Das Wunderwasser Tansanias

Es ist noch nicht lange her, da war das kleine Örtchen Samunge bei Loliondo im Norden Tansanias im Ausnahmezustand. Tausende von Menschen bildeten jeden Tag eine Warteschlange von bis zu 20 Kilometern.
Sie hatten nur ein Ziel: eine Tasse des „Wunderwassers“ vom Wunderheiler Babu persönlich zu bekommen. Es war dieser Massen-Andrang, der dem Ort einen ungeahnten Aufschwung beschert hat.

Babu heißt mit bürgerlichem Namen Ambilike Mwasapila. Der 76-Jährige ist lutherischer Pastor, aber Bekanntheit erlangte er erst als Wunderheiler. Seit 1999 hat er Visionen, in denen Gott ihm Heilkräfte zuspricht. So begann er, aus der Wurzel der Karanda-Pflanze ein heilendes Getränk zu kochen. Untersuchungen, die unter anderem vom National Institute for Medical Research in Tansania durchgeführt wurden, besagen, dass die Extrakte aus dieser Wurzel tatsächlich positiv auf verschiedene Symptome einwirken können. Sie wirken Blutdruck senkend, fördern den Rückgang körpereigener Insulinproduktion und die Inhalte entgiften und entschlacken.

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Inflationsangst – das deutsche Gen

Inflationsangst – das deutsche Gen

Beim I-Wort zucken die Deutschen kollektiv zusammen. Es heißt „Inflation“ und ist unser historisches Trauma. Zwar können nur noch wenige Zeitzeugen aus der Zeit der großen Geldentwertung von 1923 persönlich berichten. Dennoch treibt die Inflationsangst fast alle um. Das Trauma wird von Generation zu Generation weiter gegeben und keine Bundesregierung kann sich darüber hinwegsetzen. Deshalb versucht auch die derzeitige, das I-Wort möglichst zu vermeiden. Und tatsächlich ist ja auch keine Inflation in Sicht – eher das Gegenteil: weite Teile Europas stecken in einer Rezession, und auch die deutsche Wirtschaft droht nicht gerade heiß zu laufen. Das allerdings dämpft keineswegs die Sorgen vor zukünftiger Geldentwertung. Und dass die kommen könnte, hat der Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, gerade in einem Interview freimütig zugegeben. Inflation sei eben der Preis, den wir für Europa zahlen werden, sagte er der Welt am Sonntag. Das wird dann wieder die Kleinen treffen. Wie immer.
hr2-kultur | Der Tag | PODCAST [50:39]

Amerikas unterschätztes Milliardenproblem

Amerikas unterschätztes Milliardenproblem

Die Rettung von Amerikas Banken wird im Wahlkampf als Erfolg gehandelt. In Wahrheit ist die Bilanz durchwachsen – und kommt zu früh.
DIE ZEIT
Hintergründe zum Troubled Asset Relief Program (TARP)

Ungeliebte EU, unbeliebter Fiskalpakt

Die französische Regierung hat den unbeliebten Fiskalpakt für mehr Haushaltskontrolle durch die EU-Kommission ins Kabinett eingebracht. Während einige Politiker weitere Kompetenzen für Brüssel fordern, würden die meisten Franzosen heute sogar den EU-Gründungsvertrag ablehnen.
Auch in Deutschland steigt die Europaskepsis.
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Anfang Oktober wird das Parlament die Gesetzentwürfe behandeln und wahrscheinlich zügig verabschieden. Schließlich kann die linke Regierungsmehrheit auch mit Stimmen der konservativen Opposition (UMP) rechnen, hatte doch Hollandes Vorgänger Nicolas Sarkozy das Abkommen gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vorangetrieben. Anfang März hatten 25 EU-Chefs den umstrittenen Vertrag unterzeichnet. Ende Juni wurde die Vereinbarung durch einen europäischen Wachstumspakt ergänzt. Der Fiskalvertrag tritt in Kraft, wenn ihn 12 der 17 Euro-Länder ratifiziert haben. Die Staaten haben dann noch ein Jahr Zeit, die Schuldenbremse einzuführen.

„Wir mögen den Fiskalpakt nicht, er ist ein Erbe Sarkozys. Merkel hat darauf bestanden, weil Frankreich seit 2003 gegen die Regeln des Euro-Stabilitätspaktes verstoßen hat“,

sagte Elisabeth Guigou, Vorsitzende des Auswärtigen Ausschuss in der französischen Nationalversammlung.

„Wir müssen den Pakt aber nicht lieben, um ihn zu verabschieden. Er ist Teil eines Deals und nur der erste Schritt„,

so die sozialistische Abgeordnete.
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euractiv

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Anmerkung

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Die Hervorhebung der in Deutschland wenig bekannten Mme Guigou erscheint mir angebracht, da die ‚kalte Technokratin‚ im Auftrag von Staatspräsident Mitterand eine federführende Rolle für die Einführung des Euro einnahm.
Guigou verhandelte damals in ihrer Eigenschaft als beigeordnete Ministerin für Europäische Angelegenheiten den Maastrichter Vertrag, der die Einheitswährung vorsah.

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Ihr Oeconomicus