Portugal auf Griechenland-Kurs oder: die EU und der Eisberg

Portugal auf Griechenland-Kurs oder: die EU und der Eisberg

Arbeitslosigkeit auf 15 Prozent gestiegen, Jugendarbeitslosigkeit auf rund 35 Prozent, 150.000 Menschen haben 2011 mangels Jobperspektive das Land verlassen, laut Prognosen wird die Wirtschaft dieses Jahr um über drei Prozent schrumpfen, Unternehmens- und Privatinsolvenzen nehmen zu.
Das ist nicht die Beschreibung der Wirtschaftslage Griechenlands. Nein, es ist die Beschreibung der Situation in Portugal, das zwar ebenso wie Griechenland Finanzhilfen der EU und des Internationalen Währungsfonds in Anspruch nehmen musste, das aber ganz eindeutig keine Misswirtschaft betrieben hat, kein gravierendes Korruptionsproblem und zudem auch eine bessere wirtschaftliche Substanz als Griechenland hat. Wieso also steuert Portugal auf dieselben Probleme zu?
eine schöne Bestandsaufnahme der aktuellen Lage
dazu:
Haushaltssanierung in Portugal: Beim Musterschüler wächst die Angst vor der Rezession
Portugal hat sich einer Rosskur unterzogen, um die Haushaltssanierung zu erreichen. Inwieweit das bislang von Erfolg gekrönt ist, wird sich heute im Bericht der EU-Kommission zeigen. Klar ist: Der Sparkurs bringt Firmenpleiten und Arbeitslosigkeit mit sich.
Noch überwiegt aber das Prinzip Hoffnung.
Von Christopher Plass, ARD-Hörfunkstudio Madrid
Anmerkung
Immer schön weiter festhalten an der Hoffnung … trotz schon fast erkennbarer Aussichtslosigkeit … man hat ja in diesen Zeiten leider sonst nichts, an dem man sich festhalten könnte … ausser an den Erkenntnissen der letzten Jahre: „Es gilt das gebrochene Wort!“

Ihr Oeconomicus