Bundestag: Neues Modell der Finanzberatung

Der Honorar-Anlageberater kommt

.
Die Bundesregierung will eine neue Form der Anlageberatung auf eine gesetzliche Grundlage stellen und Regeln für die Finanzberatung auf Honorarbasis schaffen. Dazu sieht der von der Regierung eingebrachte Entwurf eines Gesetzes zur Förderung und Regulierung einer Honorarberatung über Finanzinstrumente (17/12295) zusätzlich zur bisherigen Anlageberatung mit dem Begriff Honorar-Anlageberatung die Schaffung einer neuen gesetzlich definierten Form der Anlageberatung vor.
.
Bisher finde die Anlageberatung in Deutschland hauptsächlich in Form der provisionsgestützten Beratung statt, schreibt die Regierung. Dabei werde die Beratung durch Zuwendungen vergütet, die der Anlageberater von Anbietern oder Emittenten der Finanzprodukte erhalte. „Dieser Zusammenhang ist den Kunden trotz der bestehenden gesetzlichen Pflicht zur Offenlegung von Zuwendungen häufig nicht bewusst“, begründet die Bundesregierung ihren Gesetzentwurf, mit dem sie „mehr Transparenz über die Form der Vergütung der Anlageberatung“ schaffen will.
.
Nach den Vorschriften des Gesetzentwurfs darf Honorar-Anlageberatung in Zukunft nur noch gegen Honorar des Kunden erbracht werden. Der Honorar-Anlageberater muss über einen hinreichenden Marktüberblick verfügen und darf sich nicht auf eigene oder auf Finanzinstrumente von ihm nahestehenden Anbietern beschränken. Honorar-Anlageberater müssen sich in ein Register eintragen lassen, das auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht öffentlich einsehbar ist.
.
Daneben wird es noch den Honorar-Finanzanlagenberater geben, der nur zu bestimmten Produkten wie offenen Investmentfonds beraten darf und dafür eine geweberechtliche Erlaubnis haben muss.
.
Quelle: Bundestag

Semantik-Akrobaten bei ThyssenKrupp

Neusprech für Entlassungswelle: „Best in Class – reloaded“

.

ThyssenKrupp-Quartier Teilansicht: Essen

Bildrechte: CC, Urheber: Tuxyso

.
Die anhaltende Krise im internationalen Stahlgeschäft hat ThyssenKrupp erheblich gebeutelt … ein etwas makaber klingender Humor treibt allerdings noch bunte semantische Blüten.
.
Den bis zu 3.800 Beschäftigten, welche sich schon recht bald auf den Kundenlisten zuständiger Jobcenter wiederfinden werden, wird die perfektionierte Methode aus einem Minus ein Plus zu zaubern (man nehme einen waagerechten Strich und ergänze diesen mit einer horizontalen, gleichlangen Linie) leider wenig nutzen.
Die Farbe der Zukunftsperspektiven betroffener Arbeitnehmer dürfte sich schon bald von hellrosa in tristes grau verwandeln.
.
So hart es auch klingen mag, die Aufgabe eines Unternehmens ist nun mal, ordentliche Bilanzen vorzulegen und leider nicht, etwa aus sozial-romantischen Beweggründen Arbeitsplätze zu schaffen, oder zu erhalten.
.
Diese Erkenntnis mag sich in manchen Ohren nach Sarkasmus anhören, was keineswegs in der Absicht des Autors liegt, sondern bittere ökonomische Realität ist!
.
Allerdings muß gerade im Zusammenhang mit ThyssenKrupp konzidiert werden, dass ein Ausbund machtgieriger Investitionsentscheidungen des Managements letztlich für die Misere des Konzerns verantwortlich ist … wie wir nun sehen mit katastrophalen Konsequenzen für die von Entlassung bedrohten Mitarbeiter … und dem deutschen Steuerzahler, auf dessen Rücken nicht nur Steuerausfälle zu schultern sind, sondern der selbstredend für die anstehenden Transferleistungen aufkommen darf!
.
Ich bezeichne diese Vorgänge aus Sicht von ThyssenKrupp als „Kapitalismus ohne Reue“.
Semantik-Akrobaten des Konzerns werden vermutlich eine solche Sichtweise erst dann untersuchen, wenn sie selbst von den Segnungen des Sozial-Staats profitieren dürfen.
Zwischenzeitlich gilt die Bewertung
 „Best in Class – reloaded“!

Ihr Oeconomicus

.
ThyssenKrupp-Presse-Mitteilung, 08.02.2013, 10:06 Uhr
.
Korrespondierende Archiv-Dokumente und Info’s

‚blackmail‘ eines Volldemokraten ?

‚blackmail‘ eines Volldemokraten ?

.

Bildrechte: Public Domain, Urheber: Advodia

.
Im Streit um die Weiterfinanzierung des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 droht der CDU-Haushaltspolitiker Norbert Barthle dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart mit einer Klage des Bundes.
.

 

„Es geht letztlich um die Verteilung der Mehrkosten.
Wenn das Land und die Stadt die Mehrkosten nicht mittragen wollen, sollte sich der Bund überlegen, ob er die Vertragstreue der Projektpartner einklagt“
.
sagte Barthle der Rheinischen Post.
.
An der Stelle irrt der direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Backnang – Schwäbisch Gmünd.
Seine Aussage könnte als Erpressungsversuch gegenüber dem Land BW und der Stadt Stuttgart bewertet werden … und –wer wird sich da noch ernsthaft wundern– als Betrug am Wähler des S21-Volksentscheides !
.
Sollte es im Wahlkreis Backnang – Schwäbisch Gmünd Wähler geben, die eine solche Politik nicht mittragen können (wovon sicher ausgegangen werden kann), wäre dies eine gute Gelegenheit, bei der anstehenden Bundestagswahl ein entsprechendes Votum abzugeben!
.
Wahlberechtigte aus dem Barthle-Fanclub, deren Lebensmotto es sein könnte möglichst auf Kosten anderer zu leben sollten die verbleibende Zeit bis zur Bundestagswahl nutzen, um eine beachtenswerte Lernkurve in Sachen ‚demokratisches Miteinander‘ zu erklimmen.
.
Für solch intellektuelle Meisterleistungen winkt als Anerkennung das bisher versagt gebliebene Einreisevisum für Schottland! *
.
Gutes Gelingen!
.

Ihr Oeconomicus

.
Webcam – Live aus Stuttgart, Blick auf den Stuttgarter Bahnhof von der Südseite
.
* kleine Anmerkung für alle Nicht-Schwaben:

Einer schwäbischen Humoreske zufolge soll man einst übergeizige schottische Bewohner ins Schwabenland zwangsausgewiesen haben!


Island: stabile Aussichten

Moody’s bescheinigt Patient Island stabile Aussichten

.
Das einst fast bankrotte Island ist auf dem Wege der Besserung. Am Donnerstag änderte die Ratingagentur Moody’s ihre finanzielle Zukunftsprognose für den Inselstaat von „negativ“ auf „stabil“.
[…]
WSJ