EZB signalisiert guten Willen

EZB signalisiert guten Willen

Griechenlands neuer Sparkurs steht (?), nun rückt die EZB in den Fokus:
Beteiligt sich die Notenbank am Schuldenschnitt des Eurolandes? Und wenn ja, wie?
EZB-Präsident Draghi verspricht, dass das Verbot der Finanzierung von Mitgliedstaaten nicht verletzt wird.
Auch auf „Tricks“ will er verzichten, aber es gibt da eine andere Möglichkeit.

teleboerse – 09.02.2012


EZB-Präsident verteidigt Lockerung der Repo-Sicherheitsregeln

EZB-Präsident verteidigt Lockerung der Repo-Sicherheitsregeln

Bei der Pressekonferenz zur Erläuterung des jüngsten Zinsbeschlusses sagte Draghi:
„Wir haben uns gefragt, was können wir tun, damit diese Fazilität (ein dreijähriges Refinanzierungsgeschäft) nicht nur die großen Banken erreicht, sondern auch die kleinen und mittleren, die besonders wichtig für die Finanzierung der kleinen und mittelgroßen Unternehmen sind.“ 
Weil diese Institute nicht über so große Sicherheiten verfügten, seien die Kriterien gelockert worden. Draghi sagte, dass das im Dezember begebene dreijährige Refinanzierungsgeschäft eine schwere Kreditklemme im Euroraum verhindert habe.

dowjones – 09.02.2012 – ECB

 

Unter der Begrifflichkeit „Repo-Geschäfte“ versteht man Rückkaufsvereinbarungen [re-purchasing-agreement] bei Wertpapiergeschäften (Verkauf unter gleichzeitigem Termin-Rückkauf), meistens bezogen auf den Verkehr zwischen Zentralbank und Geschäftsbanken.  Diese Art von Geschäften werden in Fachkreisen auch Wertpapier-Pensionsgeschäfte genannt. Ziel dieser Repo-Geschäfte ist die i.d.R. kurzfristige Liquiditätssteuerung durch die Zentralbank und ist Bestandteil der von Zentralbanken durchgeführten geldpolitischen Maßnahmen.

 


Elysium oder die Fortsetzung des Fado?

Elysium oder die Fortsetzung des Fado?

Während Klaus Regling, Chef des EFSF verkündet

„Portugal is on track, but the markets are not rewarding it yet“

hört man aktuell aus Handelskreisen, Portugal benötige weitere 30 bis 50 Mrd. € Hilfen aus dem Rettungsschirm.
Ein wohl versehentlich mitgeschnittenes Gespräch zwischen Finanzminister Schäuble und seinem portugiesischen Kollegen Vitor Gaspar in Brüssel lässt Schlimmes befürchten:
Bereitet sich Berlin bereits auf ein Scheitern der „Stützung“ Portugals vor – oder gar auf eine Pleite Griechenlands?
Beim Krisentreffen der Euro-Finanzminister am Donnerstag Abend ging es nicht nur um die „Rettung“ Griechenlands. Bei der mehrstündigen, ungewöhnlich schweigsamen Sitzung wurde auch über Portugal und Spanien gesprichen, wie Open Europe meldet. Ich vermute, dass man auch über die Lage in Irland und Italien gesprochen hat.
All diese Länder kämen in Schwierigkeiten, wenn Griechenland doch noch Pleite gehen sollte. Offiziell wollen dies Schäuble & Co. zwar verhindern. Doch ihr neues Ultimatum an die Regierung in Athen zeigt, dass sie das Risiko eines Zahlungsausfalls mittlerweise einkalkulieren – um nicht zu sagen herbeireden.
Besonders verräterisch ist, was Schäuble sagte (zitiert nach Open Europe)

„If in the end we need to make an adjustment to the [Portuguese bailout] programme, having taken large decisions about Greece…This is key. But then, if necessary, an adjustment of the Portuguese programme, we will be prepared.“

Clearly code for extra bailout cash for Portugal. „That’s much appreciated“ replied a thankful Gaspar, prompting Schäuble to flag up an important caveat,

„Members of the German parliament and public opinion in Germany do not believe that our decisions are serious, because they don’t believe in our decisions on Greece.“

Was meint Schäuble mit der „substanziellen Entscheidung“ zu Griechenland? Und wieso der Hinweis auf die wachsende Skepsis in Deutschland? Möchte Schäuble erst die Hindernisse für ein zweites Griechenland-Paket aus dem Weg räumen, dem Berlin derzeit selbst im Weg steht (siehe mein Eintrag „Berlin bremst Athen aus“?
Oder geht es darum, einen „Schutzwall“ um Griechenland zu bauen, damit eine eventuelle Pleite nicht auch Portugal in den Abgrund reißt?
Schäuble wollte sich dazu laut „Spiegel online“ nicht äußern, es sei ja ein privates Gespräch gewesen. Ach so, die Finanzminister fliegen zu Privatgesprächen nach Brüssel. Und sie reden „ganz privat“ über milliardenschwere Bailouts. Ich vermute, Berlin bereitet tatsächlich schon einen „Plan B“ für Portugal vor, was angesichts der schlechten Meldungen der letzten Tage aus Lissabon nur vernünftig wäre.
Die Frage ist nur, zu welchem Griechenland-Szenario dieser Plan passt?
Dank an Eric B.’s Posterous für diese wertvolle Info (!)
beste Grüße

Ihr Oeconomicus


Spannung vor der Medienkonferenz Mario Draghis

Spannung vor der Medienkonferenz Mario Draghis

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins in der Eurozone unverändert auf seinem Tiefstand von 1,0 Prozent belassen. Die Entscheidung war erwartet worden.
Mit Spannung wird darauf gewartet, ob sich EZB-Präsident Mario Draghi in der Medienkonferenz zum Schuldenschnitt Griechenlands äussert.

NZZ – 09.02.2012