Gaillard’s Importstopp für Konsumgüter und gewerblichen Waren

Am Montag letzter Woche ließ der neue französische Finanz- und Wirtschaftsminister Félix Gaillard Frankreichs Einfuhrschleusen – bis auf einen Spalt – schließen: Gaillard verhängte zum Entsetzen der professionellen Europa-Politiker den Importstopp für die Konsumgüter und gewerblichen Waren, die bisher frei eingeführt werden durften.

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In Bonn konnte man es zunächst gar nicht fassen. Stundenlang berieten sich Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard, Außenminister Heinrich von Brentano und Finanzminister Fritz Schäffer. An Schäffer wird zudem wahrscheinlich sehr bald die Aufforderung ergehen, zugunsten der Franzosen seinen Julius-Turm zu erleichtern, um das schwierigste Kind der westeuropäischen Familie von seinen Schulden zu befreien.
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Der Spiegel 26/1957