Warum in Europa gegen die EU gewählt wird
Veröffentlicht: 19. April 2011 Abgelegt unter: FINNLAND, NIEDERLANDE, UNGARN | Tags: Alberto Moravia, Alexander Alvaro, alternativlos, EU-Politik, Euro, FINNLAND, ITALIEN, Spielregeln, UNGARN, Zitat Hinterlasse einen KommentarZitat zum Tage
„Diktaturen sind Einbahnstraßen. In Demokratien herrscht Gegenverkehr.“
Bildrechte: Urheberrecht dieser in Argentinien registrierten Fotografie abgelaufen
[Alberto Moravia (* 28. November 1907 in Rom; † 26. September 1990 ebenda; eigentlich Alberto Pincherle) war ein italienischer Schriftsteller.]
Warum in Europa gegen die EU gewählt wird
Ungarn’s Orbán, Holland’s Wilders, Finnland’s Soini:
Die Europäer mögen es auf Dauer nicht, wenn ihnen der europapolitische Fortschritt immer nur als eine alternativlos funktionierende Maschine präsentiert wird
Die EU-Politik wird den Bürgern stets als alternativlos dargestellt. Das schürt Unbehagen und Misstrauen, in Ungarn ebenso wie in Finnland.
dazu:
FDP-Politiker Alvaro: Finnland überstimmen
Der FDP-Europaabgeordnete Alexander Alvaro hat gefordert, das Einstimmigkeitsprinzip in der EU bei Haushaltsfragen außer Kraft zu setzen. Dadurch solle ein mögliches finnisches Veto gegen Finanzhilfen für Portugal umgangen werden.
Bislang müssen alle Euro-Teilnehmerstaaten zustimmen, wenn ein Land auf Kosten der Gemeinschaft vor dem finanziellen Kollaps bewahrt werden soll.
Anmerkung:
So kennen wir die Politik – wenn es eng wird, werden die Spielregeln zum eigenen Vorteil geändert.
Danke Finnland! – Europas bröckelnde Ränder
Am Sonntag haben es die fünf Million Finnen dem Resteuropa gezeigt:
So wie es derzeit ist, kann es nicht weitergehen mit der Europäischen Union und dem Euro.
Die nationalkonservativen „Wahren Finnen“ wollen mit der nächsten finnischen Regierung den Euro-Rettungsschirm platzen lassen. Sie wollen den bankrotten EU-Staaten nicht finanziell aus der Klemme helfen.
Und die Ungarn haben sich gleich eine ganz neue Verfassung gegeben, die auf nationale Eigenheit und Eigenständigkeit pocht und die anderen Europäer raushalten soll.
Währenddessen stellen die Italiener den bei ihnen gestrandeten Flüchtlingen Touristenvisa für die EU aus und geben so ein weiteres Problem an die Nachbarn weiter. Womöglich haben die Finnen Recht: so wie derzeit geht es nicht weiter.
Wird Zeit, dass mal wieder Politik für Europa gemacht wird, falls es die europäische Idee weiter geben soll.
HR2-Podcast [53:13 Min]