Leiharbeit: eine gravierende Fehlsteuerung

Warum Jobcenter die Leiharbeit puschen

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Jana Philippi ist Industriekauffrau, hat zehn Jahre Berufserfahrung und ist wieder mal auf Jobsuche. In den letzten fünf Jahren war sie bei sechs verschiedenen Leiharbeitsfirmen – vermittelt durch die Agentur für Arbeit:
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„Wieso die immer wieder in Zeitarbeit vermitteln mit der Gewissheit, dass der Mensch nach drei Monaten schon wieder da steht? Für mich ist das unlogisch, ich kann das nicht begreifen.“

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Wie Jana Philippi geht es vielen Arbeitssuchenden. Auch der Blick in die Jobbörse der Arbeitsagentur zeigt fast nur Angebote von Leiharbeitsfirmen.
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Die Bundesagentur für Arbeit auf Nachfrage, warum sie so stark auf die Vermittlung in Leiharbeit setzt:
Ilona Mirtschin von der Bundesagentur für Arbeit erklärt:
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„Das Potenzial der Zeitarbeit liegt vor allem in der Dynamik, die Zeitarbeit hat weil sie vielfach befristete Verträge abschließt sehr viele Stellen zu besetzen und unsere Aufgabe ist es die Stellen und die Arbeitssuchenden zusammenzubringen.“

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Den Grundstein dafür legten die Hartz-Reformen vor zehn Jahren. Der Vorwurf damals: Die Bundesagentur sei zu verkrustet, sie solle stärker erfolgsorientiert arbeiten. Quotenvorgaben sollen das regeln. Um die zu erfüllen, setzt man auf die Zeitarbeitsbranche. 2007 werden deshalb Kooperationsverträge mit den Leiharbeitsfirmen geschlossen.
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Jetzt aber ist eine Entwicklung eingetreten, die so sicher keiner wollte, findet auch Arbeitsmarktexperte Dieter Döring:
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„In dem die Bundesagentur bei der Vermittlung sehr stark in Richtung Leiharbeit, in die Richtung dessen was leicht geht, marschiert, züchtet sie natürlich eine Branche heran. Im Grunde hat die Bundesagentur ein Leiharbeitsbranchenförderprogramm aufgelegt ohne es so zu nennen.“

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daserste.de
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