Fundstück: Collateral Damage

ENDING THE ERA OF PONZI FINANCE

Ten Steps Developed Economies Must Take
by Daniel Stelter
with contributions from Ralf Berger, Jendrik Odewald and Dirk Schilder
January 2013
+
Spannende Analyse, mit einem nicht minder erhellenden Quellenverzeichnis.
An manchen Stellen birgt diese Bewertung erheblichen Zündstoff, insbesondere hinsichtlich des weiten Feldes demokratischer Prozesse, welche von den Autoren ausgeblendet wurde.
Aus meiner Sicht eine lohnenswerte Lektüre mit Potential für höchst kontroverse Diskussionen.
Quelle: Boston Consulting Group Inc. -All rights reserved-
.
Content [oder zwingende Handlungsempfehlungen ?]:
.
  1. Deal with the Debt overhang – immediately
  2. Reduce unfunded liabilities
  3. Increase the efficiency of government
  4. Prepare for labor scarcity
  5. Develop smart immigration policy
  6. Invest in education
  7. Reinvest in the asset base
  8. Increase the raw material effeciency
  9. Cooperate on a global basis
  10. Launch the next Kondratiev wave
.
Schaut man sich die aktuellen Entwicklungen der Politik etwas genauer an, könnte der Eindruck entstehen, dass genau diese Empfehlungen umgesetzt werden.
Finden Sie das auch .. oder sehe ich Gespenster?
.

Ihr Oeconomicus


Krisenfaktor Universalbanken

Krisenfaktor Universalbanken

“Europas stille Bankenkrise” – so still, dass fast niemand das tatsächliche Ausmaß auch nur vermutet.
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet und überdeckt von den jüngsten Skandalen um die Deutsche Bank, steuert das deutsche Universalbankensystem zunehmend in eine Situation, die die Zeitschrift Euromoney jüngst als “Europas stille Bankenkrise” bezeichnet hat. Mit einem DB Research-Artikel über die Vorteile des Systems, der zum Widerspruch reizt (so zum Beispiel den Autor und Investmentbanker Chris Whalen), hat das größte deutsche Finanzinstitut selbst die Aufmerksamkeit auf diese Tatsache gelenkt.
Die Kernaussagen des Artikels sind: Universalbanken haben viele Vorteile!
  1. Sie bieten ein breites Spektrum von Leistungen.
  2. Sie erwirtschaften Skalenerträge, die die Kosten für ihre Kunden und damit für die Wirtschaft als Ganzes senken.
  3. Diversifizierung erlaubt ihnen, Erträge stabil zu halten, und
  4. durch ihr weites Betätigungsfeld haben sie einen besseren Überblick darüber, wo Risiken gehäuft auftreten. Die Frage ist, ob die Banken heutzutage wirklich noch in den Genuss dieser Vorteile kommen und wenn ja, zu welchen Kosten.
… hier geht es weiter
Original-Artikel von Beate Reszat in englischer Sprache

Spannende Fragen an die Bundesregierung

Spannende Fragen an die Bundesregierung

.
Die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in Griechenland im Rahmen der Anpassungsprogramme sind Thema einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion (17/11797).
.
Die Abgeordneten wollen unter anderem wissen, wie sich die Binnennachfrage in Griechenland entwickelt hat und in welchem Umfang Kaufkraft und Durchschnittseinkommen der Bevölkerung reduziert wurden, so die Presse-Mitteilung des Deutschen Bundestages.
.
Wir werden sehen, mit welchen semantischen Finessen sich die Bundesregierung dazu äussern wird.
.

Ihr Oeconomicus

.
.

follow-up, 28.02.2013

.

Antwort der Bundesregierung zu
Anpassungsprogramme, Rezession und soziale Notlage in Griechenland

.

PDF – [12 Seiten]

.

Privatisierungs-Pläne: Wo Deutschlands Schätze liegen

Privatisierungs-Pläne: Wo Deutschlands Schätze liegen

Beinahe unbemerkt hat die schwarz-gelbe Koalition die Privatisierung des Staatseigentums vorangetrieben. Wirtschaftsminister Rösler will, dass sich der Staat von weiteren Beteiligungen trennt, um den Haushalt zu entlasten. Das hat der Bund schon öfter getan – mit wechselndem Erfolg. Ein Überblick mit interaktiver Grafik.
[…]
SZ

‚Amazing Grace‘ in schräger Polit-Intonation (+ update)

‚Amazing Grace‘ in schräger Polit-Intonation

Datei:AmazingGrace.svg

Bildrechte: copyright-frei

Der Politik- und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Charles E. Lindblom hat vermutlich seine helle Freude damit, dass sein Muddling-Through-Theorem in Fachkreisen around the globe im Zusammenhang mit dem US-fiscal cliff anschaulich wird.
Nachdem die Unkenrufe hinsichtlich eines bevorstehenden Finanz-Armageddon von Obama und Boehner im Repräsentantenhaus verhallten, versucht nun der ehrenwerte Timothy Geithner mit schäbigen Buchungstricks die Politik des Durchwurstelns fortzusetzen.
Die dr-Korrespondentin Bettina Klein hat die schräge Moll-Intonation des Singspieles ‚Amazing Grace‚  in ihrem Podcast nachgezeichnet.
+
Scheitert Amerika an der Fiskal-Klippe?
Prof. Robert Reich (University of California at Berkeley), einstmaliger Arbeitsminister während der Clinton-Administration und prominenter Berater von Barrack Obama hat sich in seinem Buch „Beyond Outrage“ ausgiebig damit beschäftigt, was in der US-Ökonomie falsch läuft und wie der Casino-Kapitalisimus demokratische Grundwerte zerstört.
Aufsätze von Prof. Reich zum fiscal cliff:
Cliff Hanger: The President’s Unnecessary and Unwise Concessions
Boehner’s Failure and the GOP’s Disgrace
The Only Way Left to Beat Republican Fanatics: Call Their Bluff and Go Over the Cliff
+
follow-up, 27.12.2012, 23:08h
+
Neuer Anlauf bei Fiskalklippe
Die USA steuern auf die Fiskalklippe zu. Noch ist eine Lösung möglich – einen neuen Anlauf will das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus am Sonntag wagen.
WSJ
+

HISTORISCHES VON BRISANTER AKTUALITÄT

USA und ROM.
Über Macht und Ohnmacht zweier Großmächte
Spannende Querverbindungen, aufgezeichnet von Dr. Michael Lobe [Uni Bamberg, Lehrstuhl für Klassische Philologie/Schwerpunkt Latinistik]:
+

Inhalt:
I. Einige Vorbemerkungen
1. Spuren Roms in der amerikanischen Gesellschaft
2. Minima methodica
3. Rise or fall? Rom als Paradigma
II. Parallelen zwischen dem Imperium Romanum und den USA
III. Inneramerikanische Positionen zum Thema
1. Die Triumphalisten
2. Die Deklinisten
IV. Außeramerikanische Positionen – Analytiker
1. Komparatisten 
2. Theoretiker des Imperium-Gedankens
V. Ausblick ins 21. Jahrhundert
1. Aufziehende Re-Imperialisierung
2. Demokratie versus Autokratie

+
Viel Freude bei der Entdeckung neuer Einsichten

Ihr Oeconomicus


Beginn oder Fortschreibung der EU-Diktatur?

Beginn oder Fortschreibung der EU-Diktatur?

Herman Van Rompuy hatte das Jahr 2012 als Jahr des positiven Denkens ausgerufen. Mit seiner diesjährigen Weihnachtsansprache belegt der EU-Ratspräsident, dass er es ernst meint: Das Schönreden der Krise ist der erste Schritt zum totalitären System. Die EU erwartet, dass sich nicht lästige Kritiker, sondern beglückte Untertanen einem zentralistischen Konzept unterwerfen, das im Kern längst gescheitert ist.
DMN
+
Anmerkung
Man reibt sich tatsächlich die Augen. Van Rompuy bedauert doch tatsächlich ganz ausdrücklich jene Bürger, die von Arbeitslosigkeit oder „schlechter Kaufkraft“ gebeutelt werden – um den Unglücklichen jedoch dann zuzurufen, dass sie im Dienst einer größeren Sache leiden: Ihre Schmerzen würden sich für die EU lohnen.
Es dürfte wohl kaum jemand verwundern, dass angesichts solcher Sprüche, so manch einer der zitierten Bürger den sauberen Herrn gerne einmal treffen möchte .. vielleicht am Kinn oder sonstwo!

Ihr Oeconomicus