Abschied vom Outsourcing: Do-it-yourself-Welle in den Konzernen
General Motors stellt Tausende IT-Leute ein. Acer entwickelt erstmals seit 10 Jahren einen Laptop selbst. Die Gucci-Mutter in Frankreich zieht M&A-Deals ohne externe Banken durch. In der Wirtschaft greift ein neues Regime um sich: Die Outsourcing-Welle kehrt sich teilweise um.
In der Industrie zeichnet sich ein Trend zum Do-it-yourself ab. Immer mehr Funktionen werden zurück ins Mutterhaus geholt. Aufgaben werden lieber selbst erledigt, anstatt sie an Lieferanten, Ingenieurbüros oder externe Finanzdienstleister zu vergeben.
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Diese Trends haben die überwiegend aus Kostengründen ausgebauten globalen Lieferketten in vielen Fällen entweder anfälliger gemacht oder deren Kalkulation durcheinander gewirbelt. Sinkende Reallöhne in den USA sowie die zunehmende Automation mit dem Vormarsch der Roboter haben zudem die Produktivität in Nordamerika und in Europa in die Höhe getrieben, während in China und Indien die Löhne deutlich zu steigen beginnen.
Der Baugeräte-Hersteller Caterpillar , der Schloss-Produzent Master Lock und General Electric sind nur ein paar Beispiele von US-Firmen, die begonnen haben, Produktion wieder zurück nach Nordamerika zu verlegen. Zusammen mit den in die USA zurück verlagerten Jobs könnten laut einer Untersuchung der Boston Consulting Group bis zum Ende des Jahrzehnts in den USA über 2,5 Millionen neue Stellen in der Exportwirtschaft geschaffen werden.
Demnach könnten die USA bis 2015 gegenüber Deutschland, Frankreich, Italien und Japan einen Kostenvorteil von 5-25 Prozent bei den Exporten erreichen. Arbeitskosten, billiges Erdgas und niedrige Elektrizitätskosten sollen die Treiber dafür sein, so die Beratungsgesellschaft. ManagerMagazin
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Anmerkung
Amerika vertraute viel zu lange auf schuldenfinanziertem Konsum, Verlagerung von Fertigungskapazitäten ins Ausland und dem Import vermeintlich billiger Waren.
Angestammte Industrien brachen weg, neue Jobs entstanden andernorts.
Insoweit erscheint mir die Rückführung einstmals exportierter Werkbänke der Weg in die richtige Richtung zu sein.
Dies gilt insbesondere auch für Deutschland, dem von Margaret Thatcher hinterlassenen Scherbenhaufen [auch wenn mir an der Stelle Clemens Fuest sicher heftig widersprechen würde] und den meisten Staaten der EURO-Zone.