Eigentlich war das Schlusswort schon gesprochen, man hatte sich gegenseitig derzeit guter deutsch-chinesischer Beziehungen versichert und ein weiteres Zusammenrücken verkündet. Doch dann kam auf der Pekinger Pressekonferenz der Regierungschefs Wen Jiabao und Angela Merkel noch eine Frage zur Euro-Zone. Und Wen wurde für seine Verhältnisse ungewöhnlich deutlich:
Er persönlich habe „ganz große Sorgen“ wegen der Eurokrise. Die Europäer müssten endlich entschlossen handeln. Und der Ministerpräsident wurde konkret: Man sorge sich um einen Austritt Griechenlands aus dem Währungsverbund und darum, ob große Länder wie Deutschland wirklich Verantwortung für die Partner übernehmen würden. Kritisch wären auch milliardenschwere Rettungspakete für Spanien oder Italien, dozierte er. Indirekt bemängelte er auch Merkels Kurs in der Krisenbewältigung mit der Bemerkung, eine reine Sparpolitik könne im übrigen die Probleme gar nicht lösen.