Kirchen, Aschaffenburg 2002, S.104).
Die evangelische Kirche Bayerns musste sich proporzmäßig mit knapp 40 Millionen DM (20,1 Millionen Euro) begnügen – weil die Protestanten gegenübre den Katholiken in der Unterzahl sind und sie nur einen Bischofssitz haben. Dafür hat man ihnen einen eigenen Posten für „Orgeln, Glocken, Uhren“ eingerichtet – immerhin ca. 95.000 Euro im Jahr …
Im Verhältnis zu den Gesamt-Subventionen des Staates an die Kirchen sind solche Beträge eher „Kleinigkeiten“.
Aber sie zeigen das Prinzip:
Hier werden, mitten in einer Demokratie, in schamloser Weise längst überholte Relikte aus feudaler Zeit konserviert.
Eine Minderheit ohnehin betuchter und umsorgter Kleriker lebt auf Kosten der zahlenden Mehrheit wie die Maden im Speck.
Und Jesus von Nazareth war ein einfacher Zimmermann, der von seiner Hände Arbeit lebte …
Wollen wir uns mal die Subventionen des Staates an die Kirchen etwas detaillierter ansehen:
Nachfolgende Posten werden vom deutschen Staat direkt bezahlt:
-Gehälter von Bischöfen, Kardinälen, Erzbischöfen und Weihbischöfen
-Gehälter von Kanonikern, und Oberkirchenräten
-Gehälter von Domvikaren und Messner
-Gehälter von bischöflichen Sekretären
-Gehälter von Militärbischöfen und -Pfarrern
-Reparaturen und Erhalt zahlreicher Kirchen und kirchlicher Gebäude
-Ausbildung der Priester und Theologen
-konfessioneller Religionsunterricht an öffentlichen Schulen
-Weihrauch, Messwein, Messgewänder u.v.m werden bei der Militärseelsorge vom Staat bezahlt
-baut eine örtliche Kirchengemeinde einen neuen Kindergarten, so bezahlt sie i.d.R. Nur 1/3 der Baukosten, 2/3 zahlt der Staat. Die Kirche wird jedoch alleiniger Eigentümer der Immobilie (oft wird der Kirche das benötigte Grundstück geschenkt). So wächst der Grund- und Immobilienbesitz der Kirche kontinuierlich
unvollständige Zusammenstellung der milliardenschweren Subventionen des deutschen Staates an die Kirchen:
Einnahmenverzichte
steuerliche Absetzbarkeit der Kirchensteuer für Kirchenmitglieder, etwa 3,5 Mrd. €
Befreiung der Kirche von Zinsabschlags- und Kapitalertragssteuer, etwa 1,4 Mrd. €
Befreiung von der USt, etwa 1,2 Mrd. €
sonstige Befreiungen, geschätzt 0,15 Mrd. €
zum Thema „Erbschafts-Steuern“ habe ich bislang noch keine belastbaren Erkenntnisse
GESAMTSUMME DES EINNAHMEVERZICHTES, etwa 6,25 Mrd. €
direkte Subventionen
konfesstioneller Religionsunterricht an staatlichen Schulen, ca. 2,45 Mrd. €
Ausbildung der Theologen an staatlichen oder kirchlichen Hochschulen, ca. 0,62 Mrd. €
Ersparnis der Kirchen durch staatliches Inkasso der Kirchensteuer, ca. 1,0 Mrd. €
Denkmalpflege, ca. 0,04 Mrd. €
Militärseelsorge, ca. 0,03 Mrd. €
Zahlungen der Bundesländer an die Kirchen, ca. 0,72 Mrd. €
Zahlungen der Kommunen (Baubereich, Geschenke, Kultur) ca. 2,5 Mrd. €
Baulastverpflichtungen, ca. 0,05 Mrd. €
Zuschüsse an Missionswerke, ca. 0,19 Mrd. €
sonstiges (z.B. Orden, Medien, Kirchentage), ca. 0,30 Mrd. €
GESAMTSUMME DER DIREKTEN SUBVENTIONEN, ca. 7,90 Mrd. €
Staatliche Subventionen an die Kirchen insgesamt, ca. 14,15 Mrd. €
In der Summe von 14,15 Mrd. Euro ist die weitgehende Staatsfinanzierung der kirchlichen Sozialeinrichtungen noch nicht enthalten, dafür gibt es noch einmal ca. 10 Mrd.€ zusätzliche Subventionen vom Staat. Die Kirchen selbst verwenden für öffentlich-soziale Zwecke nur ca. 8-10 % der ca. 9 Mrd. € Kirchensteuer p.a.
Quellen: C. Frerk, Finanzen und Vermögen der Kirchen, Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2002 und G. Rampp, Bund für Geistesfreiheit, Augsburg
http://www.freidenker.org/cms/dfv/index.php?option=com_content&view=article&id=81:50JahreVerfilzungvonStaatundKirche&catid=40:trennung-von-staat-und-kirche&Itemid=69
http://www.ibka.org/node/933
http://www.ibka.org/node/956
http://www.bfg-bayern.de/presse/papst-2006.htm
http://www.theologe.de/gott_mammon.htm#Kommunen_Defizit
http://www.stop-kirchensubventionen.de/
Kleiner Nachtrag:
Zur Zeit arbeite ich an einem Aufsatz zu den „heiligen Subventions-Kühen“ in Deutschland … demnächst in diesem Theater.
beste Grüße
Oeconomicus
LikeLike