Zunehmende Zentralisierung der EU:
Griechenland, das ungezogene Kind
Über die ungehörten Mahnungen von Leopold Kohr
Nun ist es also amtlich. Vor drei Tagen flackerten die Bilder mit den mächtigsten Menschen Europas, fein gekleidet, stets lächelnd und große Erklärungen abgebend, auf den TV-Schirmen. „Die EU“ gewährt Griechenland also vorerst keine Finanzhilfe. Keine Gelder sollen fließen, vielmehr soll Griechenland einen rigorosen Sparkurs führen, unter Unterstützung und Aufsicht der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB). Sollte das nicht klappen, werde „die EU“ dann doch aushelfen. Ein Auffangnetz in Form einer Garantieerklärung auf den Notfall wurde gespannt, ermöglicht durch künftige gemeinsame oder bilaterale Kredite, Garantien oder die gemeinsame Auflage von Anleihen. Notwendig geworden sei dies aufgrund der Herabstufung des Ratings griechischer Staatsanleihen. Dem soll durch die Hilfe auf den Notfall entgegengewirkt werden, ein positives Signal für „die Finanzmärkte“ und dem auf einem Tiefflug befindlichen Euro, heißt es.
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