Bye-bye, Petrodollar
Veröffentlicht: 9. März 2011 Abgelegt unter: Arabischer Frühling, Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline) | Tags: EZB, Finanzkrise, Inflation, Konjunktur, Martin Hüfner, Petrodollar, Rezession, Rohölpreis, Zinsen Hinterlasse einen KommentarBye-bye, Petrodollar
Die Krise in Nordafrika hat negative Folgen für den Kapitalmarkt. Künftig werden die arabischen Ölstaaten ihre Devisen selbst verwenden – und nicht mehr im Westen investieren.
Jeder denkt bei den ökonomischen Wirkungen der Krise in Nordafrika und im Nahen Osten im Augenblick an die höheren Ölpreise und die gestiegenen Unsicherheiten für Konjunktur und Inflation. Daneben gibt es aber auch andere Auswirkungen.
Auf den Kapitalmärkten geht eine Ära zu Ende, die die vergangenen 40 Jahre geprägt hat.
dazu:
Kein Anlass zur Panik
Durch die Ereignisse in Nordafrika sind die Ölpreise allein in den letzten zwei Wochen um über 10 Prozent gestiegen. Sie liegen inzwischen um 25 Prozent über dem des Vorjahres. Die Benzinpreise haben sich auf bisher nicht gekannte Niveaus erhöht. Ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Das schmälert nicht nur die Kaufkraft der Verbraucher. Auch die Kosten der Unternehmen erhöhen sich. Nach einer Faustformel kostet ein Anstieg des Rohölpreises um einen Dollar die deutsche Volkswirtschaft rund 500 Millionen Euro. Die Inflationsrate geht nach oben. Die Europäische Zentralbank könnte vor diesem Hintergrund die Zinsen früher erhöhen, als dies ohnehin geplant war.
Die Sorgen sind also berechtigt. Wir sind durch frühere Ölpreisschocks gebrannte Kinder.
In den 70er und 80er Jahren führten die damaligen Ölpreissteigerungen zu weltweiten Rezessionen. Der starke Ölpreisanstieg in 2008 (auf damals 150 Dollar je Barrel – das waren 50 Prozent mehr als heute) war neben der Finanzkrise mit verantwortlich für den Einbruch des Jahres 2009.
[…]
zur Ölpreis-Entwicklung
Die Schuldenkrise schlägt wieder zu
Veröffentlicht: 9. März 2011 Abgelegt unter: EUROPÄISCHE UNION (EU), Finanzkrise | Tags: "Pakt für Wettbewerbsfähigkeit", EFSF, EZB, Fitch, Olli Rehn, PORTUGAL, Sozialsysteme Hinterlasse einen KommentarDie Schuldenkrise schlägt wieder zu
Für die Schuldenstaaten wird es wieder eng. Aus Sicht von Experten liegt das auch am Schlingerkurs der europäischen Politik. Lange geht das nicht mehr gut, sagen sie.
Handelsblatt – 09.03.2011, 14:55
Ein Gipfel-Treffen folgt dem anderen. Hier ein Pakt, dort ein Memorandum of Understanding .. alles um den Schlingerkurs falscher Währungspolitik zu vertuschen. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis den EUROholics klar wird, dass politische Macht ökonomische Gesetze nicht zu brechen vermag. Bis dahin werden bestimmt noch allerlei hübsche Kaninchen aus den Zylindern machtbesoffener Plutokraten hervorgezaubert werden. Wie es den Menschen dabei geht, wie sich Sozialsysteme entwickeln, oder welche Auswirkungen all diese Pseudo-Maßnahmen auf den inneren Frieden der betroffen Länder haben wird, ist dabei völlig gleichgültig ..
.. befürchtet Ihr Oeconomicus
Der Tag der Abrechnungen
Veröffentlicht: 9. März 2011 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, DEUTSCHLAND - GERMANY | Tags: "blühende Landschaften", Dr. Angela Merkel, Dr. Gregor Gysi, Frank-Walter Steinmeier, Guido Westerwelle, Helmut Kohl, Horst Seehofer, politischer Aschermittwoch, Renate Künast, Zitat Hinterlasse einen KommentarDer Tag der Abrechnungen
„Merkel hält am liebsten die Bevölkerung zum Narren“ – „unglaubwürdig“, „unfähig“:
Am Politischen Aschermittwoch rechnen die Parteien miteinander ab.
Die Höhepunkte lesen Sie hier
dazu:
Brüller des Tages:
Merkel sieht Kohls Vision von den blühenden Landschaften im Osten erfüllt.
Helmut Kohl sei dafür zwar noch verlacht worden und es gebe beim Aufbau im Osten noch immer viel zu tun.
„Aber wir haben blühende Landschaften in 20 Jahren geschaffen. Das ist die Wahrheit“,
sagte Merkel beim Politischen Aschermittwoch in Demmin.
Wo war DIE denn bitte zu Besuch? Auf der Bundesgartenschau oder wie?
zu Merkel’s Brüller des Tages
dazu:
Hintergrund: Politischer Aschermittwoch
Am Aschermittwoch beginnt eigentlich die 40-tägige Fastenzeit. In der Politik ist es der Tag der Generalabrechnungen. Entstanden ist der politische Aschermittwoch Anfang des vergangenen Jahrhunderts im bayerischen Vilshofen. Aus dem Vilshofener Viehmarkt entwickelte sich eine politische Veranstaltung der Bauern, die 1919 erstmals zur offiziellen Kundgebung des Bayerischen Bauernbundes wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg veranstaltete die Bayernpartei regelmäßig ihren politischen Aschermittwoch, später dann auch die CSU unter ihrem Vorsitzenden Franz Josef Strauß. In den 70er Jahren wuchs der Andrang alljährlich im Wolferstetter Keller derart an, dass die CSU 1975 nach Passau in die viel größere Nibelungenhalle auswich, die mittlerweile abgerissen wurde. Die CSU trifft sich nun in der modernen Dreiländerhalle. In Vilshofen hat sich inzwischen die SPD einquartiert.
Im Laufe der Jahre und der immer größeren politischen Bedeutung des Aschermittwochs haben auch die anderen Parteien damit begonnen, Kundgebungen zu organisieren. FDP, Grüne, Freie Wähler, ödp und die Linke versuchen im Umfeld der zentralen CSU-Veranstaltung ebenfalls, ihren Anteil an der öffentlichen Aufmerksamkeit zu erhalten.
Die Auftritte:
Politischer Aschermittwoch der SPD am 09.03.2011 in Vilshofen
Rede von Frank-Walter Steinmeier
Politischer Aschermittwoch der FDP am 09.03.2011 in Straubing
Rede von Guido Westerwelle
Politischer Aschermittwoch von Bündnis 90/Die Grünen am 09.03.2011 in Biberach
Rede von Renate Künast
Politischer Aschermittwoch der CSU am 09.03.2011 aus Passau
Rede von Horst Seehofer
Politischer Aschermittwoch der CDU am 09.03.2011 aus Demmin
kurzer Redeauszug von Angela Merkel
Politischer Aschermittwoch 2011 der Linken in Passau
Rede von Gregor Gysi
Gute Unterhaltung wünscht ..
Ihr Oecnomicus
Wird beim nächsten Mal alles anders?
Veröffentlicht: 9. März 2011 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, Finanzkrise, Kenneth Rogoff | Tags: Carmen Reinhart, Fed, Kenneth S. Rogoff, Zinsen Hinterlasse einen KommentarWird beim nächsten Mal alles anders?
Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff behaupten in ihrem ausgezeichneten, gleichnamigen Buch über Schuldenkrisen, dass die gefährlichsten Worte in allen Sprachen lauten: „Dieses Mal ist alles anders.“
Die vielleicht zweitgefährlichsten Worte sind: „Beim nächsten Mal wird alles anders.“
Diese Worte werden häufig ausgesprochen, wenn Politiker und Zentralbanken ein in Schwierigkeiten geratenes Segment der Wirtschaft retten wollen.
„Ja“, kann man sie fast sagen hören, „wir wissen, dass die Marktdisziplin durch Bankenrettungen untergraben wird.
Aber man kann nicht erwarten, dass wir tatenlos zusehen, während das System zusammenbricht und Millionen von unschuldigen Menschen darunter leiden müssen.
Wir müssen mit den Karten spielen, die wir ausgeteilt bekommen. Aber beim nächsten Mal wird alles anders.“
Sie benutzen dann jedes Instrument, das ihnen zur Verfügung steht, um wirtschaftliche Verluste unter ihrer Aufsicht zu vermeiden.
alles wird anders!