USA am Ende des schnellen Geldes: China in Gefahr?

USA am Ende des schnellen Geldes: China in Gefahr?

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FED - Bildquelle: Wikipedia

Bildquelle: IK-News
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Die Zentralbankbilanz in den USA wächst stetig an, ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Das weiß auch Ben Bernanke und gab beim letzten Statement des FOMC (Offenmarkt-Ausschuss) zumindest durch die Blume bekannt, dass die Quantitative Easing Maßnahmen noch in diesem Jahr auslaufen könnten. Immerhin werden im Augenblick monatlich 45 Milliarden Dollar monatlich über die Operation Twist in den Immobilienmarkt gepumpt und weitere 40 Milliarden zur Stabilisierung der Wirtschaft eingesetzt.
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Der Einfluß auf die USA wird relativ schnell klar, sollte Bernanke der “Druckerpresse” den Stecker ziehen, wie aber sieht es aus mit China? In diesem Fall geht es nicht um den sinkenden Konsum aus den USA, es geht um die immensen Summen welche auf der Suche nach Rendite in diesen “Emerging Market” geflossen sind.Bei der letzten G20 Sitzung warnte der IWF eindringlich vor einem Abfluß dieser Gelder, sollten die USA sich von der lockeren Geldpolitik verabschieden. Bisher hat das auf die Märkte wenig Eindruck gemacht und das obwohl die Gefahren unkalkulierbar sein könnten. Neben etlichen Assets könnte auch der Schattenbankenmarkt eine schwere Schlagseite erleiden, welcher in China mittlerweile erhebliche Dimensionen erreicht hat.
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Die Signalwirkung für die Europäische Zentralbank und vor allem für die Japanische Notenbank wäre eindeutig, auch dort würde das kaum für Freude sorgen. Die Regierungsnahe Nachrichtenseite China.org schreibt dazu:
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„China sollte sich auf massive Kapitalabflüsse vorbereiten
Seit dem Start des amerikanischen QE-Programms vor zwei Jahren wurde eine große Menge an US-Dollars in die Märkte vor allem der aufstrebenden Schwellenländer gepumpt. Dieses aus dem Nichts kreierte Geld war auf der Suche nach höheren Renditen – und hat in den besagten Märkten dazu geführt, dass neben den jeweiligen Währungen auch die Preise in verschiedenen Assetklassen deutlich nach oben gingen.
[…]
Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass die amerikanische FED noch in diesem Jahr ein Ende ihres QE-Programms verkünden könnte. Mit einer auf über 3,3 Billionen US-Dollar angewachsenen Bilanz muss die Fed die Risiken einer starken Beschleunigung der Inflation und das Platzen einiger “Asset-Bubbles” gegeneinander abwägen.“

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Voraussichtlich tagt der FOMC am 18. und 19. Juni um über das weitere Vorgehen zu beraten. Sollte geplant sein die QE-Programme zum Ende des Jahres auslaufen zu lassen, dürfte das im Statement von Ben Bernanke relativ klar kommuniziert werden. Ab dem Zeitpunkt würden die Märkte beginnen stark zu reagieren und die Sanduhr für den chinesischen Schattenbankenmarkt ablaufen. Wenn dies geschieht rückt ein deflationärer Crash in greifbare Nähe.
Man ist gut beraten sich die kommende Sitzung der FED genau anzuhören, es könnte den Anfang vom Ende der lachsen Geldpolitik bedeuten und damit einen starken Impuls auf die gesamte Welt auslösen.
Carpe diem
Erstveröffentlichung: iknews
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Abdruck erfolgte mit freundlicher Genehmigung durch Jens Blecker
Besten Dank dafür!


China und Deutschland auf dem Weg zur ‚priviligierten Partnerschaft‘

Freihandelsabkommen auf dem Wunschzettel

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CC, Urheber: Friends of Europe
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China peilt eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland an. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang versprach eine ‚privilegierte Partnerschaft‘ in Bereichen wie dem Dienstleistungssektor und dem Gesundheitswesen. Beide Länder sollten verstärkt in der Logistik, der Bildung und Ausbildung sowie der medizinischen Betreuung zusammenarbeiten, sagte er bei einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern in Berlin.
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In dem seit Wochen schwelenden Streit zwischen China und der EU – in insgesamt 18 Fällen (Solarmodule, Porzellan und Telekommunikationsanlagen) prüft die EU derzeit Anti-Dumping-Verfahren gegen China – soll nun die Bundeskanzlerin vermitteln.
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Im Gegenzug schlägt Chinas neuer Premierminister Li Keqiang Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Deutschland und dem Reich der Mitte vor, was auf große Gegenliebe beim BDI, der gelegentlich als Sachwalter von Merkel’s Richtlinienkompetenz zitiert wird.
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Bleibt abzuwarten, mit welchen Wendehals-Manoevern die Kanzlerin der EU-Kommission die Anti-Dumping-Verfahren ausreden will.
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Li im Kanzleramt
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Hintergrund zum Konflikt zwischen China und Japan im Zusammenhang mit Li’s Hinweis auf die Potsdamer Erklärung
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NTD-TV: Die Chinesische Sicht der Dinge
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Merkel and Li Keqiang Talk Over Trade Tariffs (mit englischem Untertitel)
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Strafzölle und Menschenrechte
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In diesem Video-Clip kommt auch der ‚Leuchtturm-Politiker‘ Günther Oettinger zu Wort, der wie der Spiegel berichtet, in einem überraschenden Anflug von Erkenntnis die EU als Sanierungsfall bezeichnet.
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Im Zusammenhang mit der „vorsichtigen Liebeserklärung“ zwischen den chinesisch-deutschen ‚Turteltäubchen‘ sei der Hinweis auf meine Einschätzung im März 2011 gestattet:
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„.. vielleicht entsteht dadurch ein Gegengewicht zum Hegemon, etwa durch eine wirtschaftliche Blockbildung zwischen China und Deutschland..“
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Ihr Oeconomicus