Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG)


Gesetz zur Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung
Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG)
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– vom 4.12.2004, BGBl I, Nr. 65, S. 3166 –

Aus dem Gesetzentwurf:

Die Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 betreffend internationale Rechnungslegungsstandards (sog. IAS-Verordnung), die sog. Schwellenwertrichtlinie2003/38/EG, die sog. Fair-Value-Richtlinie 2001/65/EG, die sog. Modernisierungsrichtlinie 2003/51/EG, die EU-Kommissionsempfehlung über Unabhängigkeitsregeln für Abschlussprüfer, die Empfehlungen der deutschen Corporate-Governance-Kommission sowie der sog. Zehn-Punkte-Maßnahmenkatalog der Bundesregierung zur Stärkung der Unternehmensintegrität und des Anlegerschutzes vom 25. Februar 2003 erfordern Gesetzesänderungen auf den Gebieten des Bilanzrechts und des Rechts der Abschlussprüfer. Ziel ist es, im Hinblick auf die aktuellen internationalen Entwicklungen im Bereich der Kapitalmärkte und der internationalen Rechnungslegungsstandards das Vertrauen in die Aussagekraft von Unternehmensabschlüssen und die Unabhängigkeit und Objektivität sowie das Testat des Abschlussprüfers zu stärken und entsprechende Vorgabendes europäischen Bilanzrechts in nationales Recht umzusetzen.

Referentenentwurf
Pressemitteilung des BMJ vom 21.04.2004: Bilanzrechtsreform und Bilanzkontrolle stärken Unternehmensintegrität und Anlegerschutz

Regierungsentwurf

Aus: DIP – Dokumentations- und Informationssystem für Parlamentarische Vorgänge

Titel: Gesetz zur Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung (Bilanzrechtsreformgesetz – BilReG)

Initiative: Regierungsvorlage

Zustimmungsbedürftig: Nein

Bezug: 10-Punkte-Maßnahmenkatalog der Bundesregierung zur Stärkung der Unternehmensintegrität und des Anlegerschutzes vom 25. Februar 2003; Urteil des Bundesgerichtshofs vom 21. April 1997 zur Unabhängigkeit des Abschlussprüfers (II ZR 317/95; sog. Allweiler-Entscheidung)

Siehe auch Gesetz zur Kontrolle von Unternehmensabschlüssen (Bilanzkontrollgesetz – BilKoG) und Gesetz zur Reform des Zulassungs- und Prüfungsverfahrens des Wirtschaftsprüfungsexamens (Wirtschaftsprüfungsexamens-Reformgesetz)

Europäische Impulse: Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards (sog. IAS-Verordnung) (ABl. EG Nr. L 243, 11.09.2002, S. 1), Richtlinie 2003/38/EG vom 13. Mai 2003 zur Änderung der Richtlinie 78/660/EWG über den Jahresabschluss von Gesellschaften bestimmter Rechtsformen hinsichtlich der in Euro ausgedrückten Beträge (sog. Schwellenwertrichtlinie) (ABl. EG Nr. L 120, 15.05.2003, S. 22), Richtlinie 2001/65/EG vom 27. September 2001 zur Änderung der Richtlinien 78/660/EWG, 83/349/EWG und 86/635/EWG des Rates im Hinblick auf die im Jahresabschluss bzw. im konsolidierten Abschluss von Gesellschaften bestimmter Rechtsformen und von Banken und anderen Finanzinstituten zulässigen Wertansätze (sog. Fair-Value-Richtlinie) (ABl. EG Nr. L 283, 27.10.2001, S. 28), Richtlinie 2003/51/EG vom 18. Juni 2003 zur Änderung der Richtlinien 78/660/EWG, 83/349/EWG, 83/349/EWG, 86/635/EWG und 91/674/EWG über den Jahresabschluss und den konsolidierten Abschluss von Gesellschaften bestimmter Rechtsformen, von Banken und anderen Finanzinstituten sowie von Versicherungsunternehmen (sog. Modernisierungsrichtlinie) (ABl. EG Nr. L 178, 17.07.2003, S. 16)

Inhalt: Stärkung des Vertrauens in die Aussagekraft von Unternehmensabschlüssen sowie der Rolle des Abschlussprüfers, Umsetzung von Vorschriften des europäischen Bilanzrechts in nationales Recht; Änderung und Ergänzung versch. §§ Handelsgesetzbuch sowie in 25 weiteren Gesetzen und Verordnungen.

Das Gesetz hat auf die öffentlichen Haushalte keine bezifferbaren Auswirkungen.

Änderungen aufgrund der Ausschussempfehlung:

Erstreckung der Ausschlussgründe für Abschlussprüfer auch auf deren Ehegatten und Lebenspartner, Streichung des Ausschlussgrundes der gerichtlichen Vertretung, Verlängerung der Dauer der internen Rotation von Abschlussprüfern, vollständige Befreiung der nicht kapitalmarktorientierten Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistungsinstitute von der Anwendung der besonderen Ausschlussgründe, Sonderregelung für genossenschaftliche Prüfungsverbände sowie Prüfungsstellen eines Sparkassen- und Giroverbandes, Verlängerung von Übergangsbestimmungen, Beschränkung der Pflicht zur Angabe der Abschlussprüferhonorare auf Unternehmen, die einen organisierten Kapitalmarkt in Anspruch nehmen,Streichung der Pflicht zur Darstellung wesentlicher Ziele und Unternehmensstrategien im Lagebericht, Erweiterung des Wahlrechts zur befreienden Aufstellung von Konzernabschlüssen nach IAS/IFRS; Änderung des Gebührenverzeichnisses zur Handelsregistergebührenverordnung.

Ablauf des Vorgangs (BT = Bundestag; BR = Bundesrat):

BR –  Gesetzentwurf Bundesregierung 30.04.2004 Drucksache 326/04

Zuweisung: Rechtsausschuss (federführend), Finanzausschuss, Wirtschaftsausschuss

BR –  Empfehlungen Rechtsausschuss (federführend); Finanzausschuss; Wirtschaftsausschuss 01.06.2004 Drucksache 326/1/04

u.a. Änderungsvorschläge

BR –  Antrag Hessen 10.06.2004 Drucksache 326/2/04

Änderungsvorschläge

1. Durchgang
BR –  Plenarprotokoll 800 11.06.2004 S. 290A

Beschluss: S. 290A – Stellungnahme: u.a. Änderungsvorschläge – gemäß  Art. 76 Abs. 2 GG

BR –  Stellungnahme Bundesrat 11.06.2004 Drucksache 326/04 (Beschluss)
BT –  Gesetzentwurf Bundesregierung 24.06.2004 Drucksache 15/3419

Anlage: Stellungnahme Bundesrat und Gegenäußerung Bundesregierung

1. Beratung
BT –  Plenarprotokoll 15/118 01.07.2004 S. 10779A-10788B

zusammenberaten mit anderen Beratungsgegenständen, vollständige Liste

  • s. Anlegerschutzverbesserungsgesetz BR Drucksache 341/04 (bes.eilbed.)

Redner:
Florian Pronold, SPD S. 10779A-10780A; Stefan Müller (Erlangen), CDU/CSU S. 10780B-10781C; Hubert Ulrich, Bündnis 90/Die Grünen S. 10781C-10782D; Carl-Ludwig Thiele, FDP S.10782 D-10783D; Olaf Scholz, SPD S. 10784A-D; Otto Bernhardt, CDU/CSU S. 10785A-10786A; Dr. Barbara Hendricks, Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium der Finanzen S.10786A-D; Klaus-Peter Flosbach, CDU/CSU S.10787A-10788A

Beschluss: S. 10788B – Überweisung: Rechtsausschuss (federführend), Finanzausschuss, Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit

BT –  Beschlussempfehlung und Bericht Rechtsausschuss 27.10.2004 Drucksache 15/4054

Erstreckung der Ausschlussgründe für Abschlussprüfer auch auf deren Ehegatten und Lebenspartner, Streichung des Ausschlussgrundes der gerichtlichen Vertretung, Verlängerung der Dauer der internen Rotation von Abschlussprüfern, vollständige Befreiung der nicht kapitalmarktorientierten Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistungsinstitute von der Anwendung der besonderen Ausschlussgründe, Sonderregelung für genossenschaftliche Prüfungsverbände sowie Prüfungsstellen eines Sparkassen- und Giroverbandes, Verlängerung von Übergangsbestimmungen, Beschränkung der Pflicht zur Angabe der Abschlussprüferhonorare auf Unternehmen, die einen organisierten Kapitalmarkt in Anspruch nehmen, Streichung der Pflicht zur Darstellung wesentlicher Ziele und Unternehmensstrategien im Lagebericht, Erweiterung des Wahlrechts zur befreienden Aufstellung von Konzernabschlüssen nach IAS/IFRS; Änderung des Gebührenverzeichnisses zur Handelsregistergebührenverordnung

Berichterstatter:
Olaf Scholz, SPD, Rechtsausschuss; Marco Wanderwitz, CDU/CSU, Rechtsausschuss; Jerzy Montag, Bündnis 90/Die Grünen, Rechtsausschuss; Rainer Funke, FDP, Rechtsausschuss

2. Beratung
BT –  Plenarprotokoll 15/136 29.10.2004 S. 12520C-12526C

zusammenberaten mit anderen Beratungsgegenständen, vollständige Liste

  • s. Bilanzkontrollgesetz BR Drucksache 325/04

Redner:
Alfred Hartenbach, Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium der Justiz S. 12520D-12521C; Marco Wanderwitz, CDU/CSU S.12521 D-12523C; Jerzy Montag, Bündnis 90/Die Grünen S. 12523C-12524C; Rainer Funke, FDP S.12524 C-12525A; Olaf Scholz, SPD S. 12525A-12526A

Beschluss: S. 12526C – einstimmige Annahme Drucksache 15/3419 idF Drucksache 15/4054

3. Beratung
BT –  Plenarprotokoll 15/136 29.10.2004 S. 12526C

Beschluss: S. 12526C – einstimmige Annahme Drucksache 15/3419 idF Drucksache 15/4054

BR –  Gesetzesbeschluss Deutscher Bundestag 05.11.2004 Drucksache 852/04

Zuweisung: Rechtsausschuss (federführend), Wirtschaftsausschuss

2. Durchgang
BR –  Plenarprotokoll 806 26.11.2004 S. 579C, 611A-C/Anl

Beschluss: S. 579C – kein Antrag auf Einberufung des Vermittlungsausschusses – gemäß  Art. 77 Abs. 2 GG

BR –  Beschluss Bundesrat 26.11.2004 Drucksache Drs 852/04 (Beschluss)
Bundesregierung – Gesetz vom 04.12.2004 –  Bundesgesetzblatt Teil I 2004 Nr.65 09.12.2004 S. 3166
Inkrafttreten:
10.12.2004
Außerparlamentarische Vorgänge:
Stellungnahmen 

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Quelle: Bibliothek des Bundesgerichtshofs – Gesetzesmaterialien


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