Geldpolitik der Notenbanken
Veröffentlicht: 5. Oktober 2012 Abgelegt unter: ÖKONOMIE - ECONOMICS, Bank of Japan, BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, ENGLAND (UK), EZB, JAPAN | Tags: Bank of England, Bank of Japan, EZB, Fed, Geldpolitik, Notenbanken, Pimco, Staatsfinanzierung Ein KommentarGeldpolitik der Notenbanken
Ist das wirklich keine Staatsfinanzierung?
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«Handeln ist Silber, nichts tun ist Gold», könnte man in Abwandlung eines Sprichworts mit Blick auf die führenden Notenbanken fordern.
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Am Donnerstag taten die Bank of England und die Europäische Zentralbank (EZB) immerhin für einmal nichts hinsichtlich exzessiv expansiver Geldpolitik. Im Rahmen dieser Politik, die offenbar weitherum von «Währungshütern» kaum infrage gestellt wird, haben die Notenbanken in großem Stil auch Staatsanleihen ihrer Heimatregion unter dem Deckmantel der Krisenbekämpfung gekauft, obwohl die Finanzierung von Staaten nicht ihre Aufgabe oder ihnen sogar explizit verboten ist.
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Am hemmungslosesten ist zurzeit die Bank of England. Sie wird bald britische Gilts über 375 Mrd. £ besitzen. Dies entspricht gut einem Drittel der Staatsschulden und rund 80% der Netto-Neuverschuldung der letzten drei Jahre.
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Michael Rasch, NZZ
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Anmerkung
Indirekt hat Andrew Bosomworth [PIMCO] diese Fragen beantwortet:
„Ohne die Hilfe der EZB wäre der Euro-Raum schon auseinandergebrochen. Die Zentralbank kann jedoch langfristig nichts für die Solvenz eines Landes tun, sie kann nur Zeit kaufen und die Refinanzierungskosten kurzfristig senken.“
„Professor Dr. Jürgen Stark, ehemaliger Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank und ehemliger Vizepräsident der Deutschen Bundesbank. Ein Besucher dieser Konferenz (s. Link) berichtet, daß Professor Stark ganz klare, erschütternde Aussagen dort gemacht hat.
Bei seinem………… Vortrag (10.Mai 2014) gab Professor Stark unumwunden zu, daß die Zentralbanken weltweit – einschließlich der höchsten Chargen und fachkundigsten Experten – komplett jede Kontrolle und jeden Überblick über die Lage verloren haben. Niemand weiß, wie lange das noch gut geht und wohin es führt. Seit 2008 ist man nur noch im Notbetriebmodus. Das Einzige, was den ganzen Laden noch irgendwie am Laufen hält, ist das produzieren von Geld.
So, wie Ende November 2011 der globale Crash des Weltfinanzsystems nur noch Stunden entfernt war, und alle großen Zentralbanken in einer konzertierten und gleichzeiten Aktion schlagartig unlimitierte Geldmengen ins System pumpten, geht es bis heute weiter.
Wörtlich sagte Professor Stark: “ Das ganze System beruht auf reiner Fiktion und fliegt seit 2008 im Blindflug! Einen Zweiten Lehman-Vorfall wird es nicht überleben!“
Dabei meint Stark nicht nur das ungedeckte Papiergeld, was ohne irgendeinen realen Gegenwert (Gold, Wirtschaftsleistung, Waren und Dienstleistungen) nach Belieben „gedruckt“ wird. Nein, er redet von der nächsten Stufe: Die Steuerung der gesamten Geldmenge ist völlig außer Kontrolle geraten. Es wird nicht nur einfach gedruckt, sondern es weiß auch niemand mehr, wer wo wann wieviel Geld virtuell erzeugt und wo es eigentlich hingeht. Auch, wieviel Kreditgeld die Banken aus dem schon in absurden Massen erzeugten Zentralbankgeld nun ihrerseits wieder erzeugen, entzieht sich jeder Kontrolle…..“ siehe weiter:
http://quer-denken.tv/index.php/485-professor-stark-finanz-und-geldsystem-im-blindflug
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