Another ‚wild side‘ of the US budget deficit
Veröffentlicht: 12. Dezember 2012 Abgelegt unter: Buch-Tipps & Literatur-Empfehlungen, Federal Reserve Systems, fiscal cliff, UNITED STATES OF AMERICA | Tags: Fed, fiscal cliff, Nullzinspolitik, US Haushalts-Defizit Hinterlasse einen KommentarAnother ‚wild side‘ of the US budget deficit
Wie die Washington Post berichtet, ist das US Haushalts-Defizit im November mit $172 Mrd. schon fast hitverdächtig und im Vergleich zum Nov 2011 um 25% angewachsen. Man muß kein Prophet sein, um für das Jahr 2012 ein Gesamt-Defizit von $1.100 Mrd. zu erwarten.
Der Konsens-Druck auf die fiscal-cliff Kontrahenten Barrack Obama und dem republikanischen John Boehner wird angesichts solcher Zahlen zunehmend stärker.
Viele Beobacher vermuten, dass man quasi in letzter Minute auf einen tragfähigen Kompromiss zusteuern wird.
Ob dieser geeignet sein kann, Obama’s „walk on the economic wild side“ zu erleichtern, sei dahingestellt.
Zwischenzeitlich behält die Fed ihre faktische Nullzinspolitik bei und will vom nächsten Jahr an langfristige Staatsanleihen in Höhe von monatlich etwa $45 Mrd. aufkaufen, wie seitens der Zentralbanker zum Abschluss ihrer zweitägigen Zinssitzung mitgeteilt wurde.
Der im September beschlossene Ankauf von Hypothekenpapieren in Höhe von $40 Mrd. monatlich soll ebenfalls fortgesetzt werden, wie die Fed weiter bekanntgab.
Ob die Fed-Prognose nach einer wenn auch zähen Erholung am US Arbeitsmarkt eintreten wird, kann durchaus bezweifelt werden.
Fed Press Release — Fed Statement Regarding Purchases of Treasury Securities and Agency Mortgage-Backed Securities
nite, nite & optimistic dreams in D.C. and NYC
Ihr Oeconomicus
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Nachtrag
So beeinflussen die US-Etatverhandlungen die Börsen
Es gibt drei Szenarien dafür, wie die Verhandlungen über den US-Haushalt ausgehen könnten. Doch welche Auswirkungen würden sie auf DAX, Euro & Co. haben?
CAPITAL
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Bernanke Wields New Tools to Reduce Unemployment Rate
Chairman Ben S. Bernanke moved the Federal Reserve further into uncharted policy territory in combating joblessness by tying the bank’s interest-rate outlook to unemployment and inflation, while committing to an even faster expansion of the central bank’s balance sheet.
[…]
Bloomberg
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Kommentar von Markus Gaertner:
„Kein Häschen mehr im Hut – QEinfinity lässt die Wall Street kalt“
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Buchempfehlung
The Gods that Failed: How Blind Faith in Markets Has Cost Us Our Future
von Larry Elliot und Dan Atkinson [ISBN-10: 1568584407 – 304 Seiten – publiziert am 06.April 2010]
Eine exzellente Analyse über ein gescheitertes System, wie ich meine
Amazon Book Description:
„The Gods That Failed tells the story of how the financial elite brought us to the brink of collapse. It shows how over the past three decades democratic governments have ceded control to a new elite of super-rich, free-market operatives and their colleagues in international institutions like the IMF, the World Bank, and the World Trade Organization. This new elite promised economic stability, but delivered chaos instead. Two of the worlds most formidable journalists engage in a remorselessly forensic dissection of the meltdown, tracing its origins to a secretive gathering of free market economists in 1947, and exposing how its agenda to unleash market forces into every sphere of public life was realized, piece by piece, over the years. Now that this elite has brought us to the brink of ruin, the authors propose a series of far-reaching reforms an economy that is run and regulated in the interests of ordinary people which they believe can save us from another worldwide depression.“
Santa’s flying DAX
Veröffentlicht: 12. Dezember 2012 Abgelegt unter: FINANZ-MÄRKTE | Tags: DAX, Fundamentals, Markt-Emotionen Hinterlasse einen KommentarSanta’s flying DAX
Aktuelle Börsenkommentare überschlagen sich nahezu. Von Weihnachts-Bescherung an der Börse ist die Rede und so mancher Beobachter wundert sich, wie losgelöst von Rezession und Staatsschuldenkrise die Kurse immer weiter steigen. Überwiegende Tendenz wohl weiterhin bullish, wenn es nach den realitätsfremden Optimisten gehen sollte.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass irrationale psychologische Faktoren, wie Hoffnung, Angst, Gier und Panik die Märkte offenbar mehr beeinflussen, als komplexe ökonomische Wechselwirkungen.
Das gefährliche am Verhalten emotionsgesteuerter Anlage-Lemminge mag die eigene Selbstüberschätzung sein, die bei bullishen Börsentrends während schwierigster Zukunfts-Prognosen glauben, sobald die Realitäten an den Märkten angekommen sind und deutliche Korrekturen auslösen, rechtzeitig aussteigen zu können. Ein Irrglaube, der häufig zu beobachten ist.
Schaut man sich in einschlägigen Blog’s um oder hört manchen Börsenkommentator, sind bereits DAX-Ziele von 15,000 zu vernehmen, einige völlig losgelöste Auguren schließen sogar einen Index von 30,000 nicht mehr aus (!)
Fundamental-Daten wie Lösungen um das US fiscal cliff, weitere Entwicklung der Staatsschuldenkrise im Euro-Land, rückläufige chinesische oder deutsche Exporte, sinkende Unternehmenserträge und damit KGVs auf Rekordhöhe, der Fortgang des ‚arabischen Frühlings‘ oder der unterschiedliche Ehrgeiz der Herren Mursi und Netanjahu, etc. werden schlichtweg ausgeblendet.
ALLES WIRD GUT … also „Ran an die Buletten!“
Übrigens, Friedhelm Busch warnte gerade in seinem Kommentar vor einer Welt voller Optimismus, die jedoch nur mit Vorsicht zu genießen sei. Weitere Kursgewinne, so die ‚Buschtrommel‘ weiter, seien im Grunde nur gerechtfertigt, wenn auch die Unternehmensgewinne weiterhin steigen.
So richtig köstlich fand ich Busch’s passenden Hinweis auf Voltaire’s Erzählung “Candide oder die beste Welt” … für alle Voltaire-Liebhaber hier eine deutsche Übersetzung.
Viel Freude und vielleicht einige Neue Erkenntnisse bei dieser Lektüre.
Ihr Oeconomicus
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[Disclaimer: Die hier dargestellten Äusserungen sind keineswegs im Sinne von Anlageberatung oder der Aufforderung, bestimmte Anlage-Entscheidungen zu treffen, zu verstehen.
Was immer Sie tun oder unterlassen, ist Ihre Entscheidung für das ausschließlich Sie die volle Verantwortung tragen].
Grossrazzia bei der Deutschen Bank (+ update)
Veröffentlicht: 12. Dezember 2012 Abgelegt unter: Deutsche Bank | Tags: BKA, CO2-Zertifikatehandel, Deutsche Bank, Geldwäsche, Steuerbetrug, Steuerfahndung Hinterlasse einen KommentarSteuerbetrug: Grossrazzia bei der Deutschen Bank
Rund 500 Beamte von deutschem Bundeskriminalamt, Steuerfahndung und Bundespolizei durchsuchten Geschäftsräume der Deutsche Bank-Zentrale in Frankfurt und zahlreiche weitere Ojekte.
20min.ch — SZ — tagesschau.de
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follow-up: 13.12.2012, 07:27h
Steueraffäre: Deutsche Bank soll belastendes Material gelöscht haben
In der Steueraffäre bei der Deutschen Bank vermuten die Ermittler nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“, dass bei einer Vertuschungsaktion relevante E-Mails vernichtet wurden. Zudem wurde ein Geldwäscheexperte des Instituts festgenommen. Die Bank weist die Vorwürfe zurück.
SZ
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follow-up: 14.12.2012, 10:08h
Fitschen weist Vorwürfe von sich
Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen sieht trotz der Ermittlungen gegen seine Person „keinen Grund“ zum Rücktritt. Seinen inhaftierten Mitarbeitern wird unterdessen wohl Vertuschung vorgeworfen.
N24
Geschäftsmodelle für ‚Unmündige‘
Veröffentlicht: 12. Dezember 2012 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, Presse | Tags: Paywall, Umsonst-Mentalität, vierte Gewalt Hinterlasse einen KommentarGeschäftsmodelle zur Ausplünderung von ‚Unmündigen‘
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„Die Welt“ führt als erste große Nachrichten-Webseite in Deutschland eine ‚Paywall‘ ein und möchte sich so gegen die ‚Umsonst-Mentalität im Netz‘ stemmen, wie der Axel-Springer-Verlag dies so süffisant formulierte.
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Mal Hand auf’s Herz!
Erhebt sich im Zusammenhang mit solchen paywall-Modellen nicht die grundsätzliche Frage nach dem eigentlichen Nutzen politisch-korrekter Gazetten und deren Online-Angeboten?
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Erinnern Sie sich noch an ein geflügeltes Wort aus den 70er Jahren: „mit der Zeitung von heute werden schon morgen tote Fische eingepackt„?
Wobei damals die Zeitung immerhin noch einen Zusatznutzen hatte … zum Anzünden der Holz- oder Kohleöfen!
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An der Stelle erhebt sich die Zusatz-Frage nach dem eigentlichen Wert gedruckter und elektronischer Nachrichten, die uns täglich von den Qualitäts-Medien um die Ohren gehauen werden. Soll sich der geneigte Leser danach richten, um sich am Ende des Tages im ‚Club betreuter Denker‘ einzureihen?
Der Club-Beitrag ist folgerichtig ein ‚Paywall‘-Abo!
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Sind die besagten Medien in Wahrheit nicht Manipulatoren der sogenannten öffentlichen Meinung, die sich als Sprachrohr volldemokratischer Eliten sowie deren ‚Gutachter‘ und ‚Experten‘ betätigen? Es ist sicher kein Fehler, gelegentlich erscheinende kritische Berichte mit ‚Cui bono?‚ zu hinterfragen.
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Mission accomplished! möchte man sagen, wenn man beobachtet, wie große Teile unserer Zeitgenossen das eigene Denken ‚outgesourced‘ haben.
Immanuel Kant bewertete diesen Outsourcing-Prozess als „selbstverschuldete Unmündigkeit“.
Unmündigkeit, so führte er aus, sei das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet sei diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes läge, sich seiner ohne Anleitung eines anderen zu bedienen.
Sapere aude! Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Kant’sche Wahlspruch der Aufklärung.
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Denkt man beispielsweise an die Berichterstattung zu
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9/11
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Expresszustellungen demokratischer Polit-Systeme [böse Zungen sprechen auch von Ressourcen-orientierten Angriffskriegen oder aktiver Unterstützung bei der Einhaltung von Menschenrechten]
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Euro und Europa als großartiges Friedensprojekt [statt Verarmung der Menschen und finanziellem Scherbenhaufen]
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u.v.m.
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so hat es den Anschein, als sei die in den Händen weniger Eigentümer konzentrierte vierte Gewalt einstiger Tage von wahrhaftiger Aufklärung oft weit entfernt.
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Aufmerksame Leser mögen den Eindruck gewinnen, dass einseitige, ja populistisch gefärbte Artikel, die sich des immer wieder gerne gewählten Machtinstruments der übertriebenen Angst-Erzeugung bedienen, bei den Qualitätsmedien Konjunktur haben.
Als anschauliches Beispiel für diese These sei das Traktat der Welt-Autoren Jörg Eigendorf/Tobias Kaiser mit der Überschrift „Gigantische Verluste bei der Rückkehr zur D-Mark“ genannt, welches ich in meinem Aufsatz „Semantische Abenteuer-WELTen“ näher untersucht habe.
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Vielleicht um beim Leser etwas Dampf abzulassen, lässt man schräge Kommentare zu, sobald aber fundierte Aussagen und bohrende Fragen zur Ausgewogenheit des Artikels gepostet werden sollen, wird dies durch die Moderation entweder verweigert oder der Kommentar-Bereich geschlossen.
Oft verleiht man kritischen Journalisten den ‚silbernen Maulkorb‚ oder entlässt sie in die Obhut kreativer Hartz-IV Berater.
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Die positive Seite dieser Entwicklung: alternative Medien und sachkundig geführte, unabhängige Blog’s, die man noch vor kurzer Zeit als Verschwörungs-Seiten verunglimpfte oder aufgrund ihrer kritischen Haltung ins politische Abseits befördern wollte, gewinnen in der öffentlichen Wahrnehmung an Interesse und das ist auch gut so!
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Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit, die ich sehr gerne mit dem Gedicht „Was keiner wagt“ von Lothar Zenetti [Textquelle], vertont von Konstantin Wecker, honorieren möchte:
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„Was keiner wagt, das sollt ihr wagen,
Was keiner sagt, das sagt heraus,
Was keiner denkt, sollt ihr befragen,
Was keiner anfängt, das führt aus.
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s sagen,
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein,
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben,
Wenn alle mittun, steht allein.
Wo alle loben, habt Bedenken,
Wo alle spotten, spottet nicht,
Wo alle geizen, wagt zu schenken,
Wo alles dunkel ist, macht Licht!“
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