Betriebsrente: Faule Versprechungen für Arbeitnehmer

Betriebsrente:
Faule Versprechungen für Arbeitnehmer
Die Bundesregierung will sie, die SPD will sie – und selbst viele Arbeitgeber halten die Betriebsrenten seit neuestem für den Königsweg in der Rentendiskussion. Als besonders lukrativ wird dabei die sogenannte Entgeltumwandlung angepriesen, bei der Arbeitnehmer Steuern sparen können, wenn sie einen Teil ihres Lohns für die Rente zurück legen.
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MONITOR-Berechnungen zeigen jetzt: Viele dieser Modelle nützen vor allem den Versicherungskonzernen und den Arbeitgebern. Für den Arbeitnehmer lohnt sich dieser Weg nur, wenn der Arbeitgeber kräftig dazuzahlt. Aber MONITOR-Recherchen belegen, dass diese Zuzahlungen in der Regel ausbleiben. Statt dessen behalten die meisten Arbeitgeber die gesparten Beiträge einfach ein. Experten kritisieren die Entgeltumwandlung als Verlustgeschäft für die Angestellten und als Milliardensubvention für Arbeitgeber und Versicherungen.
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Dossier: Wasser-Privatisierung

Geheimoperation Wasser:
Wie die EU-Kommission Wasser zur Handelsware machen will
Die EU verpflichtet die Krisenländern Portugal und Griechenland, Teile ihrer Wasserversorgung zu privatisieren. So soll möglichst schnell möglichst viel Geld in die maroden Staatshaushalte gespült werden. Weder Griechen noch Portugiesen wollen das.
Denn die Erfahrung zeigt: Wo Wasser privatisiert wird, steigen die Preise und sinkt die Qualität.
Doch die EU-Kommission geht noch einen riesigen Schritt weiter: Mit einer neuen Richtlinie sollen europäische Kommunen – mithin auch deutsche – gezwungen werden, private Unternehmen ins Wassergeschäft einsteigen zu lassen.
So soll die Wasserversorgung europaweit privatisiert werden. Ein Milliardengeschäft für multinationale Konzerne, für das deren Lobbyisten in Brüssel jahrelang gekämpft haben.
Quelle: WDR-Monitor – 13.12.2012
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Mehr zum Thema
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Wasser-Privatisierung: historische Beispiele
Der Wasserkrieg / Guerra del Agua: Als Bechtel den Regen privatisieren wollte
Nach der durch den Internationalen Währungsfonds erzwungenen Privatisierung der Wasserversorgung verdreifachte die neue Gesellschaft Aguas de Tunari (ein Konsortium unter Beteiligung von Bechtel aus den USA, Edison aus Italien und Abengoa aus Spanien sowie weiteren Investoren) innerhalb kürzester Zeit die Wasserpreise.
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Dies führte Anfang 2000 zu heftigen Protesten und einem Generalstreik. Nach Zusammenstößen der Demonstranten mit der Polizei eskalierte die Gewalt und im April 2000 wurde das Kriegsrecht über die Stadt verhängt. Mitte April 2000 nahm die Regierung die Privatisierung schließlich zurück. Insgesamt starben 7 Menschen und hunderte wurden verletzt. 1999-2000 wurde Cochabamba Schauplatz des Guerra del Agua („Wasserkrieg”).
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follow-up, 23.01.2013
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Neues aus der Anstalt:
Pelzig umgeht ZDF Verbot und zählt EU für den Wasserwahn aus!
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Da Einblendung von Petitionen beim ZDF verboten sind – machte Erwin Pelzig gestern bei Neues aus der Anstalt einen genialen Schachzug !
Gegen die Privatisierung von Wasser durch die EU stellte er die Internetadresse

http://www.right2water.eu/de

auf einen alten R4 , denn Auto mit Werbung ist ja erlaubt
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Anmerkung zum Pelzig-Auftritt
Im Blog GEOLITICO fand ich einen interessanten Kommentar:

Traue keinem Klimapfaffen, sage ich da nur.
Der gute Onkel Erwin ist ein Systemagent.
Und zwar von der übelsten Sorte.
Da kann auch seine aufgesetzte Lustigkeit nicht drüber hinwegtäuschen.
Finger weg von der Fernbedienung, es sei denn, sie dient fürs Abschalten.“

den ich wie folgt beantwortet habe:

„Das sehe ich ähnlich … wäre der gute Mann nicht Teil des System’s gäbe es solche Auftritte nicht.

Er und seinesgleichen übernehmen eine Ventilfunktion, um den Überdruck im sich täglich füllenden Frustrations-Tank abbauen zu helfen.

Der Hinweis, er habe das ZDF-Verbot umgangen, könnte bei den Stammtischen des ‚Club’s betreuter Denker‘ den Eindruck erwecken, er habe dem Sender und dessen Rechtsabteilung ein Schnippchen geschlagen.“

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Korrespondierende Archiv-Einträge

Global Financial Crisis, Financial Contagion and Emerging Markets

IMF Working Paper
Global Financial Crisis, Financial Contagion and Emerging Markets
The recent global financial crisis was the first in recent history that was triggered by problems in the financial system of the mature economies.
Existing work on financial crisis in emerging market countries, however, almost exclusively focus on the role of financial frictions in the domestic economy.
In contrast, we propose a two-country DSGE model to investigate the transmission of a global financial crisis that originates from financial frictions in the rest of the world. We find that the scale of financial spillovers from the global to the domestic economy and trade openness are key determinants of the severity of the financial crisis for the domestic economy.
Our results also suggest that the welfare ranking of alternative monetary policy regimes is determined by the degree of financial contagion, the degree of trade openness as well as the scale of foreign currency denominated debt in the domestic economy.
Ozkan, F. Gulcin ; Unsal, D. Filiz – IMF

Autoabsatz in Europa erneut deutlich rückläufig

Autoabsatz in Europa erneut deutlich rückläufig
In der Europäischen Union sank die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im November den 14. Monat in Folge – um 10,3 % auf 926 486 Fahrzeuge, wie der Branchenverband ACEA am Freitag mitteilte. In den ersten elf Monaten wurden europaweit 11,3 Millionen Autos zugelassen und damit 7,6 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Drastisch waren die Rückgänge in Südeuropa. So wurden in Spanien oder Italien im November gut ein Fünftel weniger Autos neu zugelassen als im Vorjahresmonat, auch in Frankreich gab es ein Minus von über 19 %. Deutschland schnitt mit einem Rückgang von 3,5 % noch relativ gut ab. Eine Ausnahme bildete Großbritannien, wo die Zulassungen um 11,3 % stiegen.
Handelsblatt

Krisenwirkungen auf die Finanzverflechtungen im Euroraum

Krisenwirkungen auf die Finanzverflechtungen im Euroraum
Vor dem Jahr 2008 kam es auf den Finanzmärkten des Euroraums zu einem Integrationsboom, der auch durch die gemeinsame Währung bedingt war.
Die zunehmende finanzielle Verflechtung wurde teils durch die globale Finanzkrise, teils durch die Staatsschuldenkrise in Europa gestoppt und partiell wieder rückgängig gemacht. Dies wird aus der Betrachtung der Zahlungsbilanzen der Eurostaaten ersichtlich.
Ferner kam es im Zuge eines Rückzugs ausländischer Investoren aus Staatsanleihen vieler Eurostaaten auch zu einer teilweisen Desintegration des Finanzmarktes. Diese wurde in erster Linie getrieben von der Staatsschuldenkrise in Ländern des Euroraums und konzentriert sich auf Griechenland, Italien, Irland und Spanien. Darüber hinaus fand vor allem bei den Bankenverflechtungen innerhalb des Euroraums seit dem Jahr 2008 eine flächendeckende Desintegration statt, bei der Forderungen gegenüber dem Ausland massiv abgebaut wurden. Der Grad der finanziellen Integration ist jedoch nach wie vor höher als 1999.
Jürgen Matthes / Simon Rother – Institut der deutschen Wirtschaft